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Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Titel: Geheimnis um eine verschwundene Halskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Riegel geöffnet und brauche es nur aufzuschieben. Willst du nicht mitkommen und mir beim Ankleiden helfen?”
    Rolf war sofort bereit. „Gut! Wo ist das Fenster?”
    „Dort!” Dicki sah sich vorsichtig um. „Ist auch niemand in der Nähe? Nein, anscheinend nicht. Also los!”
    Leise schob er das Fenster auf, zog sich hinauf und sprang in die Halle. Rolf folgte ihm. Dann machte er das Fenster wieder zu, damit kein Vorübergehender Verdacht schöpfte.
    Der Schein einer Laterne fiel von draußen herein. In dem schwachen Licht sahen die Wachsfiguren noch lebendiger aus als am hellen Tage. Rolf sah sich ein wenig ängstlich um. Unheimliche Vorstellungen beunruhigten ihn. Vielleicht begannen Wachsfiguren nachts zu leben, gingen umher und unterhielten sich.
    „Alle scheinen zu uns hinzusehen”, flüsterte er. „Das ist ja gruselig. Schau nur, wie Nelson uns anstarrt!”
    „Quatsch nicht!” Dicki ging zu Napoleon. „Hilf mir lieber beim Umkleiden.”
    Gemeinsam begannen sie den dicken Napoleon auszuziehen. Das war gar nicht so einfach, denn er half ihnen überhaupt nicht dabei, sondern schien ihnen die Arbeit absichtlich zu erschweren.
    „Wenn er doch wenigstens einmal die Arme heben oder sich ein wenig bewegen würde!” seufzte Rolf. „Dann ginge es viel leichter. Aber er macht sich steif wie ein Brett.”
    Dicki kicherte. „Ich würde einen schönen Schreck kriegen, wenn er sich plötzlich bewegte. So – seine Jacke haben wir runter! Leider habe ich sie am Kragen ein wenig eingerissen. Nun kommen die Hosen ran.”
    Bald stand Napoleon in schäbiger Unterwäsche da. Die Jungen hoben ihn auf und verstauten ihn in einem Schrank. Darauf zog sich Dicki mit großer Schnelligkeit aus. Seine Kleider stopfte er ebenfalls in den Schrank. Und dann zog er mit Rolfs Hilfe Napoleons Kleider an. Sie paßten ihm sehr gut, und er brauchte nur eine einzige Sicherheitsnadel. Als er in die Jacke schlüpfte, klirrten die Orden und Medaillen.
    „Dicki, du siehst großartig aus!” rief Rolf. „Jetzt noch den Hut auf den Kopf! Mensch, er paßt wie angegossen.”
    Er hielt Dicki einen kleinen Spiegel vor sein rosa Gesicht, das genau so wie die Gesichter der Wachsfiguren aussah. Dicki zog sich die schwarze Haarlocke in die Stirn. Dann steckte er seine Rechte zwischen die Jackenknöpfe und starrte reglos vor sich hin.
    Rolf war begeistert. „Kein Mensch würde darauf kommen, daß du keine Wachsfigur bist! Du siehst einfach fabelhaft aus, Dicki. Zu schade, daß du dich nicht sehen kannst.”
    Dicki lächelte geschmeichelt, hütete sich jedoch, sein Gesicht zu sehr zu verziehen, damit das Wachs nicht abplatzte.
    „Nur deine Augen sind anders als die Augen der Wachsfiguren”, sagte Rolf. „Sie glänzen.”
    „Hoffentlich glänzen sie nicht zu sehr! Jetzt mußt du aber gehen, Rolf. Es ist sicherlich schon halb neun. Vielleicht kommen die Männer etwas früher als verabredet.”
    Rolf ging zum Fenster. Aber plötzlich stutzte er. Nanu? Da machte sich doch jemand am Türschloß zu schaffen!
    „Beeil dich!” flüsterte Dicki erregt.
    Schnell lief Rolf zwischen den Wachsfiguren hindurch, öffnete leise das Fenster, kletterte hinaus und schloß es wieder hinter sich. Atemlos duckte er sich hinter einen Busch und wischte sich die Stirn mit dem Taschentuch ab. Er war froh, daß er nicht an Dickis Stelle stand – ganz allein zwischen all den Wachsfiguren, während die Verbrecher in die Halle schlichen. Ein Glück, daß er sich noch rechtzeitig aus dem Staub machen konnte!
    Dicki horchte gespannt. Wer würde durch die Tür kommen? Der Anführer der Bande? Oder die ganze Bande? Ob er einige der Männer kannte?
    Immer noch fummelte jemand an dem Schloß herum. Der Schlüssel schien nicht recht schließen zu wollen. Aha, jetzt ging die Tür auf! Jemand trat ein, machte die Tür hinter sich zu und verschloß sie wieder. Dicki wunderte sich. Warum verschloß er die Tür? Kamen denn nicht noch mehr Männer?
    Leise schlich der Eindringling durch die Halle. Als er in den Lichtschein der Straßenlaterne kam, erschrak Dicki. Er erkannte Herrn Grimm. Fast hätte er vor Überraschung eine Bewegung gemacht. Was wollte Wegda hier? Gehörte er etwa auch zu der Bande? Das war doch wohl nicht möglich.
    Herr Grimm ging an ihm vorbei und rumorte hinter seinem Rücken umher. Dicki wagte sich nicht umzusehen. Er hörte den Polizisten laut keuchen. Dann sah er ihn mit einer Wachsfigur im Arm zu einem großen Fenster gehen, vor dem ein Vorhang hing. Ach,

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