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Geheimnis um einen entführten Prinzen

Geheimnis um einen entführten Prinzen

Titel: Geheimnis um einen entführten Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Auch in diesem Beruf muß man gut schauspielern können. Kommt jetzt herein und setzt euch. Was für ein Indiz hat Bern denn entdeckt?”
    Alle drei setzten sich in den Schuppen. „Er wollte es uns schon heute nachmittag sagen, konnte aber leider nicht sprechen”, sagte Ern. „Nun hat er so lange an seinen Bonbons gelutscht, bis sie sich endlich aufgelöst haben.”
    „Eine ermüdende Arbeit!” meinte Dicki mitleidig.
    „Dann hat er wohl seine Spradie wiedergefunden. Kann er wirklich etwas anderes außer ,err’ sagen?”
    „Viel mehr eigentlich nicht”, gab Ern zu. „Aber er hat uns etwas sehr, sehr Sonderbares erzählt. Und nun habe ich ihn hierher gebracht, damit er es dir auch erzählt. Es kann sehr wichtig für die Aufklärung des Geheimnisses sein. Los, Bern, sage, was du zu sagen hast!”
    Bern räusperte sich und öffnete den Mund. „Err”, begann er, „ich hörte sie nämlich schreien.”
    „Wen hörtest du schreien?” fragte Dicki.
    Wieder räusperte sich Bern. „Err, sie schrien eben.”
    „Ja, das habe ich schon vernommen”, sagte Dicki. „Err!”
    Bern schwieg und warf seinem Bruder einen flehenden Blick zu.
    „Das kommt vom vielen Bonbonlutschen!” sagte Ern ärgerlich. „Du verlierst dabei nicht nur die Stimme, sondern auch den Verstand. Laß dir das eine Lehre sein, Bern!”
    „Ist er nur hierher gekommen, um mir zu erzählen, daß jemand geschrien hat?” fragte Dicki.
    „Aber nein! Vielleicht erzähle ich lieber weiter.”
    Berns Gesicht erhellte sich. „Err!” sagte er sichtlich erleichtert.
    „Daß du mich nicht etwa unterbrichst!” ermahnte ihn Ern.
    Bern dachte gar nicht daran, seinen Bruder zu unterbrechen. Er schüttelte heftig den Kopf und sagte nicht einmal mehr „err”.
    „Paß auf, was Bern uns erzählt hat, Dicki”, sagte Ern nun mit wichtiger Miene. „Es ist sehr sonderbar, wirklich. Du wirst es kaum glauben.”
    „So schieß doch endlich los!” rief Dicki ungeduldig.
    „Und fang bitte mit dem Anfang an, ja?”
    „Ich habe dir ja schon erzählt – oder wenigstens habe ich es Rolf und Flipp erzählt –, daß unser Bern ganz verrückt nach Babys ist. Wenn er irgendwo einen Kinderwagen sieht, geht er sofort hin, schaukelt ihn, spricht mit den Babys und hebt die Spielsachen auf, die sie rauswerfen. Nun steht doch neben unserm Zelt ein Wohnwagen. Du hast ihn ja gesehen. Er ist jetzt leer. Die Frau, die darin wohnte, ist heute fortgezogen.”
    Dicki nickte.
    „Die Frau hatte zwei Babys”, fuhr Ern fort. „Es waren Zwillinge. Und da Wern und Bern doch auch Zwillinge sind, interessierte sich Bern ganz besonders für sie. Er spielte sehr oft mit ihnen, nicht wahr, Bern?”
    „Err”, sagte Bern zustimmend.
    „Heute morgen hörte er die Zwillinge nun fürchterlich schreien.” Ern bekam rote Backen beim Erzählen. „Er ging zu ihnen und wollte sie schaukeln. Die Frau war gerade im Wohnwagen und packte ihre Sachen. Als sie Bern sah, kam sie herausgerannt, gab ihm eine Ohrfeige und sagte, er solle sich fortscheren.”
    „Warum denn?” fragte Dicki. „Er hatte die Babys doch schon oft geschaukelt. Hatte die Frau denn früher auch etwas dagegen?”
    „Aber nein! Sie hat ihn sogar den Wagen auf und ab fahren lassen, und so ein Zwillingswagen ist ziemlich schwer. Jedenfalls gab sie ihm heute eine Ohrfeige, und er kam ganz verängstigt zurück.”
    „Das kann ich mir denken”, sagte Dicki, der ungeduldig auf die Fortsetzung der Geschichte wartete.
    „Die Frau zog den Kinderwagen nun auf die andere Seite des Wohnwagens, wo sie ihn durchs Fenster sehen konnte. Aber die Babys schrien immer weiter wie am Spieß. Unser Bern konnte das einfach nicht ertragen.”
    „Err!” sagte Bern mitleidig.
    „Als die Frau einmal fortging, lief er zu ihnen, um zu sehen, was ihnen eigentlich fehlte. Er dachte, daß sie vielleicht auf einer Sicherheitsnadel lagen. Also fuhr er mit der Hand unter sie und suchte umher. Da merkte er, daß noch jemand in dem Kinderwagen lag.”
    Dicki fuhr auf. „Noch jemand? Wieso?”
    „Na, es war eben noch jemand im Wagen. Bern fühlte es ganz deutlich. Er zog ein wenig das Laken fort, und da sah er einen Hinterkopf mit schwarzem Haar und eine braune Backe. Dann griff das eine Baby nach ihm, rollte zur Seite und verdeckte den Kopf.”
    Dicki war so erstaunt, daß er ein paar Minuten gar nichts sagte. Dann sah er Bern an. „Wer kann denn in dem Wagen gelegen haben?”
    „Der Prinz”, antwortete Bern, ohne zu zögern, und vergaß vor

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