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Geheimnis um einen entführten Prinzen

Geheimnis um einen entführten Prinzen

Titel: Geheimnis um einen entführten Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Tante sollte den Pyjama verbrennen, nachdem wir hier ankamen. Sie hat es auch gemacht, aber die schönen Knöpfe wollte sie nicht gern fortwerfen und hat sie daher an eine Bluse genäht.”
    Dicki dachte bei sich, was für ein Glück es war, daß Rollos Tante die Knöpfe behalten hatte. Hätte sie sie nicht an ihre Bluse genäht und die Bluse nicht gewaschen und auf die Leine gehängt, dann hätte Flipp die Knöpfe nicht entdeckt, und die Spürnasen wären niemals auf die richtige Spur gekommen.
    „Tallery hat wohl bei der Sache tüchtig geholfen”, meinte er.
    „O ja, Onkel versteht sich auf solche Dinge”, antwortete Rollo stolz. „Und ich hatte auch meinen Spaß im Zeltlager. Die Jungen waren allerdings gräßlich zu mir. Immerzu sollte ich mich waschen und mir die Zähne putzen. Und sie lachten mich aus und gaben mir dumme Spitznamen, weil ich nicht im Fluß baden wollte. Am liebsten hätte ich es ihnen tüchtig wiedergegeben. Ein paarmal sagte ich in meiner Wut auch etwas auf Englisch, aber ich durfte mich ja nicht durch meine Sprache verraten.”
    „Nein, natürlich nicht. Du mußt deine Sache sehr gut gemacht haben. Kein Mensch hat gemerkt, daß du nicht der richtige Prinz warst.”
    „Nein. Zuerst hatte ich immer Angst, es könnte jemand ins Lager kommen, der ihn kennt. Aber es kam niemand.”
    „Und du weißt, wohin man Prinz Bongawah gebracht hat? Ist er noch in England?”
    Rollo wurde wieder zurückhaltender. „Das sage ich dir nicht. Was glaubst du wohl, was Onkel mit mir machen würde, wenn ich etwas verriete. Er hat mir den Ort ja nicht einmal genannt, sondern ich hörte ihn nur zufällig.”
    Dicki gab es auf, Rollo weiter auszufragen. Mehr würde er doch nicht aus ihm herausbekommen. Er hatte ja auch schon eine Menge erfahren. Die richtige Entführung des Prinzen war sehr geschickt durch eine vorgetäuschte Entführung getarnt worden. Auf diese Weise hatte man die Polizei irregeführt, so daß sie den Prinzen erst einige Tage nach der Tat zu suchen begann.
    Ob Prinz Bongawah ins Ausland verschleppt worden war? Falls er sich noch in England befand, mußte rasch etwas unternommen werden, um ihn zu befreien. Raylinger Moor! Wenn Tallery sich dort befand, war vielleicht die ganze Bande dort und der Prinz auch. Wo lag das Moor? Dicki beschloß, auf der Karte nachzusehen, sobald er nach Hause zurückkehrte.
    Es wurde schon dunkel, und auf dem Rummelplatz war es leer geworden. Dicki hatte das Abendessen versäumt. Zum Glück waren seine Eltern ausgegangen und würden es nicht bemerken.
    Er stand auf. „Auf Wiedersehen, Rollo! Ich muß gehen.”
    „Willst du nicht auf meine Tante warten?” fragte Rollo, dem die Unterhaltung mit Dicki großen Spaß gemacht hatte. „Wie war doch gleich dein Name?”
    „Jack Schmidt. Nein, ich kann nicht länger warten. Grüß deine Tante von mir und sag ihr, ich komme andermal vorbei. Vielleicht erinnert sie sich auch gar nicht mehr an mich.”
    „Bestimmt erinnert sie sich nicht an mich”, dachte Dicki bei sich, als er sein Rad holte, um heimzufahren. „O weh, ich habe keine Lampe am Rad! Hoffentlich erwischt Wegda mich nicht!”
    Auf der Heimfahrt überdachte Dicki noch einmal alles, was er von Rollo erfahren hatte. Es hatte also zwei Entführungen gegeben, aber nur eine, die vorgetäuschte, war bekanntgeworden. Das sonderbare Geheimnis begann sich zu klären. Raylinger Moor! Gab es dort ein Haus, und war der Prinz darin versteckt? Stimmte der Name auch, oder hatte Rollo ihn erdacht? Der Junge war schwatzhaft, eingebildet und prahlerisch. Vielleicht hatte er ein bißchen geflunkert.
    Dicki war so in Gedanken versunken, daß er gar nicht bemerkte, wie weit er schon gefahren war. Er radelte langsam und vorsichtig, weil er kein Licht hatte. Plötzlich trat eine dunkle Gestalt hinter einem Baum hervor.
    „He da, angehalten!” rief eine vertraute Stimme. „Was fallt dir ein, nachts ohne Licht zu fahren! Weißt du nicht, daß das verboten ist?”
    Dicki erschrak. Wegda! Was für ein Pech! Während er abstieg, überlegte er schnell, was er sagen sollte.
    Herr Grimm beleuchtete ihn mit seiner Taschenlampe. Als er den Hausierer mit der großen Tasche sah, wurde er sofort mißtrauisch. „Ist das dein Rad?” fragte er scharf.
    „Kann schon sein”, antwortete der Hausierer frech.
    „Komm mal mit und weise dich aus! Ohne Licht zu fahren …”
    „Ach, würden Sie bitte mal das Rad halten, damit ich meinen Schnürsenkel zubinden kann?” Dicki schob Herrn Grimm

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