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Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Titel: Geheimnis um einen nächtlichen Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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drückte ihn an sich. „Eigentlich fand Purzel den Landstreicher. Ich ging so dahin und dachte an nichts, da wurde er plötzlich ganz steif. Die Haare auf seinem Rücken sträubten sich, und er knurrte.”
    Purzel knurrte zustimmend.
    „Er versteht wirklich jedes Wort”, rief Betti. „Also Purzel benahm sich plötzlich sehr sonderbar. Er ging langsam mit steifen Beinen auf den Heuhaufen zu, als hätte er Rheumatismus.”
    Dicki lachte. „Tiere gehen immer so, wenn sie mißtrauisch oder ängstlich sind. Erzähle weiter, Betti. Und sei nicht so schrecklich langatmig.”
    „Ich schlich Purzel leise nach”, fuhr Betti fort. „Zuerst dachte ich, hinter dem Heuhaufen wäre vielleicht eine Katze. Aber dann entdeckte ich den Landstreicher.”
    „Donnerwetter!” rief Rolf, während Flipp einen Pfiff ausstieß.
    „Du bist eine ausgezeichnete Spürnase, Betti”, sagte Dicki anerkennend.
    „Ich wollte doch so gern etwas Wichtiges finden. Aber eigentlich hat Purzel ihn ja entdeckt.”
    „Er hätte ihn aber nicht entdeckt, wenn du nicht mit ihm spazierengegangen wärst”, meinte Rolf. „Was machte der Landstreicher denn?”
    „Er schlief. Er schlief so fest, daß er nicht einmal aufwachte, als Purzel seine Füße beschnüffelte.”
    „Seine Füße?” rief Flipp. „Was für Schuhe trug er? Hatten sie Gummisohlen?”
    Betti blickte ihn bestürzt an. „Ach herrje! Ich habe gar nicht daran gedacht, mir seine Schuhe anzugucken! Und dabei hätte ich es so leicht tun können, denn er schlief ja wie ein Murmeltier.”
    Flipp sprang auf. „Kommt! Wir haben keine Zeit zu verlieren. Vielleicht schläft er immer noch. Wir müssen seine Schuhe und seinen Anzug prüfen. Dicki kann uns sagen, ob es derselbe Landstreicher ist, den er in Herrn Schlucks Garten gesehen hat.”
    Mit klopfenden Herzen machten die sechs Spürnasen sich auf den Weg. Sie beeilten sich, um den Landstreicher noch zu erwischen. Womöglich war er inzwischen aufgewacht und weitergewandert. Es war ein glücklicher Zufall, daß Betti ihn gefunden hatte. Sie durften ihn auf keinen Fall wieder aus den Augen verlieren.
    Als sie sich der Heudieme näherten, hörten sie ein leises Schnarchen. Aha, der Landstreicher schlief also noch. Dicki machte den anderen ein Zeichen zurückzubleiben, nahm Purzel auf den Arm und spähte vorsichtig um den Heuhaufen herum.
    Auf der anderen Seite lag, zusammengerollt wie ein Igel, ein alter Mann. Er hatte einen struppigen grauen Bart, zottige graue Augenbrauen, eine rote Nase und lange strähnige Haare, die unter einem verbeulten Hut hervorguckten. Nach einem kurzen Blick auf den Schlafenden schlich Dicki wieder zu den anderen zurück.
    „Ja, es ist derselbe Landstreicher, den ich bei Herrn Schluck gesehen habe”, flüsterte er erregt. „Aber er hat sich so drollig zusammengerollt. Es ist nicht leicht festzustellen, was für einen Anzug er unter seinem Regenmantel trägt. Und um seine Schuhe zu untersuchen, müßte man sich schon dicht neben ihn auf den Boden legen.”
    „Ich werde es mal versuchen”, sagte Rolf sofort. „Haltet unterdessen Purzel fest und paßt auf, daß niemand uns überrascht.”
    Vorsichtig schlich Rolf um die Heudieme herum, ging leise auf den Landstreicher zu und kniete neben ihm nieder. Dann zog er den alten Regenmantel des Mannes ein wenig fort, um seinen Anzug sehen zu können. Seine Hosen waren so schmutzig, daß man unmöglich erkennen konnte, welche Farbe sie ursprünglich einmal gehabt hatten.
    Der Landstreicher bewegte sich ein wenig. Schnell zog Rolf seine Hand zurück und beschloß, erst einmal die Schuhe zu untersuchen. Vorsichtig legte er sich flach auf den Boden und versuchte, einen Blick auf die Schuhsohlen des Landstreichers zu werfen.
    In diesem Augenblick öffnete der Alte die Augen. Sprachlos vor Staunen starrte er Rolf an. Dann rief er: „Nanu? Was ist denn in dich gefahren?”
    Rolf fuhr erschrocken hoch.
    „Du denkst wohl, ich bin der König von England”, knurrte der Landstreicher. „Kniet da vor mir mit dem Kopf auf der Erde! Geh weg! Ich kann Kinder nicht leiden. Immerfort kommen sie einem in die Quere.”
    Er rollte sich wieder zusammen und schloß die Augen. Rolf wartete ein Weilchen. Er wollte gerade einen neuen Versuch unternehmen, die Schuhe des Landstreichers zu untersuchen, als er einen leisen Pfiff hörte. Aha, Flipp warnte ihn. Es mußte wohl ein Mensch in der Nähe sein. Rasch lief Rolf zu den anderen zurück. „Kommt jemand?”
    „Ja, Wegda ist in Sicht. Dort

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