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Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Titel: Geheimnis um einen nächtlichen Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und trösteten ihn ein wenig. Herr Grimm sah sich nach dem Landstreicher um. Da er ihn jedoch nirgends mehr entdecken konnte, wandte er sich wieder den Kindern zu. „Weg da jetzt! Und treibt euch nicht wieder hier herum, ihr unnützen Gören!”
    Würdevoll schritt er zu dem Weg zurück und ging davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    „Wegda hat uns alles verdorben”, seufzte Gina verdrossen. „Nun ist der Landstreicher fort.”
    „Ich gehe nach Haus”, erklärte Dicki mit leidender Miene. „Mir ist ganz übel.”
    „Ich werde dich begleiten”, erbot sich Gina sofort.
    „Komm doch auch mit, Betti. Flipp und Rolf können den Landstreicher verfolgen.”
    „Ja, das werden wir tun”, sagte Rolf. „Vielleicht holen wir ihn noch ein. Kein Wunder, daß Dicki von der Dieme fiel. Es war auch zu aufregend.”
    Flipp war nachdenklich geworden. „Daß Wegda eine Zeichnung von dem Fußabdruck in seinem Notizbuch hatte! Er ist nicht so dumm, wie ich dachte. Aber etwas haben wir ihm doch voraus – nämlich den grauen Stofffetzen.”
    Dicki ging mit den beiden Mädchen und Purzel heim. Rolf und Flipp aber eilten dem Landstreicher nach. Sie hofften sehr, ihn noch zu finden.

Schuhe und Beulen
    Rolf und Flipp liefen schnell über das Feld. Es war doch wirklich zu dumm. Alle fünf Kinder und Herr Grimm hatten den Landstreicher gesehen. Und doch war es keinem von ihnen gelungen, einen Blick auf seine Schuhsohlen zu werfen.
    Von dem Geflüchteten war weit und breit nichts zu sehen. Rolf rief einen Landarbeiter an. „Hallo! Haben Sie vielleicht einen alten Mann mit einem Regenmantel gesehen?”
    „Ja, er ist dort in den Wald gegangen.” Der Mann zeigte ihnen die Richtung.
    Sie bedankten sich und liefen weiter. Der Wald hatte dichtes Unterholz. Suchend stöberten sie darin umher. Nach einem Weilchen rochen sie den Rauch eines Feuers. Hoffnungsvoll folgten sie dem Geruch, der sie auch wirklich bald ans Ziel führte. Der alte Landstreicher saß auf einem gefällten Baum und wärmte sich sein Essen in einer Blechbüchse über einem kleinen Reisigfeuer. Den durchlöcherten Hut hatte er abgenommen. Die strähnigen grauen Haare hingen ihm wirr um den Kopf.
    Als er Rolf erblickte, machte er ein finsteres Gesicht.
    „Was? Bist du schon wieder da? Mach, daß du wegkommst! Warum verfolgt ihr mich? Ich habe nichts verbrochen.”
    „So? Sie wollten doch vorgestern Eier aus Herrn Schlucks Hühnerstall stehlen. Das wissen wir genau. Aber deshalb kommen wir nicht.”
    Der Landstreicher rührte mit einem Holzstäbchen in seinem Essen. „Schluck hieß der Mann also”, murmelte er vor sich hin. Dann hob er den Kopf und sah Rolf an. „Ich habe keine Eier gestohlen. Ich habe überhaupt nichts gestohlen. Ich bin ein ehrlicher Mensch. Das kann jedermann bezeugen.”
    „Warum hatten Sie sich dann in dem Graben in Herrn Schlucks Garten versteckt?” fragte Rolf.
    „In einem Graben?” erwiderte der Landstreicher erstaunt. „Ich habe mich in keinem Graben versteckt. Ne, ne, ich nicht. Wenn ich wollte, könnte ich euch allerlei erzählen. Aber ich tu es lieber nicht. Ihr habt den Bobby auf mich gehetzt, nicht wahr?”
    „Nein”, sagte Rolf. „Er kam ganz zufällig vorbei und wußte gar nicht, daß wir in der Nähe waren.”
    „Das glaube ich nicht”, brummte der Landstreicher. „Ihr habt den Bobby auf mich gehetzt, das weiß ich. Ich will nicht in ’ne Sache verwickelt werden, die mich nichts angeht. Aber es passierten sonderbare Dinge in dem Garten, das sage ich euch.”
    Plötzlich stöhnte er laut auf und griff mit leidender Miene nach seinem rechten Fuß. Der große Zeh guckte vorn aus dem Schuh, der ihm viel zu klein war. Vorsichtig zog er den Schuh aus und massierte den schmerzenden Fuß. Seine Socken bestanden fast nur aus Löchern.
    Die Jungen blickten auf den Schuh, den der Alte achtlos beiseite geworfen hatte. Die Sohlen waren aus Leder und voller Löcher.
    „Keine Gummisohle”, sagte Rolf leise zu Flipp. „Und die zerrissene Jacke, die er unter dem Regenmantel trägt, ist grün von Alter. Von der stammt der graue Stoffetzen nicht. Der Alte ist bestimmt unschuldig. Aber ich glaube auch nicht, daß er irgendwas weiß.”
    „Was tuschelt ihr denn da?” knurrte der Landstreicher.
    „Geht endlich weg! Kann ein ehrlicher Mensch denn nicht in Frieden leben? Ich tue doch keinem was, aber Kinder und Bobbys verfolgen mich wie Fliegen. Laßt mich jetzt in Ruhe! Ach, wenn ich bloß ordentliche Schuhe hätte, die mir passen!

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