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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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vorsichtig sein.
    Beim Abendbrot sah er sie scharf an. Sie erwiderte seinen Blick unbefangen. Trotzdem war er überzeugt, daß sie sein Telefongespräch belauscht hatte. Aber was konnte sie schon daraus entnehmen? Eigentlich doch nur, daß er nach einem Mann suchte, der einem Geschwisterpaar namens Fangio ähnlich sah. Damit konnte sie nicht viel anfangen.
    Plötzlich kam ihm ein lustiger Einfall, und er lächelte vor sich hin.
    „Worüber lachst du, Dietrich?” fragte seine Mutter.
    „Ach, ich mußte nur gerade daran denken, was für ein Gesicht Herr Grimm machte, als ich ihn nach dem behelmten Stoßkäfer mit den sieben Punkten fragte.”
    „Diesen Käfer habe ich gar nicht gefunden”, sagte Herr Schelle. „Ich werde morgen den Polizisten bitten, ihn mir zu zeigen.”
    „Ja, tun Sie das”, erwiderte Dicki. „Er wird froh sein, wenn er Ihnen behilflich sein kann.”
    „Dietrich!” rief seine Mutter, die ahnte, daß er den behelmten Käfer erfunden hatte, um Herrn Grimm aufzuziehen.
    „Was ist, Mutter?” fragte er unschuldig.
    Sie schüttelte den Kopf, sagte jedoch nichts mehr. Dafür redete Herr Schelle wie aufgezogen. Er sprach während der ganzen Mahlzeit nur von Käfern und langweilte die Tischgesellschaft unaussprechlich.
    Nach dem Essen fragte Eulalie: „Wollen wir wieder eine Partie Schach spielen, Dietrich?”
    „Nein, das geht leider nicht”, antwortete er bestimmt.
    „Ich muß einen Dauerlauf machen. Tagsüber bin ich nicht dazu gekommen, und es ist ein schöner Abend.”
    „Ich komme mit”, sagte Eulalie sofort. Dicki ärgerte sich über ihre Zudringlichkeit und beschloß, sie zur Strafe tüchtig zu erschrecken.
    „Ich ziehe mir nur einen andern Rock an und warte dann hier auf dich”, sagte sie, fest entschlossen, ihn nicht wieder entwischen zu lassen. Falls er etwa zu seinen Freunden ging, wollte sie ihn begleiten. Sie ließ es sich nicht länger gefallen, von allen Unternehmungen der Kinder ausgeschlossen zu werden.
    Dicki drehte ihr den Rücken, lief in seinen Schuppen und maskierte sich als Landstreicher. Diesmal malte er noch eine lange Narbe auf seine rechte Backe. Dann betrachtete er sich zufrieden im Spiegel. „Der Mann mit der Narbe! Gib acht, Eulalie!”
    Er verließ den Schuppen und schloß ihn zu. Dann schlich er zum Haus hin. Seine Eltern und Herr Schelle waren ausgegangen. Also würde Eulalie allein im Wohnzimmer sein.
    Purzel saß oben in Dickis Zimmer und winselte kläglich, weil sein Herr ihn allein gelassen hatte. Eulalie aber glaubte, Dicki wäre bei ihm. Sie horchte gespannt auf verstohlene Schritte, falls er sich ohne sie fortschleichen wollte.
    Nach einer Weile hörte sie auch wirklich leise Schritte, und zwar draußen im Garten. Sie ging auf Zehenspitzen ans Fenster und spähte hinaus. Neben einem Busch stand der alte Landstreicher, den sie in Dickis Schuppen entdeckt hatte, und starrte sie an. Über seine rechte Backe lief eine lange Narbe, die sie damals nicht bemerkt hatte.
    „Hilfe!” schrie Eulalie. „Dietrich, komm schnell her. Der Landstreicher ist wieder da!”
    Johanna kam aus der Küche gelaufen und fragte, was los sei. Aber Dicki hatte sich inzwischen davongemacht. Er fürchtete, daß Johanna die Maskierung durchschauen könnte. Sie hatte ihn schon früher einmal als Landstreicher verkleidet gesehen.
    Eulalie zeigte auf den Busch. „Dort stand der Landstreicher von neulich. Was sollen wir machen? Ist Dietrich nicht in seinem Zimmer?”
    „Ich werde mal nachsehen.” Als Johanna die Tür von Dickis Zimmer öffnete, schoß Purzel heraus und rannte die Treppe hinunter. Johanna ging hinter ihm her und sagte Eulalie, daß Dicki nicht oben wäre.
    „Wie dumm!” rief Eulalie. „Ich werde die Polizei anrufen. Es muß jemand herkommen und den Garten durchsuchen, sonst bricht der Kerl noch nachts ins Haus ein.”
    Kurz entschlossen rief sie Herrn Grimm an.
    „Hier Polizeirevier Peterswalde”, meldete er sich. „Wer ist dort?”
    „Hier ist Eulalie Schelle. Soeben habe ich im Garten der Kronsteins einen verdächtigen Mann gesehen. Ich glaube, es war der Landstreicher, den ich am Sonntag in Dietrichs Schuppen entdeckte.”
    Herr Grimm runzelte die Stirn. Er wußte jetzt, daß der Mann in Dickis Schuppen kein Landstreicher gewesen war, und wollte nicht noch einmal hinter einem falschen Landstreicher her jagen.
    „Ich werde es notieren”, sagte er daher. „Leider kann ich jetzt nicht hinkommen, weil ich zu tun habe.”
    „Aber Sie müssen kommen!”

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