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Geheimnis von St. Andrews

Geheimnis von St. Andrews

Titel: Geheimnis von St. Andrews Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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geöffnet. Freundlich blinzelte die Frau Cherry zu.
    „Hallo! Du musst Cherry Wynn sein. Man sieht doch sofort, dass du aus der Hauptstadt kommst. Ich bin Thelma Miller.“ Die Pensionswirtin streckte Cherry ihre Rechte entgegen. Die beiden so unterschiedlichen Frauen gaben sich die Hand.
    „Merkt man mir echt an, dass ich aus London komme?“, fragte Cherry erstaunt.
    „Sicher, so modisch, wie du aussiehst. Ich weiß, wovon ich rede. Vor fünfzig Jahren habe ich auch in London gelebt. Ich war damals jung und trug schöne Kleider nach Pariser Mode. Die Provinzlerinnen hier in Pittstown haben sich die Mäuler über mich zerrissen, weil sie selbst aussahen wie graue Mäuse. Damals gab es ja noch kein Internet, und man konnte sich so weitab der Modezentren nicht einfach tolle Sachen bestellen. Außer Tee zu trinken und zu tratschen taten die Frauen damals sowieso nicht besonders viel.“
    Cherry lachte. Thelma Miller war ihr vom ersten Moment an sympathisch. Vielleicht lag es daran, dass die Pensionswirtin auch aus London stammte, genau wie sie selbst. Die ältere Frau schien darüber hinaus eine scharfe Zunge zu haben.
    „Und wie hat es Sie nach Pittstown verschlagen, Mrs Miller?“
    „Nenne mich doch bitte Thelma, sonst fühle ich mich so alt, wie ich es schon längst bin. Mein Arthur bekam einen Posten in der Gemeindeverwaltung. Wir haben hier glücklich gelebt, nachdem wir uns an die Provinz gewöhnt hatten. Aber vor fünf Jahren ist mein Mann gestorben. Und ich habe die Pension eröffnet, damit wieder etwas Leben in die Bude kommt.“
    Thelma Miller schien über den Tod ihres Mannes hinweggekommen zu sein. Jedenfalls wirkte sie auf Cherry offen und fröhlich. Nach Mark und Father Nolan war sie die dritte nette Person in Pittstown.
    Die Pensionswirtin zeigte ihr das Zimmer. Es war in hellen Farben gestrichen und enthielt neben Bett und Schrank auch zwei Stühle und einen Schreibtisch.
    „Wir haben im ganzen Haus WLAN“, erklärte Thelma Miller. „Du kannst also jederzeit ins Internet, wenn du willst.“
    Anerkennend pfiff Cherry durch die Zähne. „Sie sind ja auf dem neuesten Stand der Technik, Thelma.“
    Die Pensionswirtin zuckte mit den Schultern. „Manche Leute in meinem Alter haben Angst vor den Neuerungen. Aber für mich sind die Neuen Medien ein Segen. Ich bin eben von Natur aus neugierig. Da fällt mir ein: Was war eigentlich vorhin in der Kirche los? Ich habe die Polizeisirenen gehört, einige Fahrzeuge sind in die Richtung gerast. Du arbeitest doch in der Kirche, oder? Jedenfalls hast du das bei deiner Internet-Buchung geschrieben.“
    Während sie sprach, lotste die Pensionswirtin Cherry in ihre Küche und begann damit, einen Tee zu kochen. Cherry warf einen unauffälligen Seitenblick auf die Uhr. Eigentlich wollte sie umgehend zu Blackburn zurückkehren. Andererseits konnte es nicht schaden, mit Thelma zu reden und sich besser über Pittstown und die Kirche zu informieren. Außerdem wollte sich Cherry von dem Restaurator nicht hetzen lassen. Wenn er freundlich zu ihr gewesen wäre, hätte sie sich anders verhalten. Aber sie konnte manchmal sehr dickköpfig sein. Hatte er nicht gesagt, sie solle sich beeilen? Nun, genau deshalb wollte Cherry jetzt erst recht etwas Zeit verbummeln.
    Kopfschüttelnd hörte Thelma Miller zu, während Cherry von dem Leichenfund und dem Verdacht gegen den Suffolk-Killer erzählte.
    „Was für eine furchtbare Sache! Natürlich habe ich Mrs Warren gekannt. Das bleibt in einem kleinen Ort wie diesem nicht aus. Sie hätte sich wohl niemals träumen lassen, dass ihr Sarg nach ihrem Tod so viel Aufregung verursachen würde. Ich hoffe, dass die Polizei diesen Dreckskerl bald schnappt. Normalerweise ist nämlich Pittstown ein sehr verschlafenes Städtchen. Kriminalität ist hier ein Fremdwort.“
    „Dann gibt es hier also auch keine merkwürdigen Leute?“, hakte Cherry nach.
    Die Pensionswirtin goss ihrem Gast eine Tasse Tee ein. „Das kommt darauf an, was du darunter verstehst.“
    „Typen, die ein solches Zeichen auf mein Gepäck kritzeln.“ Cherry lief in den Flur und holte ihre Reisetasche, um ihrer Pensionswirtin das Kreide-Pentagramm zu zeigen. Als Thelma Miller es erblickte, war sie verblüfft.
    „Das ist doch ein magisches Symbol, oder? Nein, Grufties oder solche Leute gibt es in Pittstown nicht. Die kenne ich nur aus dem Fernsehen. Höchstens – aber nein, ich will niemanden beschuldigen.“
    Die Pensionswirtin stellte Kekse auf den Küchentisch. Cherry

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