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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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Wahrscheinlich irre ich mich.“
    „Das Timing ist schlecht“, sagte Morgan. „Ich muss sterben. Es hat einfach keinen Sinn, wenn wir … jetzt noch irgendwas anfangen.“
    „Jetzt ist die einzige Zeit, die uns bleibt.“
    Morgan schloss die Augen und senkte ihren Kopf. „Vielleicht … Ich muss noch mit einigen Dingen fertigwerden. Und das muss ich alleine tun.“
    „Na, dann mach es lieber schnell, Morgan, denn wenn du meinst, ich halte mich fern, liegst du falsch. Ich werde gehen. Fürs Erste. Aber ich gehe nicht weit weg, und ich werde zurückkommen. Und ich werde immer wieder zurückkommen, egal, wie oft du versuchst, mich rauszuwerfen. Verstanden?“
    Zwischen Morgans Augenbrauen bildete sich eine Falte, als sie jetzt den Kopf hob. „Nein.“
    „Nein? Dir ist noch nie jemand so zur Seite gestanden, oder?“
    „Nur David. Und er macht es nur, weil ich ihm leidtue. Ich habe sonst niemanden.“
    „Vielleicht steht er dir bei, weil er sich tatsächlich kümmert.“ Maxine wollte es ihr erklären. „So wie ich auch.“ Sie sah ihre Schwester einen Augenblick lang an. Dann drehte sie sich mit einem Seufzen um und verließ das Zimmer.
    Lydia beobachtete, wie ihre zwei Begleiter davonfuhren. Morgan saß immer noch aufgewühlt vor ihrem Schlafzimmerfenster und starrte gedankenverloren hinaus aufs Meer. David Sumner trat aus dem Haus auf die hintere Terrasse hinaus, setzte sich auf einen Gartenstuhl und steckte sich eine Zigarette an.
    Lydia drückte ihre Schultern durch, verließ ihren Aussichtspunkt am Ufer und ging schnurstracks den langen Weg über den hinteren Rasen auf Sumner zu.
    Er sah auf, sah sie kommen, und winkte, während er aufstand.
    „Sie müssen Lydia sein“, rief er.
    Sie nickte und ging weiter auf ihn zu.
    „Ich bin David.“
    „Ich weiß.“
    „Maxine und Lou sind in ein Hotel in der Stadt umgezogen“, erklärte er, etwas weniger laut, weil sie jetzt näher war. „Ich habe versprochen, ich bringe Sie ebenfalls dorthin, wenn Sie zurückkommen.“
    Sie nickte und näherte sich ihm.
    „Die beiden dachten, Sie sind in die Stadt gegangen. Ich glaube, sie hatten gehofft, dort auf Sie zu treffen und …“
    Er verstummte, als sie noch näher kam, bis sie endlich stehen blieb, mit nur noch ein paar Fuß Abstand zwischen ihnen. Ungläubig kniff er die Augen zusammen. Zwischen seinen Brauen bildete sich eine Falte.
    „Hallo, David. Es ist lange her.“
    „Mein Gott. Oh mein Gott.“

Keith
    20. KAPITEL
    Morgan lag in einer Art papierenem Nachthemd auf dem Tisch. Auf ihren Armen und Beinen breitete sich eine Gänsehaut aus. Warum zum Henker mussten Arztpraxen immer so kalt sein? Von einem Beutel an einer Stange lief eine Röhre bis zu ihrem Arm. Im Beutel befand sich eine klare Flüssigkeit. Der Arzt hatte ihr außerdem noch eine Art Supervitaminspritze in den Schlauch verpasst. Nicht, dass irgendetwas davon helfen würde. Sie wusste, was sie brauchte, und das befand sich nicht in diesem Tropf.
    Dr. Hilman kam wieder ins Zimmer und sah ernst aus. David saß nur wenige Schritte von ihr entfernt auf einem Stuhl. Er hatte während der Untersuchung das Zimmer verlassen, war aber sofort danach wieder hereingekommen, und Morgan brachte es nicht über sich, ihn hinauszuwerfen. Sie liebte David, und sie wusste, dass er sie auch liebte. Allerdings spürte sie deutlich, dass er etwas vorhatte. Sie wusste, es war falsch. Noch nie hatte sie einen Grund gehabt, David nicht zu vertrauen. Er war sogar die einzige Person in ihrem Leben, der sie vertraute. Bis auf Dante. Und doch hatte sie David heute allein mit dieser Lydia gesehen. Sie waren zusammen gewesen, hatten sich unterhalten, und die Atmosphäre zwischen ihnen, um sie herum, schien mit einer Art intensiver Energie aufgeladen. Morgan wusste nicht, warum. Nach Maxines emotionaler Verabschiedung hatte sie ein Auto wegfahren hören. Sie hatte erwartet, David unten allein anzutreffen.
    Stattdessen entdeckte sie die beiden in ein Gespräch vertieft, und als die beiden Morgan bemerkten, verstummten sie.
    Es beschäftigte Morgan immer noch. Worüber konnte er mit der Fremden geredet haben?
    David stand auf, als der Arzt wiederkam. „Und?“
    Dr. Hilman war über fünfzig, sah aber aus wie neununddreißig. Volles, etwas langweiliges braunes Haar mit einigen grauen Strähnen, aber keinen Anzeichen von einer Glatze. Er war in ausgezeichneter Form. Wahrscheinlich fühlten sich die meisten seiner Patienten ein wenig unsportlich in seiner Gegenwart.
    Er atmete

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