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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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von seiner Wange und fiel auf ihr Gesicht, als er seinen Kopf neigte, um sie anzusehen. „Ich kann dich nicht verwandeln, Morgan. Nicht jetzt. Ich bin zu schwach. Du würdest die Tortur nicht überleben, und wenn du es wie durch ein Wunder doch tätest, bliebe von dir nicht mehr als ein geistloser Zombie übrig.“
    Mit letzter Kraft nahm sie einen tiefen Atemzug. „Ich verstehe nicht … ich dachte …“
    „Um die Gabe zu teilen, muss ein Vampir so stark sein wie nur möglich. Und selbst dann laugt es ihn aus und schwächt ihn. Letzte Nacht bin ich fast zu Tode verblutet, ehe der Tagesschlaf meine Wunden heilen konnte.“
    „Aber du hast von mir getrunken.“
    Er neigte seinen Kopf.
    „Es ist, weil ich so krank bin, nicht? In meinem Blut steckt kaum noch Lebenskraft. Daran liegt es doch?“
    Er nickte, ohne ihr in die Augen zu sehen. „Ich habe schon früher gesehen, wie die Gabe sich ins Schlechte gewendet hat, Morgan. Ein Vampir, der mit schwachem oder zu wenig Blut zum Leben erweckt worden ist. Seelenlose Hüllen, ohne Verstand, ohne Gedanken, ohne Persönlichkeit, die nur existieren, um sich zu nähren. Monster, wahre Monster. Ich kann dich nicht zu dieser Art von Dasein verfluchen. Das werde ich nicht tun.“ Endlich sah er ihr wieder in die Augen. „Es tut mir leid, liebste Morgan. Es tut mir so leid.“
    „Du hast es wieder mal geschafft, nicht wahr, mein Schatz?“
    Es war Sarafinas Stimme, die sie hörten, und sie kam aus der Richtung des Eingangs. Dante drehte sich zu ihr um. Sie war ganz in Rot gekleidet, lange, volle Röcke umwallten ihren Körper, mit einem durchsichtigen schwarzen Überkleid bedeckt. Die Menge an Schmuck wurde einer Königin gerecht. „Fina. Gott sei Dank.“
    „Danke nicht Gott für mich, Dante. Er hat nichts mit meiner Existenz zu tun.“ Sie sah ihn mit schmalen Augen an. „Sehe ich dort Tränen? Du liebe Zeit, sieh dich nur an. Heruntergekommen zu einem, der wegen Sterblichen heult.“ Als sie ihren Kopf zurückwarf, klimperten ihre Ohrringe.
    „Du musst ihr helfen“, flehte Dante sie an. Er sah Sarafinas Wut, spürte sie wie eine rote, heiße Wolke um sie herum, doch er musste es versuchen. „Sie stirbt, wenn du sie nicht verwandelst.“
    Sie atmete scharf aus, winkte mit einer mit Ringen beladenen Hand ab und ließ ihre Armreifen dabei klirren. „Wenn du sie so sehr willst, verwandele sie selbst.“
    „Ich kann nicht. Ich bin zu schwach.“
    „Ach, komm schon, Dante, sie würde dir als Schwachsinnige gut gefallen. Sie wird jeder deiner Launen gehorchen. Für immer deine Sklavin sein, besser als eine Sterbliche. Die sind immer so zerbrechlich, weißt du. Sie könnte für dich jagen, dir dienen. Würde dir das nicht gefallen?“
    Er hob seinen Kopf. „Du hast die Vorliebe für geistlose Sklaven, nicht ich.“
    „Nein, aber du scheinst das größere Talent zu besitzen, Sterbliche zu Tode zu ficken. Das ist jetzt wohl die, was? Die zweite?“
    „Sie ist nicht tot.“
    „Lass ihr eine Stunde Zeit.“
    „Warum hilfst du mir nicht?“
    Sarafina hob ihre Augenbrauen. „Weil du dich von mir abgewendet hast, Dante. Du hast dich offensichtlich entschlossen, dass ich dir als Gesellschaft nicht mehr genüge. Du brauchst jemand neuen. Um mich zu ersetzen.“
    „So ist das nicht.“
    „Nein? So sehe ich es aber. Ich sage dir etwas, Dante. Wenn du wirklich meine Hilfe willst, lass mich dir helfen, die kleine Schlampe endgültig um die Ecke zu bringen. Es würde mir ein Vergnügen bereiten, das wenige Blut, das du in ihrem blassen, schwachen kleinen Körper gelassen hast, zu verschlingen.“
    Langsam ließ Dante Morgans Kopf auf den Boden gleiten und stand dann auf. Er richtete sich auf und wandte sich wutentbrannt Sarafina zu. „Zuerst bringe ich dich um.“
    Ihr Schreck entging ihm nicht. Er sah es, einen kurzen Blitz in ihren Augen. Ein Zusammenpressen ihrer Lippen. „Und das beweist, was ich gesagt habe, nicht wahr? Du würdest mich, deine Lebenspartnerin, für die da umbringen?“
    „Du bist nicht meine Partnerin. Auch nicht meine Frau, meine Freundin oder meine Geliebte, Fina.“
    „Ich habe dich erschaffen“, flüsterte sie.
    „Und deshalb gehöre ich dir?“
    Sie stand so regungslos und so angespannt da, dass ihr ganzer Körper zitterte. Dann sprach sie. „Zur Hölle mit dir, Dante. Du hast mich betrogen. Verdammt sollst du sein, zusammen mit dem Rest meiner Art! Ich brauche keinen von euch!“ Dann wirbelte sie herum, dass ihre Röcke um sie herum

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