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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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sie umzubringen, würde er sich die Mühe dann machen?“
    Stiles fluchte nachdrücklich und verdrehte die Augen. „Ist doch egal. Jetzt ist er mein Gefangener. Bringen Sie ihn zu meinem Wagen, und ab da übernehme ich. Sie alle werden von ihm nicht weiter belästigt werden.“
    Lou hob die Augenbrauen. „Sie bringen niemanden irgendwohin, Stiles. Bewegen Sie Ihren Hintern mit den anderen zum Haus, oder verschwinden Sie von hier.“
    „Das hier ist mein Projekt, Malone. Ich bin verdammt noch mal ein Agent der Regierung.“
    „Sie waren früher ein Agent der Regierung, Kumpel. Meine Marke andererseits ist noch aktuell, und wenn Sie nicht als mein Gefangener enden wollen, dann sollten Sie die Sache ab jetzt mir überlassen.“
    Obwohl sie das alles überhaupt nicht einordnen konnte, verstand Maxine doch Lous fragenden Blick. Sie sah zu dem Mann am Boden, dann wieder zu Lou. Angewidert schüttelte sie den Kopf. Sie stand auf, packte Stiles am Arm und zog ihn hinter sich her zurück zum Haus. Er wehrte sich kaum gegen sie. Das war ja mehr als besorgniserregend.
    „Wenn Sie diesem Tier nur die kleinste Gelegenheit bieten, macht er Ihre Schwester kalt. Genau wie Ihre Freundin.“
    „Warum verschwinden Sie nicht einfach und überlassen uns die Sache?“
    „Oh, nein. Ich gehe nirgendwo hin.“
    „Wenn Sie bleiben, spielen Sie nach unseren Regeln. Sonst muss Lou Sie nicht mehr verhaften, weil ich Ihnen etwas Schlimmeres antue. Verstanden?“
    Er verzog genervt das Gesicht, nickte aber.
    „Danke“, sagte der Vampir.
    „Dank mir nicht. Ich kann dich nicht einfach gehen lassen, das weißt du.“
    „Du musst mich gehen lassen.“
    Lou schüttelte den Kopf. „Was hast du vorhin gemeint? Du hast gesagt, wenn du stirbst, muss auch sie sterben.“
    Der Vampir sah ihn an, suchte nach etwas in seiner Miene. „Glaubst du mir etwa, wenn ich versuche, es zu erklären?“
    „Ich glaube überhaupt nichts. Aber ich will es hören.“
    Dante schwieg eine ganze Weile. „Ich kann sie retten. Als Einziger.“
    „Wie?“, fragte Lou.
    Dante betrachtete den Mann forschend und seufzte. „Ich kann es dir nicht sagen. Nur, dass ich gesund werden muss. Ich muss wieder stark werden, ehe ich Morgan helfen kann.“
    „Aha.“ Lou schien nicht sehr beeindruckt. „Und wie soll das gehen?“
    Es fiel Dante schwer, die Wahrheit zu sagen. „Ich muss trinken.“
    „Ich soll dich also laufen lassen, damit du irgendeinen Unschuldigen beißen kannst und den genauso übel zugerichtet wie Morgan zurücklässt, oder noch schlimmer?“
    Er half dem Verdächtigen hoch, legte sich einen Arm des Mannes um die Schulter und schleppte ihn langsam zum Haus. Der Kerl hatte ziemlich starke Schmerzen, so viel wusste Lou jedenfalls. „Das kann ich nicht machen.“
    „Ich töte nicht.“
    „Und wenn du es tätest, würdest du es zugeben?“
    Dante zuckte jedes Mal zusammen, wenn er sein Bein belastete. „Nein. Wohl nicht.“
    „Es liegt in meiner Verantwortung, dich sicher zu verwahren“, erklärte Lou, der sich auf dem Weg alles genau zu überlegen versuchte. „Dich wie jeden anderen Fall zu behandeln ist das Beste, was ich tun kann. Du bist mein Hauptverdächtiger. Allem Anschein nach hast du Morgan angefallen. Ich kann dich nicht verhaften und eine Kaution veranschlagen lassen – aber ich kann dich festhalten, wo du keinen Schaden mehr anrichtest, bis ich mir auf alles einen Reim gemacht habe.“
    Der Vampir seufzte, und Lou war sich nicht sicher, ob es ergeben oder verzweifelt klang. „Sorg dafür, dass sie am Leben bleibt“, bat er.
    „Du weißt doch, wie krank sie ist. Selbst wenn sie überlebt, was auch immer heute Nacht passiert ist, hat sie nicht mehr lange.“
    Der Vampir schloss seine Augen. „Sorg einfach dafür, dass sie lebt. Versprich mir …“
    Lou nickte. „Ich tue alles.“
    Das schien den Vampir zu trösten. „Du scheinst ein anständiger Mann zu sein für einen Sterblichen“, sagte er dann, „deshalb tut es mir um so mehr leid …“
    Lou runzelte die Stirn. „Was tut dir lei…“ Er kam nicht zum Ende. Etwas – eine Faust wahrscheinlich, auch wenn es sich eher wie eine Kanonenkugel anfühlte – schmetterte in seinen Schädel, und er brach zusammen.
    Morgan drehte ihren Kopf von einer Seite zur anderen, und ihr Körper bebte. Sie war so schwach, so unglaublich schwach. Maxine saß an ihrer Seite auf dem Sofa und gab ihr Bestes, um ihre Schwester ruhig zu halten, während Lydia auf und ab ging. David Sumner saß in

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