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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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alleine.“
    Nachdem Kaithlyns Tante gegangen war, wurde es ziemlich still. Kaithlyn lehnte sich in den gemütlichen Sessel zurück und schloss kurz die Augen. Sie fühlte sich erschlagen und ausgelaugt…
    „Lass das!“, zischte es aus der Ecke, wo Kaine saß. Kaithlyn drehte sich zu ihm um. Harlow zog mit einer Tatze an seinem Umhang. Es schien ihr Spaß zu machen. Als Kaine bemerkte, das Kaithlyn ihn beobachtete, trafen sich ihre Blicke für einen kurzen Moment, dann drehte sich Kaine weg. Nach ein paar Minuten stand er auf und ging hin und her, um Harlow abzuschütteln. Es sah recht komisch aus, so wie Kaine da im Kreis ging und Harlow ihm folgte. Kaithlyn unterdrückte ein Kichern.
    Jetzt fiel ihr Blick wieder auf das Amulett an seinem linken Handgelenk. Mrs Abadon hatte gesagt, dass sie beide wegen der Amulette durch den Bannkreis hindurchgehen konnten. Melora hatte ihr flüchtig erklärt, ihre Amulette seien Rinstraits. Kaithlyn hatte sich immer wieder gefragt, warum ihre Eltern in Besitz eines solchen Schmuckstücks gewesen waren und warum Relia ihr kein Sterbenswort über die Bedeutung erzählt hatte. Zudem beschäftigte Kaithlyn die Frage, warum Kaines Amulett dem ihren so ähnlich war. Ob sie es wagen sollte, Kaine danach zu fragen?
    „Nimm sie!“, unterbrach er ihre Gedanken barsch.
    Er stand plötzlich vor Kaithlyn und hielt Harlow am Genick gepackt, direkt vor ihre Nase.
    Harlow zappelte und strampelte, um sich gegen seinen rohen Griff zu wehren. Kaithlyn nahm sie ihm ab. Kaine setze sich ihr gegenüber und sah sie finster an. Harlow streckte ihm die Zunge raus, doch er bemerkt es nicht.
    „So ein Spielverderber“, miaute sie. Kaithlyn gab Harlow einen leichten Klaps.
    „Hör auf damit“, flüsterte sie leise, musste dabei aber lachen und kassierte noch einen finsteren Blick von Kaine. Seine hellgrünen Augen schienen voll Zorn und Wut. Kaithlyn nahm ihren Mut zusammen und sagte vorsichtig:
    „Kann ich dich etwas fragen?“
    „Nein“, knurrte Kaine. Kaithlyn fuhr erschrocken zurück. Damit hatte sich dieses Thema schnell wieder in Luft aufgelöst. Sie presste die Lippen aufeinander, um sich eine gemeine Bemerkung zu verkneifen.
    Es begann zu regnen.
    Regentropfen schlugen immer lauter werdend gegen die Fenster. Das Wetter hätte Kaithlyns Stimmung ausdrücken können. Harlow rollte sich wieder auf einem leeren Stuhl neben ihr zusammen und war Minuten später eingeschlafen. Kaithlyn ging zu einem der Fenster hinüber, um Kaines Blicken zu entkommen.
    Noch zehn Minuten bis Mitternacht. Das Ticken der Uhr machte sie allmählich nervös. Sie holte tief Luft und lauschte dem Regentropfen die an den nassen Scheiben entlang rutschten und zu einem einzigen Wasserschwall verschmolzen. Ihr eigenes Gesicht wurde dank der Finsternis draußen im Glas gespiegelt und sie betrachtete ihre eigene Miene so eingehend, dass sie sich völlig fremd vorkam. Sie war blass und ihre Augen waren kalt und traurig. Sie spielte mit ihrer Mimik, bis sie für andere Augen wieder gefasster wirkte. Stark und unerschütterlich. Sie wollte keinen der neuen Menschen, die sie heute Abend kennen gelernt hatte, einen Anlass geben sie als hilfloses, kleines Mädchen anzusehen.
    Für einen weiteren Herzschlag schloss sie die Lieder und horchte auf ihre innere Stimme. Sie lehnte die Stirn gegen das kühle Glas und verspürte sofort das Bedürfnis nach Ruhe. Leider hielt das Gefühl der Stille keine zwei Sekunden. Ein eiskalter Schauer lief durch ihren ganzen Körper und sie schrak hoch. Es war als würde sie die plötzliche Präsenz einer weiteren Person spüren, wie eine Berührung auf der nackten Haut. Dicht hinter ihr stand Fye. Wo war er so plötzlich und ohne einen Laut hergekommen? So tonlos und rasch konnten sich nur Schatten bewegen…
    Kaithlyn konnte nicht anders als ihn eindringlich anzusehen. Sie wand sich von seinem Spiegelbild ab, das neben ihrem in der Fensterscheibe aufgetaucht war und drehte sich zu ihm herum. Er hatte eine unheimlich schöne Ausstrahlung, warm und golden, wie gleißendes Licht; mächtig und ergreifend, wie jemand dem man gerne folgen würde und es war, als ob er sie in seinen Bann zog. Nur seine Augen spiegelten tief im Inneren etwas Frostiges wieder. Der Rabe auf seiner Schulter krächzte leise und ließ Kaithlyn zur Besinnung kommen. Er starrte sie ebenfalls gebannt an, obwohl Kaithlyn sich sicher war nur halb so interessant auf Fremde zu wirken, wie Fye es auf sie tat.
    „Ich habe mich noch nicht

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