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Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Titel: Geheimnisvoll und unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Harrington
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meinen Sie nicht auch? Es sieht einfach fantastisch aus!“
    „Vielen Dank.“ Er machte eine kleine Pause. „Wie wär’s, wollen wir uns nicht duzen?“
    Mimi zögerte nur kurz. „Ja, gern. Ich habe genau gesehen, wie viel Mühe du dir mit dem Foto gegeben hast. Die arme Lola musste bestimmt ewig lang dafür posieren. Poppy hat mir erzählt, dass du eigentlich Spezialist für Außenaufnahmen bist. Ich hätte gar nicht gedacht, dass dir Porträts einen solchen Spaß machen.“
    Hal nickte und klickte das nächste Foto an. „Als ich noch auf der Uni war, habe ich nur Porträts gemacht. Ich musste schließlich einen Weg finden, unsere Expeditionen zu finanzieren. Daher hat Tom Harris, mein damaliger Kommilitone und Freund, seiner Familie so lange im Nacken gesessen, bis sie mir einen Job in ihrem Fotostudio gegeben haben.“
    Er sah auf und lächelte Mimi an. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir Sonntagabend von unseren Bergtouren zurückkamen und Montagmorgen gleich wieder ins Studio mussten.“ Er lachte. „Einige der Mütter waren ziemlich schockiert, dass ihre süßen kleinen Babys von zwei unrasierten Studenten abgelichtet wurden. Aber die Kinder mochten uns, und wir haben in dieser Zeit wirklich gut verdient. Außerdem hat mir das Ganze viel Spaß gemacht.“
    „Warum denn? Was mochtest du daran?“, fragte Mimi, die völlig fasziniert von diesem Einblick in seine Vergangenheit war.
    „Ich mochte die Menschen“, erwiderte Hal wie aus der Pistole geschossen. „Heutzutage kann man ja schon mit dem Handy tolle Fotos machen, aber in ein Fotostudio geht man immer aus einem ganz besonderen Anlass.“
    „Du hast auch Hochzeiten fotografiert, oder?“
    Hal schüttelte den Kopf. „Nein, der Bereich gehörte Tom und seinem Vater. Und als …“, hier wurde er wieder ernst, „… als Tom mich fragte, ob ich an seinem Hochzeitstag Bilder machen würde, habe ich Nein gesagt.“
    Mimi sah ihn erstaunt an. „Warum denn?“
    „Weil ich auch sein Trauzeuge war. Diese Verantwortung war mir groß genug, daher hat Toms Vater die Fotos geschossen.“ Dann wechselte er das Thema. „Aber lass uns weitermachen. Schau mal, das hier ist Fifi, das andere Model, in dem taubenblauen Kleid mit den Glitzerdingern, deren Namen ich immer vergesse. Wie findest du das Foto mit ihr vor dem Kamin? Nicht schlecht, oder?“
    „Stiftperlen ist die genaue Bezeichnung. Vermisst du ihn eigentlich – deinen Freund Tom, meine ich?“
    Sie sah ihn gespannt an und wartete geduldig auf seine Antwort.
    „Jeden Tag“, erwiderte er knapp. „Tom war nicht nur ein Freund für mich – er war der Bruder, den ich nie hatte. Über einen solchen Verlust kommt man nicht so leicht hinweg.“
    Mimi nickte. „Ja, ich weiß, was du meinst. Es gibt dafür kein Patentrezept. Man kann nur hoffen, dass die Zeit wirklich alle Wunden heilt, wie es so schön heißt.“
    „Vielleicht verstehen wir uns deshalb ja so gut“, bemerkte Hal nachdenklich. „Wir haben beide im letzten Jahr einen schweren Verlust erlitten. Diese Show ist die Chance auf einen Neubeginn – für dich und mich. Wir sollten fest zusammenhalten und abwarten, wohin die nächste Welle uns trägt. Was meinst du?“
    Die Spannung in der Luft war fast mit den Händen greifbar. Mimi spürte, wie ihr Herzschlag für eine Sekunde aussetzte, als sich ihr Blick mit dem von Hal verfing.
    Sie konnte nichts sagen – sie wagte nichts zu sagen.
    Stattdessen griff sie nach seiner Hand und drückte sie mitfühlend. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass diese kurze Berührung sie wie ein Stromschlag durchfuhr.
    Als ausgerechnet in diesem Moment ihr Handy klingelte, war sie fast ein wenig erleichtert. Wer konnte das sein? Nur wenige Leute kannten ihre Nummer. Widerstrebend zog sie ihre Hand zurück, blickte auf das Display und antwortete. Es war der Manager des Hotels, in dem die Show stattfinden sollte.
    „Oh, wie gut, dass ich Sie persönlich erreiche, Miss Ryan. Bitte entschuldigen Sie den späten Anruf, aber ich habe vergeblich versucht, Poppy Langdon zu kontaktieren.“
    Die Nervosität in der Stimme des Mannes, der sonst immer so beherrscht und distanziert war, war nicht zu überhören. Hal hatte sich nicht vom Fleck gerührt. Der eindringliche Blick, mit dem er sie musterte, ging Mimi unter die Haut. „Kein Problem, aber kann ich Sie vielleicht morgen zurückrufen? Ich bin nämlich gerade in einer Besprechung und …“
    „Oh nein, Miss Ryan, ich fürchte, Sie

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