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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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mochte sie – was ihr Vater anscheinend nicht tat.
    „Ihr solltet in dieser bitterkalten Nacht nicht hier draußen sein“, schalt Michael sie. „Wie es aussieht, wird es noch vor dem Morgen Schnee geben. Wenn Ihr so weiter macht, werdet Ihr noch krank.“
    „Wenn ich krank bin, kann mein Vater mich wenigstens nicht zwingen, einen Mann zu heiraten, denn ich weder kenne noch liebe.“
    „Er würde sicher niemals so etwas Grausames tun!“
    „Er hat davon gesprochen. Alle sagen, dass ich Lorenzo vergessen und die Vergangenheit hinter mir lassen muss, aber das kann ich nicht. Ich liebe ihn. Ich werde ihn immer lieben.“
    „Aber Euch zu einer Heirat zu zwingen …“ Michael zögerte. Er hatte nicht beabsichtigt, so früh mit ihr zu sprechen, denn er wusste, wie sehr Kathryn litt. Aber er hatte sich in sie verliebt, als sie ihn gesund gepflegt hatte, und er ertrug es nicht, sie so unglücklich zu sehen. „Euer Vater hat mich stets höflich behandelt. Glaubt Ihr, er würde mir seine Erlaubnis geben, um Eure Hand anzuhalten?“
    „Ich kann Euch nicht heiraten. Es wäre Euch gegenüber nicht gerecht, Michael. Ich mag Euch sehr. Ihr seid mir ein guter Freund – doch mein Herz gehört Lorenzo. Ich fürchte, es wird ihm immer gehören.“
    „Ich wollte Euch nur vor noch größerem Unglück bewahren. Ich würde Euch nach Rom zurückbringen, zu Euren Freunden. Dort wart Ihr glücklich, Kathryn.“ Er trat näher zu ihr hin, blickte ihr ins Gesicht, in die Augen, streckte eine Hand aus, um ihre Wange zu berühren. „Es wäre zu Anfang keine wahre Ehe. Ich habe Geduld, Kathryn. Ich würde warten, bis Ihr Euch in der Lage seht, wahrhaftig meine Frau zu werden.“
    „Oh, Michael“, sagte sie mit gebrochener Stimme. „Ihr beschämt mich. Ihr seid so gut, so freundlich. Aber wenn ich Euer Angebot annehme, würde ich vielleicht Euer Leben zerstören. Angenommen, ich könnte Euch nie lieben, könnte Euch nie das geben, was Ihr wollt?“
    Ihr liefen Tränen über die Wangen, sie schmeckte das Salz auf ihren Lippen. Michael legte sanft die Arme um sie, ohne sie dabei einzuengen, und drückte die Lippen gegen ihr duftendes Haar.
    „Ich liebe Euch, Kathryn. Ich würde ewig warten und es als Segen empfinden, Euch von Nutzen sein zu können.“
    Sie blickte zu ihm auf. Tränen hingen wie Kristalle in ihren Wimpern. „Aber Ihr spracht davon, dass Ihr Isabella Rinaldi bitten wolltet, Eure Frau zu werden?“
    „Mein Vater will, dass ich heirate, und ich muss ihm den Gefallen tun. Er wird langsam alt, und es ist ihm wichtig, dass ich eine Ehe eingehe. Isabella ist hübsch, und ich mag sie – doch ich liebe Euch. Ich liebe Euch, seit ich Euch zum ersten Mal sah, obwohl ich wusste, dass Ihr nur Augen für Lorenzo hattet. Ich vermutete damals nicht, dass es für mich irgendeine Hoffnung gab.“ Er sprach nicht weiter, denn es würde ihr nur noch mehr Kummer bereiten, sie daran zu erinnern.
    „Oh, Michael.“ Kathryn wischte ihre Tränen weg. „Ich bitte Euch, gebt mir ein bisschen Zeit, um nachzudenken. Vielleicht … ich weiß es nicht.“
    Sie konnte sich nicht dazu überwinden, ihm zu sagen, dass sie seine Frau werden wollte. Aber wenn sie unbedingt wieder heiraten musste, wäre Michael ihr lieber als jeder andere. Doch hatte sie wirklich das Recht, sein Angebot anzunehmen, wohl wissend, dass sie ihm immer nur das Zweitbeste geben konnte?
    „Sagt jetzt nichts mehr“, beschwichtigte Michael sie. Er lächelte und nahm sie bei der Hand. „Kommt jetzt mit mir zurück, meine Liebste. Ich kann Euch nicht alleine in dieser kalten Nacht umherwandern lassen. Lorenzo würde nicht von Euch verlangen, dass Ihr Euer Leben der Trauer opfert, Kathryn.“
    „Ich wünschte, ich wäre in Rom“, seufzte Kathryn. „Es war so viel wärmer dort.“ Sie lächelte. Und da sie sich so gut wie seit Wochen nicht mehr fühlte, erlaubte sie ihm, sie in das Licht und die Wärme der großen Halle zu führen.
    Die Musik war mit einem Schlag verstummt. Die Leute hatten angefangen zu reden, und flüsterten aufgeregt miteinander. Kathryn spürte, dass irgendetwas geschehen war, was die Stimmung dieses Abends verändert hatte. Sie spürte ein aufgeregtes Prickeln im Nacken, als Michael sie in den Raum führte. Alle schienen in dieselbe Richtung zu blicken, alle starrten irgendetwas an – irgendjemanden! Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als alle Blicke auf sie und Michael gerichtet wurden. Dann teilte sich die Menge der Gäste wie das Meer vor den

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