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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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dass er ihr beiliegen wollte.
    Es war offensichtlich, dass die Contessa wütend war, denn fast befahl sie Kathryn, ihr Haus zu verlassen. Kathryn mutmaßte, dass Lorenzo und Rosa dei Corleone in der Vergangenheit vielleicht ein Liebespaar gewesen waren und die Contessa gehofft hatte, dass er sie nun, da sie verwitwet war, heiraten würde. Ihr Ehemann war seit sechs Monaten tot, und als Lorenzo auftauchte, musste es ihr erschienen sein, als wäre er ihretwegen gekommen. Das würde erklären, warum sie in ihrer Enttäuschung so feindselig zu ihrem Gast war.
    Lorenzo wartete in der kleinen Kirche auf sie. Michael sollte sie zum Altar führen, und ein Mann, den sie nicht kannte, war Lorenzos Trauzeuge. Die Contessa war Kathryns einzige Begleiterin, und sie ging unmittelbar nach der Zeremonie fort und weigerte sich, an dem kleinen Hochzeitsmahl teilzunehmen. Kathryn konnte es nur recht sein.
    Michael und der Fremde, der sich ihr als Paolo Casciano vorstellte und sagte, dass Lorenzo ein langjähriger Freund von ihm sei, begleiteten das Paar zu einer Villa, die auf einem der Stadthügel lag. Sie war nicht so groß wie das Haus der Contessa, aber sie war schön und von herrlichen Gärten umgeben.
    „Dies wird dein Heim sein, bis wir nach Venedig zurückkehren können“, teilte Lorenzo ihr mit. „Ich habe Dienstboten eingestellt, um all deine Bedürfnisse zu erfüllen, und eine Dame, die dir Gesellschaft leisten wird, während ich fort bin.“ Er winkte eine ältere Frau mit einem liebenswürdigen Gesicht herbei, die nach vorne trat und vor Kathryn knickste. „Diese Dame ist Madame Veronique de Bologna. Sie wurde in Frankreich geboren, lebt aber seit ihrer Hochzeit in Italien und ist inzwischen verwitwet.“
    „Ich darf Euch in Eurem neuen Zuhause willkommen heißen, Mylady“, sagte die Witwe und lächelte. „Es ist mir eine große Freude, Euch zu Diensten sein zu können. Als Signor Santorini mich darum bat, Euch Gesellschaft zu leisten, sagte ich sofort zu.“
    „Und ich bin Euch sehr dankbar für Eure Anwesenheit, Madame.“
    „Ich bitte Euch, mich Veronique zu nennen“, sagte sie, „denn ich hoffe, dass wir Freundinnen werden.“
    „Ja, natürlich, das hoffe ich auch.“
    „Komm“, befahl Lorenzo, „unsere Gäste warten darauf, die Braut zu sehen.“
    „Unsere Gäste?“ Kathryn blickte ihn überrascht an.
    „Hattest du gedacht, ich habe keine Freunde?“ Lorenzos veilchenblaue Augen strahlten, als er sie in den Garten führte, wo ein Festmahl vorbereitet worden war. Bretter, die auf Böcken ruhten und mit weißem Leinen bedeckt waren, bogen sich unter großen Platten voller köstlicher Gerichte.
    Zahlreiche Damen und Herren waren dort versammelt und brachen in spontanen Applaus aus, als Lorenzo Kathryn nach vorne zog.
    „Meine Freunde, ich präsentiere euch die Dame, die mutig – oder töricht – genug war, heute meine Frau zu werden.“
    Seine Vorstellung wurde von Gelächter begrüßt. Danach scharten die Gäste sich um sie, küssten Kathryn und lächelten ihr zu, schenkten ihr Geld, Silber, Schmuck und Kunstwerke. Kathryn war von dieser unerwarteten Freundlichkeit überwältigt – sie hatte nichts Derartiges erwartet.
    Sie blickte die Menschen schüchtern an, ihre Kehle war vor Rührung wie zugeschnürt. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll … Ihr seid alle so überaus freundlich.“
    „Sie sind neugierig“, korrigierte Lorenzo mit einem belustigten Funkeln in den Augen, „denn sie fragen sich, welche Frau einen Mann wie mich heiraten würde.“
    „Nein, das glaube ich nicht“, sagte sie. „Du bist gar nicht so schrecklich, Lorenzo.“
    Ihre Bemerkung wurde mit Gelächter aufgenommen, und plötzlich wurde sie von einer Gruppe heiterer Frauen mitgerissen, die in einer Mischung aus Englisch und Italienisch auf sie einredeten und alle möglichen Dinge über sie wissen wollten.
    „Wie habt Ihr Lorenzo kennengelernt?“
    „Wo lebt Ihr?“
    „Wie seid Ihr hierhergekommen?“
    „Ich lebte in Cornwall und bin mit Freunden nach Venedig gereist.“
    „Cornwall? Von einem solchen Ort habe ich noch nie gehört!“, rief eine recht hübsche und lebhafte Frau.
    „Posaune deine Unwissenheit nicht so heraus, Elizabeta. Das ist in England!“
    Die Fragen prasselten so schnell und zahlreich auf sie ein, dass Kathryn schon ganz schwindelig war, als Lorenzo kam, um sie zu retten. Das Gelächter hielt während des Festmahls und des traditionellen Trinkspruchs auf Braut und Bräutigam an, dann wurde

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