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Geheimnisvoll wie der Orient

Geheimnisvoll wie der Orient

Titel: Geheimnisvoll wie der Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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mehr als die Hälfte drin. Wenn man die Wüste nicht ernst nimmt, handelt man sichimmer Ärger ein“, hörte er sich sagen. Und ein Mann, der durchführt, was ich gerade plane, handelt sich ebenfalls Ärger ein.
    „Ich wollte nicht durch die Wüste reiten. Leider wurde ich nicht gefragt. Gefühllos, wie Sie sind, haben Sie es einfach in Kauf genommen, dass ich einen Hitzschlag erleide.“ Sie warf ihm einen anklagenden Blick zu und ließ sich wieder nach hinten fallen. Ein schmerzhaftes Pochen in ihren Schläfen ließ sie aufstöhnen.
    Mit einem Fluch war Tair sofort neben ihr auf den Knien. „Ist alles in Ordnung?“
    „Machen Sie nicht so ein Theater. Sie haben selbst gesagt, dass ich nur überhitzt bin. Und mir ist immer noch heiß“, murmelte sie, zupfte an der dünnen Decke und schlug sie schließlich weit zurück. Dann erst bemerkte sie, dass sie nur einen BH und einen Slip trug. Mit einem kurzen Aufschrei zog sie die Decke wieder hoch.
    „Wo sind meine Kleider?“
    Gleichmütig deutete er mit dem Kinn zu einem Stuhl, auf dem ihre Sachen ordentlich zusammengefaltet lagen. „Sie sagen es selbst, Ihnen war heiß, und Sie brauchten Kühlung.“ Er hätte im Moment selbst etwas Abkühlung nötig gehabt. Ihre helle Haut hatte einen sinnlichen seidigen Schimmer.
    „Wer hat mich ausgezogen?“ Etwa Tair selbst. Die Vorstellung, dass Tairs Hände sie am ganzen Körper berührt hatten, ließ sie erschauern. Vor Schrecken und Abscheu selbstverständlich.
    „Wäre es so schlimm, wenn ich es gewesen wäre?“
    Oh Gott, er hat mich ausgezogen! Behalt die Nerven, lass dir nichts anmerken, das ist alles nicht so tragisch. Zumindest sagte ihr das ihr Verstand. Als sie aber daran dachte, dass sie nicht einmal den passenden BH zu ihrem Slip trug, war es erneut um ihren Gleichmut geschehen.
    Als ob er auch nur zweimal hinsehen würde!
    „Sicher hätten Sie mehr Freude daran gehabt, wenn es sich um Beatrice gehandelt hätte.“ Als ihr bewusst wurde, wie viel diese Bemerkung über sie preisgab, schloss sie die Augen und hoffte, die Erde würde sich auftun.
    Was nicht geschah. Dafür versetzte ihr seine Antwort einen Schlag.
    „Wollen Sie es genau wissen? Soll ich Punkte verteilen von eins bis zehn, wobei Beatrice natürlich die volle Punktzahl erhält?“
    „Ich will es nicht so genau wissen!“
    „Es klang aber ganz danach.“
    „Ich weiß selbst, dass Beatrice eine Schönheit ist und ich nicht besonders anziehend bin. Zufällig habe ich zwei Schwestern, die ebenfalls sehr attraktiv sind, und ich vergleiche mich nicht mit anderen. Mir ist völlig klar, dass die Frauen sich um Sie reißen, doch mir liegt nichts an der Aufmerksamkeit eines Mannes, den ich nicht einmal leiden kann.“
    Während Tair ihr erhitztes Gesicht betrachtete, fragte er sich, ob ihr wohl bewusst war, wie viel sie ihm gerade über sich verraten hatte. Nun verstand er auch, warum sie diese schrecklichen Kleider trug. Anscheinend hatte sie selbst nicht bemerkt, dass aus dem hässlichen Entlein ein schöner Schwan geworden war. Und von ihren Verwandten hat sich niemand die Mühe gemacht, es ihr zu sagen, dachte er verärgert.
    „Nur um eines klarzustellen, ich empfinde keine Freude, wenn eine Frau ohnmächtig wird und ich auch noch die Schuld daran trage.“
    Verblüfft über den Beiklang des Selbstvorwurfs in seiner sanften Stimme starrte Molly ihn an.
    „Beatrice ist tatsächlich eine sehr schöne Frau. Das weiß ich, obwohl ich sie nie in Dessous gesehen habe.“
    Er hat nicht gesagt, dass er Beatrice nicht in Unterwäsche sehen will, dachte sie, aber das ist vielleicht ein bisschen zu viel verlangt. Jeder Mann würde sich das wünschen. Wenn ihre Freundin nicht so nett wäre, würde es viel Spaß machen, sie zu hassen.
    „Und Sie sind ebenfalls eine schöne Frau, die ich nur in bekleidetem Zustand kenne.“ Seine sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Abgesehen von dem kurzen, aber vielversprechenden Einblick, den Sie mir gerade gewährt haben.“
    „Sie Mistkerl!“, brach es aus ihr heraus. Er findet mich schön? „Dann waren es nicht Sie …“
    „Nein, Sabra hat Sie ausgezogen. Sie war als Einzige mutig genug.“
    „Mutig?“
    „Sie haben allen einen gewaltigen Schrecken eingejagt. Mir übrigens auch.“
    Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. Beinahe hätte sie ihm geglaubt.
    „Sie standen da wie eine Furie und haben mich angeschrien. Dabei spielen gute Manieren eine große Rolle in der Familie meiner

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