Geheimnisvolle Botschaften
scheint mir eine ziemlich haltlose Verdächtigung zu sein.«
»Keine echte Verdächtigung«, widersprach Justus. »Wir müssen nur alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Mehr kann man zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht sagen.«
»Sein Name lautet Alan Jones«, sagte Mathewson. »Er ist Professor in New York. Ich hatte nie zuvor von ihm gehört. Und mit Verlaub halte ich es für Unsinn, dass er dahinterstecken könnte. Warum sollte ein Kollege wie er solch einen Aufwand betreiben, um ein Pergamentbuch in die Hände zu bekommen, das für jeden außer für mich wertlos ist?«
»Offenbar war es eben gerade nicht wertlos, Sir«, betonte Justus.
Es ratschte, als der Professor ein Streichholz anzündete und die Pfeife ansteckte, die er die ganze Zeit nicht mehr beachtet hatte. Kurz darauf schwebte eine Wolke Tabakrauch über dem Tisch. Peter hustete und drehte den Kopf weg.
»Dennoch glaube ich nicht, dass es sich lohnt, der Sache weiter nachzugehen«, meinte Mathewson ungerührt. »Aber ich habe euch engagiert, und ihr werdet schon wissen, was ihr tut.«
»Also dürfen wir uns hier etwas genauer umsehen?«, fragte Justus.
»Nur zu. Allerdings hat die Polizei das auch schon getan und nichts gefunden.«
Drei Stunden später saßen Justus und Peter in der Zentrale der drei ??? auf dem Schrottplatz der Firma Titus Jonas. Der alte Campinganhänger lag inmitten ganzer Berge von Gerümpel verborgen, und nur die Jungen kannten die geheimen Zugänge.
Im Haus von Professor Mathewson hatten die drei ??? keine weiteren Hinweise entdeckt.
Das vereinbarte Klopfzeichen ertönte, dann kletterte Bob durch das Kalte Tor, den alten Kühlschrank ohne Rückwand, in die Zentrale. »Ihr werdet nicht glauben, was ich herausgefunden habe! Ich habe im Zeitungsarchiv der ›Rocky Beach Today‹ Nachrichten über mittelalterliche Handschriften gesucht, über den Pergamentmacher und …«
»Red schon!«, forderte Peter.
»Ihr erinnert euch daran, dass Professor Mathewson zum Zeitpunkt des Einbruchs einen Kollegen getroffen hat.«
Justus nickte. »Alan Jones aus New York.«
»Von diesem Alan Jones war vor fast fünfzehn Jahren in der Zeitung zu lesen.«
»Hier in Rocky Beach?«, fragte Peter verblüfft.
Bob nickte. »Es gab damals einen Einbruch.«
»Noch nicht sonderlich spektakulär«, betonte Justus.
»Die eigentliche Überraschung kommt noch. Alan Jones galt als Verdächtiger, aber ihm konnte nie etwas nachgewiesen werden. Er geriet in die Schlagzeilen, und trotz offizieller Entschuldigungen hat sein Ruf als Wissenschaftler einigen Schaden erlitten. Und nun ratet, wo genau dieser Einbruch stattgefunden hat.«
Peter schwieg, während Justus nachdenklich wirkte. »So, wie du aussiehst, Bob, würde ich sagen – bei dem Pergamentmacher!«
Bob schnippte mit Daumen und Zeigefinger. »Volltreffer! Vermutlich hat dieser Jones damals schon versucht, sich das Buch anzueignen, dann aber die Spur verloren und nun in dem Interview gelesen, dass Professor Mathewson es besitzt.«
»Ein sauberer Gelehrter ist das«, meinte Peter.
»Gut kombiniert, Bob«, sagte Justus. »Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass sich alles auch völlig anders abgespielt haben könnte. Die Indizien mögen gegen diesen Mr Jones sprechen, aber das heißt noch lange nicht, dass er tatsächlich schuldig ist!«
Peter hielt nichts mehr auf seinem Platz. »Für mich ist Alan Jones der Dieb – und wir werden ihn zur Rechenschaft ziehen! Sieht aus, als wäre dieser Fall rasch gelöst. Ein neuer Erfolg für die drei ???.«
»Immer langsam«, schränkte Justus ein. »Erstens handelt es sich immer noch um eine Vermutung, zweitens haben wir diesen Jones noch nicht gestellt und drittens bliebe, selbst wenn er schuldig sein sollte – was ich bezweifeln muss, solange wir nicht mehr wissen –, die Frage, wieso er es getan hat.«
Bob grinste siegessicher. »Das kann er uns vielleicht bald selbst erzählen. Ich weiß, wo er sich aufhält.«
»Du weißt …«
»Kommt mit!«
Gemeinsam verließen sie die Zentrale und stiegen in Peters Wagen. Dort erst erklärte Bob, was er noch herausgefunden hatte.
Alan Jones befand sich seit dem Treffen mit Barbaras Vater noch immer in Rocky Beach; er war im besten Haus der Stadt abgestiegen. »Ich habe einfach sämtliche Hotels angerufen und darum gebeten, mit Alan Jones zu sprechen. Ich dachte mir, als Professor wird er nicht gerade billig logieren, und habe deshalb mit den vornehmen Läden angefangen. Da bleiben ja nicht
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