Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)
Thematik gewinnen, indem wir sie aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.
Immerhin: die indischen Palmblattbibliotheken sind ein sehr reizvoller Anlaß, über manche Schicksalsfragen nachzusinnen und sie stellen zugleich die üblichen Denkweisen gehörig infrage!
Für mich sind diese Palmblattbibliotheken mit ihren Schicksalsbotschaften ein ernstzunehmender Hinweis darauf, daß es einerseits eine komplexe und eigenartige Beziehung zwischen der Festlegung und Vorherbestimmung großer, grundlegender Lebenslinien zu geben scheint, und daß es andererseits einen gewissen „Spielraum“ oder „Freiraum“ im Leben gibt. Sei es, daß man die Einstellung auf sein persönliches Geschick durch eine bewußt gestaltete Bewußtseinsentwicklung zu verändern vermag, sei es, daß dadurch womöglich eine Änderung der „Realitäten“ des Lebens erfolgen könnte.
Im nächsten Kapitel geht es um den Versuch, eine Zustandsbeschreibung unserer menschlichen Existenz im gewaltigen Kosmos zu skizzieren und danach zu fragen, welchen Sinn wir darin entdecken könnten.
Interessierte Leser/innen finden im Anhang Adressenhinweise für drei Palmblattbibliotheken sowie die verkleinerte Kopie eines Fragestellerformulars.
2. Das Mysterium des Lebens
überlegungen zu Chaos und Karma, Zufall und Vorherbestimmung
Ist es Schicksal, daß ein Mensch im Süden Mexikos als Sohn eines Indio-Wanderarbeiters geboren wird, ein zweiter als Tochter japanischer Fabrikarbeiter und ein dritter als Kind französischer Landwirte?
Ist es Zufall, wenn gerade dieser Mensch entlassen wird und gerade jener eine neue Stelle findet?
Wie ist es zu erklären, daß einer reich ist und ein anderer arm, der eine gesund und der andere krank?
Ist es Karma, daß dieses Kind mit unglaublichen Talenten in die Welt kommt und jenes mit einem angeborenen, unheilbaren Leiden?
Warum hat man manchmal Glück und dann wieder Pech?
Weshalb stirbt einer früh, der andere spät?
Was ist eigentlich Armut und was ist Reichtum? Was heißt Krankheit, was Gesundheit? Was sind Talente, Glück und Pech?
War es vorherbestimmt, daß Alexander der Große zu einem der (vorübergehend) erfolgreichsten Eroberer der Erdgeschichte wurde und griechische Kultur bis nach Vorderindien brachte? Er starb auf dem Rückweg einer seiner Eroberungszüge in den Norden Indiens und soll, als er merkte, daß er dem Tod nicht entrinnen konnte, angeordnet haben, seinen Leichnam mit beiden Handflächen nach oben und gut sichtbar vom Körper fortgestreckt zum Begräbnis zu bringen. Auf diese Weise könne jeder sehen, daß auch er, der große Alexander, mit leeren Händen gehen mußte und nicht ein Krümelchen Erde mit hinüber nehmen konnte.
Ist es vorherbestimmt, daß sich ein Reich nach dem anderenerhob, heranwuchs, erblühte und verfiel – von den Sumerern über die Ägypter zu den Griechen, von den Römern zu den Germanen?
Müssen wir die Existenz des menschlichen Lebens selbst als ein zufälliges, ungeplantes, nicht vorhersehbares Ereignis ansehen?
Es gibt Menschen, vor allem materialistische Wissenschaftler und intellektuelle Journalisten, die meinen, daß es keine wesentlichen Unterschied zwischen den menschlichen Lebewesen und anderen Tieren gäbe. Zwar seien Menschen jene Tiere, die Werkzeuge machten, Feuer benutzten, lachten oder sogar Sprache entwickelten und zu „denken“ begannen – aber das begründe immer noch keine wirkliche Unterschiedenheit. Auch daß (viele) Menschen über ihren Ursprung nachsinnen, trenne sie nicht von der Zugehörigkeit zur großen Tierfamilie.
Religiöse Menschen glauben das anders, Menschen mit eigenen mystischen Erfahrungen wissen es anders.
Was empfinden wir, wenn wir in die transparentblaue Weite des durchsonnten Tageshimmels blicken? Was fühlen wir, wenn wir in die nachtblaue Unendlichkeit des Sternenfirmaments schauen? Mag es einen Urgrund und eine Urordnung geben oder müssen wir davon ausgehen, daß die Existenz des Weltalls einem „Chaos“ entsprang?
Manche Wissenschaftler sprechen von der sogenannten Entropie als einem grundlegenden Naturgesetz. Das bedeutet, verkürzt beschrieben, daß alles in der Welt im Verlauf der Zeit an Struktur, Ordnung und Differenzierung verliert und in jene ungeformte Urmasse oder in jenes leere Nichts zurückkehrt, woraus die Welt (die ganze Welt, nur die materielle Welt, das Bewußtsein auch?) enstanden sein soll. Gibt es also womöglich so etwas wie eine unaufhaltsame Entwicklung hin von Ordnung zu Chaos im Mikro-
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