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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Plan. Zu­nächst woll­te er nichts da­von wis­sen, dann je­doch be­gann er sich da­für zu er­wär­men.
    »Das wä­re ein Streich«, schmun­zel­te er, »der auf die Or­ghs wir­ken müß­te wie ein Guß Glet­scher­was­ser. Die Fra­ge ist nur, ob wir rasch ge­nug er­fah­ren kön­nen, wo­hin wir uns zu wen­den ha­ben.«
    »Ich ha­be dar­über nach­ge­dacht. Ki­ny bleibt an Bord, du und ich schlie­ßen uns zwei ver­schie­de­nen Ab­tei­lun­gen an. Auf die­se Wei­se müß­te es uns mög­lich sein, ei­ne Art Drei­eck­s­pei­lung durch­zu­füh­ren.«
    Er nick­te.
    »Das ist ei­ne Mög­lich­keit.«
    Ich sah auf den Chro­no­me­ter. Die Un­ter­hal­tung mit Ki­ny hat­te ziem­lich lan­ge ge­dau­ert. Von der Stun­de wa­ren nur noch fünf­und­zwan­zig Mi­nu­ten üb­rig, und noch im­mer rühr­te sich drau­ßen nichts, wor­aus wir hät­ten schlie­ßen kön­nen, daß die Or­ghs un­ser Ul­ti­ma­tum ak­zep­tiert hat­ten. Ich ak­ti­vier­te den In­ter­kom.
    »Lis­ter­man …?«
    Er war so­fort zur Stel­le. Manch­mal frag­te ich mich, wann der Mann schlief.
    »Hier, Sir, und über­dies feu­er­be­reit.«
    Sein strah­len­des Ge­sicht be­hag­te mir nicht. Man strahl­te nicht, wenn man sich an­schick­te, ei­ne Stadt mit Mil­lio­nen von Ein­woh­nern mit schwe­rem Feu­er zu be­le­gen. Da­bei war ich si­cher, daß sei­ne Be­geis­te­rung nicht dem Ver­nich­tungs­werk, son­dern viel­mehr sei­ner Fä­hig­keit galt, mir im­mer und im­mer wie­der un­ter Be­weis zu stel­len, daß er auf Pos­ten und ein­satz­be­reit war.
    »Wir müs­sen be­hut­sam vor­ge­hen, Lis­ter­man«, sag­te ich. »Große Ver­lus­te un­ter der Be­völ­ke­rung sind un­er­wünscht.«
    Er wur­de so­fort ernst.
    »Das ist selbst­ver­ständ­lich, Sir. Ich ha­be mich vom Feu­er­leit­stand aus ein we­nig um­ge­se­hen und ei­ni­ge Zie­le iden­ti­fi­ziert, mit de­nen wir uns be­fas­sen soll­ten.«
    »Worum han­delt es sich?«
    »Da ist zu­erst ei­ne rie­si­ge Hy­per­funk­an­ten­ne, die sich aus der Mit­te der Stadt drei­hun­dert Me­ter hoch er­hebt. Ich mei­ne, wir soll­ten sie kap­pen.«
    »Aus­ge­zeich­net. Und wei­ter?«
    »Ein Ge­bäu­de­kom­plex am Westrand der Stadt, den ich der Form nach für ein Fu­si­ons­kraft­werk hal­te. Es ist an­zu­neh­men, daß sich in den Ge­bäu­den, in de­nen die Mei­ler ste­hen, nie­mand auf­hält.«
    »Sie ha­ben die rich­ti­ge Ein­stel­lung, Lis­ter­man«, lob­te ich. »Stel­len Sie sich ei­ne Lis­te die­ser Ob­jek­te zu­sam­men und neh­men Sie sie ei­nes nach dem an­dern un­ter Be­schuß. Es be­steht we­nig Zwei­fel dar­an, daß die Or­ghs un­ser Ul­ti­ma­tum miß­ach­ten wer­den.«
    »Das dach­te ich mir auch, Sir«, sag­te er, be­vor die Ver­bin­dung lösch­te.
     
    Die Stun­de war ver­gan­gen, und kein ein­zi­ger Or­gh hat­te sich bli­cken las­sen. Mei­ne Vor­be­rei­tun­gen wa­ren ge­trof­fen. Wir durf­ten den Feind nicht war­ten las­sen, wenn wir nicht ris­kie­ren woll­ten, daß er an un­se­rer Ent­schlos­sen­heit zwei­fel­te. In­zwi­schen hat­te ich von Ki­ny er­fah­ren, was ich wis­sen woll­te: Ror­rho­do-Sqyn be­rich­te­te dem Rat der Brut­wäch­ter. Er drang dar­auf, daß man auf un­ser Ul­ti­ma­tum ein­ging, aber so­weit Ki­ny er­ken­nen konn­te, war die Mei­nung des Ra­tes fast ein­hel­lig ge­gen ihn.
    In den ver­schie­de­nen Han­garschleu­sen der BA­PU­RA stan­den zwan­zig mar­sia­ni­sche Gleit­boo­te start­be­reit. Je­des Fahr­zeug faß­te fünf Mann – oder einen Ro­bo­ter und drei Mann. Die Flot­til­le der Gleit­boo­te wür­de in zwei ge­trenn­ten Ab­tei­lun­gen in die Stadt ein­drin­gen. Ei­ne Grup­pe stand un­ter Han­ni­bals Be­fehl, die an­de­re un­ter mei­nem. Je­des Fahr­zeug trug drei Mann und einen mar­sia­ni­schen Kampfro­bot. Die Be­sat­zun­gen wa­ren sorg­fäl­tig aus­ge­wählt. In mei­nem Boot be­fan­den sich au­ßer dem Mars­ro­bo­ter und mir Fra­mus G. Al­li­son und Bo­ris Pe­tron­ko, der Chef der Zy­klo­pen­gar­de, jetzt je­doch oh­ne Ver­klei­dung.
    Al­li­son über­nahm das Steu­er. Das war ei­ner – wenn auch bei wei­tem nicht der wich­tigs­te – der Grün­de, warum ich ihn mit­ge­nom­men hat­te: er kann­te sich

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