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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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hielt Diane für den Rest des Liedes fest umklammert; wie es schien, wollte er nur tanzen. Nur tanzen und an nichts anderes denken als an den wehklagenden Song, der aus den Lautsprechern kam.
    Als das Lied zu Ende war, ließ Efird sie los, hielt aber noch einen Augenblick ihre Hand, dann ließ er sie langsam und widerstrebend aus der seinen gleiten. Er wollte, dass sie bei ihm blieb, das spürte sie. Er wollte sie, wollte es aber nicht mit Worten ein gestehen. Auf die Weise konnte er auch nicht mit Worten zurückgewiesen werden. Besser vage bleiben. Sie hatte das Gefühl, dass Efird vielleicht ein bisschen komplizierter war, als er vorgab, und vielleicht auch ein bisschen emotionaler, als er je zugeben würde.
    Efird folgte ihr zurück an den Tisch und rückte ihr den Stuhl hin. Sie setzte sich und nippte an ihrem Margarita. Jimmy Ray sah sie an.
    »Köstlich«, stellte sie an ihn gewandt fest.
    »Ist was anderes als dieses Zeug aus der Maschine.« Efird zog seinen Stuhl näher an ihren heran.
    »Eef«, sagte Jim my. Er bedachte Diane mit ei nem vielsagenden Blick, der fragte, ob sie seinen Kumpel Efird heute Nacht flachlegen wollte. Sie ignorierte den Blick - aber die
Antwort lautete nein -, rutschte auf ihrem Stuhl ein Stück zurück und sah hinüber zur Musikbox. Jimmy Ray klopfte mit einem Fingerknöchel auf den Tisch.
    »He, Leute, ich muss los. Hab’ noch was ab zuholen. Bei einem alten Freund. Wollt ihr mitkommen?«
    »Ist ja wohl kein Deal, oder?« Efird nahm Jimmy Ray genau ins Visier.
    »Nein«, erwiderte Jimmy Ray und lachte spöttisch. »Ich muss’ne Wumme abholen, die so ein Typ für mich aufbewahrt hat. Streng außerdienstlich.« Er musterte Diane, taxierte sie unverblümt. »Eine Glock Modell 18.« Sein Blick sagte, dass er bereit war, sie einzuweihen, dass er ihr vertraute.
    »Ach du Scheiße«, entfuhr es Efird. »Vollautomatisch?« Jimmy nickte. »Wenn die Bosse das rauskriegen, kriegen sie’nen vollautomatischen Kackreiz.«
    »Was, zum Teufel, willst du mit dem Ding?«, fragte Efird.
    »Ja was wohl? Was hast du denn gemacht, als du undercover in Nacogdoches gearbeitet hast? Du weißt doch, worauf es ankommt: skrupellos zur Sache gehen, Leuten imponieren, tonnenweise Dope kaufen. Wenn die armseligen Arschlöcher von Dealern eine Glock sehen, wissen sie, dass du es ernst meinst.«
    »Pass auf, was du sagst, Mann!« Efird funkelte Jimmy an.
    Diane sah den Blick, es war eine Warnung an Jimmy Ray.
    »Immer locker bleiben, Kumpel.« Jimmy Ray funkelte zurück. »Ich dachte …«
    »Das ist genau das Problem«, fiel Efird ihm ins Wort, grinste aber jetzt. »Du dachtest!« Er hob eine Hand und winkte die Kellnerin heran. »Nehmen wir noch’ne Runde?«
    Diane rückte vom Tisch ab. »Ich hab’ genug«, sagte sie. »Ich muss mal für kleine Mädchen.«
    »Einen Moment noch!« Jimmy Ray stand auf. »Kommt ihr jetzt mit oder nicht?«

    »Ich muss bald nach Hause«, erwiderte Diane. »Ich bin fertig.«
    Efird grinste Jimmy Ray an. »Ich schließe mich Diane an«, sagte er, drehte sich zu ihr um, sah ihren Blick und fügte schnell hinzu: »So meinte ich das nicht. Ich wollte damit sagen, ich bin auch müde und mache mich auf den Heimweg.«
    Er testete die Lage, so viel war klar. Diane steuerte den hinteren Bereich der Kneipe an; eigentlich war sie gar nicht abgeneigt, mit Jim my Ray loszuziehen und seine Kontaktleute zu treffen. Nicht dass sie je scharf da rauf gewesen wäre, eine vollautomatische Waffe zu besitzen, sie war einfach nur neugierig. Aber dass Efird undercover gearbeitet hat! Es hatte nicht die leiseste Andeutung in die se Richtung gegeben, dabei kursierten normalerweise immer irgendwelche Gerüchte, wenn jemand als verdeckter Ermittler eingesetzt wurde. Das war wirklich eine Neuigkeit. Als er im Frühjahr für sechs Wochen von der Bildfläche verschwunden war, hatte sie wie alle ihre Kollegen geglaubt, dass er eine längere und dringend benötigte Auszeit vom Job ge nommen hatte. Dass er sich irgendwo in Arizona verkrochen und versucht hatte, über Lindas Selbstmord hinwegzukommen. Stattdessen hatte er als verdeckter Er mitt ler in Nacogdoches Dope ge kauft? Dope gab es da unten angeblich reichlich. Jede Menge Crack. Jede Menge Crank. Sie fragte sich, wie oft Polizisten für solche Einsätze abgestellt wurden. Sie hatte nichts dagegen, auch mal undercover zu arbeiten. Auf jeden Fall käme sie der Detective-Marke damit einen gigantischen Schritt näher, und es wäre bestimmt auch von großem

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