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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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Vorteil, falls sie je mit der Juristerei anfinge. Sie durfte nichts überstürzen, aber im passenden Moment würde sie Efird darauf ansprechen und versuchen, auch einmal abgestellt zu werden. Ihr war alles recht, Hauptsache weg vom Streifendienst.

    Als sie an den Tisch zurückkam, war Jimmy Ray verschwunden und alle anderen auch. Bis auf Efird. Vor ihm auf dem Tisch standen zwei frische Margaritas. Straight up. Ohne Salz.
     
    Irgendwo da draußen war Licht. Sie erkannte es durch ihre geschlossenen Augenlider, die sich so schwer und klebrig anfühlten, dass es sie eine gewaltige Anstrengung kosten würde, einfach nur die Augen zu öffnen. Diane schaffte es nicht, war der Helligkeit nicht gewachsen. Aber irgendwo da draußen war Tageslicht, so viel wusste sie.
    Später. Sie würde es später herausfinden. Sie glitt zurück in die Dunkelheit. Hinter ihren Augen brauten sich mit Donnergrollen und Blitzen massive Kopfschmerzen zusammen. Herr im Him mel, was war das bloß? Sie kämpf te mit sich, zwang sich, bei Bewusstsein zu bleiben, auch wenn sie die Augen nicht öff nen konnte. Sie war nicht zu Hause. Sie versuchte zu ertasten, worauf sie lag. Ein Sofa, vermutete sie, der Stoff fühlte sich rau an wie Jute oder Hanf oder Sackleinen, sie wusste es nicht ge nau. Sie war irgendwo, wo sie noch nie zuvor gewesen war. Irgendetwas bewegte sich im Raum, und es roch nach Kaf fee und nach - oh, Gott, nein - Efirds Aftershave. Angst überkam sie und half ihr, die Augen aufzubekommen. Das durchs Fenster hereinfallende Tageslicht schoss durch ihre stecknadelkopfgroßen Pupillen, explodierte an ih rer Netzhaut und entfachte in ihren Augäpfeln ein Feuerwerk. Sie zuckte zusammen, kniff die Augen wieder zu, zwang sich dann, sie er neut zu öff nen. Es war nicht viel besser, aber diesmal schaffte sie es, sie offen zu halten.
    Er stand in Boxershorts vor einer Kaffeemaschine und schenkte sich Kaffee ein. Dann hob er seinen Becher in ihre Richtung, bot ihr auch eine Tasse an. Sie nickte. Ja, bitte, bitte, bitte. Sie versuchte, sich aufzurichten, aber ihr Körper war
noch nicht imstande, auf irgendwelche Kommandos zu reagieren. Das war schlimmer als ein normaler Kater. Kapituliere. Am besten ergab sie sich der Situation, irgendwann würde sie schon wieder aufstehen können. Sie schaffte es, an sich herunterzusehen. Oh Gott! Sie hatte ihr Tanktop und ihren Slip an. Das war alles. Efird war in Unterwäsche. Oh Gott! Ihre Jeans lag neben ihr auf dem Boden, der Hosenboden war mit reifenschwarzen Flecken verschmiert. Ölgeruch stieg von ihrer Hose auf. Frag einfach. Frag, und bring es hinter dich. Danach kannst du dich aufrichtig hassen.
    »Efird«, begann sie.
    »Wie nimmst du’s?«
    »Du musst mir auf die Sprünge helfen. Ich habe einen Filmriss.«
    Er kicherte. »Ich meine deinen Kaffee. Mit Sahne? Mit Zucker?«
    »Von beidem reichlich. Bis er beige ist.« Ihr Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment von ihren Schultern auf den Boden rollen und wegschmelzen.
    »Was, zum Teufel, ist mit mir geschehen?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Sind wir in deiner Wohnung?«
    Er brachte ihr den Kaffee und half ihr, sich aufzusetzen. Sie war zittrig. Er legte seine Hand auf ihre Stirn.
    »Vielleicht hast du Grippe. Oder irgendwas anderes.«
    »Was war in diesen Margaritas?«
    »Nichts Besonderes, soweit ich weiß. Wir hatten jeder zwei. Mensch, Mädchen, verträgst du denn keinen Alkohol?«
    »Was auch immer mit mir los ist, hat nichts mit Tequila zu tun.« Sie sah sich erneut um, versuchte immer noch, einen klaren Kopf zu bekommen. »Sind wir in deiner Wohnung?«
    »Wo sonst?«
    »Es ist so ordentlich hier.«

    »Vielleicht bin ich ein ordentlicher Mensch?«
    Diane konnte ihre Umgebung jetzt genauer wahrnehmen.
    »Vielleicht halluziniere ich.«
    Die Wohnung war ma kellos. Sie war im Western-Stil eingerichtet, falls Efird überhaupt irgendeine Richtung im Kopf gehabt hatte. Die Möbel, inklusive des Sofas, auf dem sie inzwischen saß, anstatt hilflos flachzuliegen, waren aus Holz und Jute. Auf dem Holzboden lag ein mexikanischer Teppich, an der Wand hing eine dazu pas sende De cke. Es gab ei nen kleinen Kamin, auf dem schlichten Kaminsims darüber standen ein paar große Kerzen. Und es gab ein Bücherregal. In dem tatsächlich Bücher standen. Sie hätte Efird nie für einen Leser gehalten. Sogar gebundene Bücher. Diane wünschte, sie könnte die Titel erkennen. Sie schloss kurz die Augen und versuchte es noch ein mal. Unmöglich. Ein

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