Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
Vom Netzwerk:
erschöpft herunter.
    Diane spürte, dass der Wagen anhielt, und hörte Efird aussteigen und die Tür zuschlagen. Dann war er an ihrer Seite des Pickups und half ihr he raus. Sie öff nete die Augen, schirmte sie mit den Händen ab und richtete ihren Blick auf den Boden, während Efird sie eine Betontreppe mit Holzstufen hinaufführte, wie sie in den allgegenwärtigen modernen Wohnkomplexen von Bolton allgegenwärtig war.
    Diane schaffte es, den Schlüssel ins Schloss zu stecken und ging hinein.
    »Ich komme schon zurecht«, sagte sie. »Lass mich nur ein bisschen schlafen.«
    Er stand vor der Wohnungstür und musterte sie. »Bist du sicher?«
    Sie nickte und hielt sich am Türknauf fest, wollte aber nicht, dass er es bemerkte.
    »Ruf mich an, falls du irgendetwas brauchst.«
    Sie nickte erneut. »Wie spät ist es?«
    »Fast vier.«
    »Scheiße.«
    »Ruh dich ein bisschen aus, das wird dir guttun.«
    »Heute ist auch noch der verdammte Schichtwechsel. Ab heute habe ich wieder Nachtschicht. Ich muss um halb elf bei der Einsatzbesprechung sein.«
    »Verdammt. Melde dich krank.«
    »Vielleicht bleibt mir nichts anderes übrig.«
    »Soll ich dich anrufen? Dich wecken?«
    »Ja. Ruf mich um neun an. Mal sehen, wie ich mich dann fühle.«
    »Gut.« Er nahm sie noch einmal ins Visier, bückte sich ein wenig, um ihr besser in die Augen se hen zu können. Sie erwiderte
den Blick und versuchte, die Prüfung zu bestehen, denn ein Besuch in der Notaufnahme wäre nicht nur mit einem Haufen Bürokratie verbunden, sondern würde sich auch schlecht in ihrer Personalakte machen. So viel war ihr selbst in ihrem benebelten Zustand klar.
    »Mach dir um mich kei ne Sorgen«, sagte sie. »Ich möchte nur wissen, wem ich das zu verdanken habe. Und warum. Und wie es passiert ist.«
    Efird trat zurück. »Ich versuche, es rauszukriegen. Um neun rufe ich dich an.«
    Diane schloss hinter sich ab. Ihre Lippen waren taub, ihre Finger fühlten sich geschwollen an. Sie ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank und ließ sich von der kal ten Luft erfrischen. Im Kühlschrank lag eine Pizza. Außerdem gab es ein paar Burritos und eine Dose mit Rahmbratensoße, die sie nach ihrer letzten Nachtschicht von Harbingers mitgebracht hatte und eigentlich am nächsten Tag mit Kräckern oder Aufbackbrötchen hatte essen wollen. Doch als sie am nächsten Tag in den Kühlschrank gesehen hatte, waren keine mehr da gewesen. Sie musste daran denken, welche nachzukaufen. Oder vielleicht sollte sie endlich mal eine Einkaufsliste schreiben. Einige Leute machten das. Erstellten Listen. Lebten organisierte Leben.
    Diane überlegte, ob sie eine Tylenol nehmen sollte, doch dann fiel ihr ein, ir gendwo gelesen zu ha ben, dass das Medikament mit Leberversagen in Verbindung gebracht wurde, wenn man es bei Kopfschmerzen aufgrund übermäßigen Alkoholgenusses einnahm. Aber sie hatte nicht zu viel Alkohol getrunken. Das glaubte sie zu mindest. Trotzdem wollte sie lieber kein Risiko eingehen. Sie schloss die Kühlschranktür wieder, bewegte sich jetzt fast in Zeitlupe. Immer sachte.
    Diane wollte nur noch ins Bett. Schlaf. Dunkelheit.
    Ihr Schlaf zimmer war eine halbdunkle Oase, das Sonnenlicht
wurde durch an die Fenster geklebte Folie abgeschirmt. Sie stellte das Thermostat auf neunzehn Grad und hörte, wie vor dem Fenster die Kli maanlage ansprang. Diane zog sich aus und kuschelte sich in die kühle Baumwollbettwäsche. Sie zog sich die Bettdecke bis ans Kinn, steckte die Arme unters Kopfkissen und lag einfach nur da. Ihr Kopf hämmerte immer noch, tat aber nicht mehr so weh. Es war eher ein Pochen.
    Diane starrte auf das Telefon auf dem Nachttisch. Was auch immer sie hatte, sie würde es wegschlafen. Efird würde sie anrufen, und dann würde sie zur Arbeit gehen.
    Das Lämpchen am Anrufbeantworter blinkte. Wahrscheinlich Renfro. Sie wusste nicht, was sie ihm sagen sollte. Oder ihm vielleicht lieber nicht sagen. Falls ihr jemand etwas in den Drink getan hatte, wäre das Gan ze vermutlich auch nicht abgedrehter als die Geschichte von dieser Mutter, die ein paar Schwachköpfe angeheuert hatte, damit sie die Hauptkonkurrentin ihrer Tochter bei den Cheerleaderprüfungen der örtlichen Highschool umlegten. Nicht dass Diane glaubte, jemand hätte versucht, sie umzubringen. Jemand hatte ihr einfach nur eins auswischen wollen. Und wer wusste es schon? Vielleicht steckte Efird selbst dahinter. Oder Jimmy Ray. Jeder, der mit am Tisch gesessen hatte, kam in Frage. Am Anfang stand wie

Weitere Kostenlose Bücher