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Gehetzt

Titel: Gehetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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nicht befohlen, auszusteigen, und so blieb Reynolds auf seinem Posten.
    Auch Colburn war nicht gesprungen. Barnes wollte Reynolds gerade den rettenden Befehl geben, als der Strahl seiner Lampe auf einen Grasflecken fiel. Eine Sekunde später plumpste das Heck des Panzers auf etwas Festes, Colburn schrie Barnes ein paar Sätze zu, die der Sergeant jedoch nicht verstand.
    Trotzdem begriff er, was geschehen war. Die Ketten waren im steilen Winkel über das Ende der Bohlen ins Leere hinausgeklettert, bis der Schwerpunkt des Panzers überschritten war, vorübergesunken und auf festen Untergrund aufgeschlagen. Sie hatten trockenen Grund erreicht!
    Der Panzer kroch den leichten Uferhang hinauf. Barnes sagte rasch ein paar Worte ins Mikro: »Tempo drosseln. Wir haben es geschafft.«
    In diesem Augenblick begann der Motor zu spucken und starb ab. Doch sie standen schon auf festem Erdreich. Die Zugseile waren immer noch straff gespannt, und Barnes sprang vom Panzer, um den Bauern anzuhalten. Als der Franzose den Motor abstellte und von der Zugmaschine stieg, klopfte Barnes ihm überschwenglich auf die Schulter und überschüttete ihn mit einem Schwall von Dankesworten, die der Franzose wohl kaum verstand. Er hielt erst inne, als er Colburns warnenden Ruf hörte, sich zum Moor umwandte – und zur Salzsäule erstarrte.

    Das riesige Fahrzeug mußte sich auf der Straße genähert haben, während sie mit der Rettungsaktion für Bert beschäftigt waren. Auch die Fahrgeräusche hatten sie nicht gehört, weil die Motoren des Panzers und des Traktors auf Höchsttouren liefen. Reynolds, der einzige, der mit dem Gesicht zur Straße gesessen hatte, war zu sehr mit Bert beschäftigt gewesen, um einen Blick für die Umgebung übrig zu haben. Die Ankömmlinge hatten zudem mit Hilfe von Berts und des Traktors Scheinwerfern leicht ihren Standort ausmachen können. Der Mond war aufgegangen und erleichterte es Barnes, die Art des riesigen Fahrzeugs und seiner Ladung genau zu bestimmen.
    Es war ein Tieflader, der einen Panzer transportierte. Um ihm die Identifizierung des Feindes noch ein wenig zu erleichtern, ging ein Soldat vor dem Fahrzeug durch die Lichtkegel der Scheinwerfer. Er trug etwas in der Hand, das nur eine Maschinenpistole sein konnte. Auf seinem Kopf saß der typische puddingförmige Helm. Die Deutschen waren da!
    Barnes erholte sich schnell von seiner Überraschung. Ein wilder Zorn erfaßte ihn. Nun hatten sie den ganzen verdammten Weg mit all seinen Strapazen zurückgelegt – für nichts. Penn und Davis waren dabei draufgegangen. Beinahe wäre der Panzer verloren gewesen, und ebenso ihr Leben. Und nun tauchten diese Hundesöhne auf. Sollte wirklich alles vergebens gewesen sein?
    Barnes sprintete zum Tank zurück, sprang auf das Chassis, holte sich die Maschinenpistole aus dem Turm und sprang von Berts Heck zu Boden. Dort informierte er kurz Colburn und Reynolds.
    »Wartet hier – in Deckung von Bert. Laßt die Scheinwerfer brennen, sonst schöpfen sie Verdacht.«
    Er lief zurück auf das Feld und folgte dabei der Strecke, die der Panzer bei seiner Anfahrt zum Moor genommen hatte.
    Dabei schlug er einen kleinen Bogen, um dem tödlichen Sumpf nicht zu nahe zu kommen, und erreichte einige hundert Meter hinter dem stehenden Transporter die Straße. Dabei arbeitete sein Gehirn mit eiskalter Präzision.

    Wie viele Deutsche mochten es wohl sein? Ein Tieflader, der einen defekten schweren Kampfpanzer zur Werkstatt transportierte. Also höchstens vier, überlegte er, vielleicht sogar nur drei. Die Deutschen waren knapp an Bodentruppen.
    Plötzlich warf er sich flach zu Boden. Er hatte einen Soldaten am Rand des Feldes stehen sehen, und ein zweiter ging gerade durch die Lichtkegel der Scheinwerfer und schaute in Barnes’ Richtung. Doch wahrscheinlich hatte der Deutsche ihn nicht gesehen. Barnes hatte sich ganz fest an den Boden gepreßt.
    Das Mondlicht war nicht sehr hell, und eine dünne Nebelschicht lag über dem Feld. Der zweite Soldat trat zu seinem Kameraden. Beide schauten über das Feld. Sie waren ziemlich sorglos, denn sonst wären sie nicht durch das Scheinwerferlicht gelaufen. Außerdem rechneten sie gewiß nicht mit feindlichen Truppen in dieser Gegend, denn dann hätten sie keinesfalls angehalten.
    Im Scheinwerferlicht tauchte ein dritter Soldat auf. Deutlich sah Barnes die Maschinenpistole. Er ging zu den anderen hinüber.
    Der Sergeant richtete sich vorsichtig auf. Die Straße verlief kaum vier Meter entfernt. Ein

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