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Gehetzt

Titel: Gehetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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damit umgeht – für alle Fälle. Sehen Sie mal.«
    Er nahm das Magazin heraus, klemmte die Waffe unter die Schulter und demonstrierte ihren Gebrauch. Dann setzte er das Magazin wieder ein und schob die Waffe ebenfalls unter den Sitz.
    ›Bewundernswert, die Energie dieses Kanadiers‹, dachte Barnes. ›Der Bursche kennt anscheinend keine Müdigkeit.
    Eine Bereicherung für die geschrumpfte Crew.‹
    »Ich habe immer noch nicht begriffen, warum Sie in Ihrem Zivilberuf so gerne mit Sprengstoffen umgehen.«
    »Es ist die innere Zufriedenheit, gute Arbeit zu leisten.«
    Der Kanadier schwieg einen Moment. »Ach was, ich will ehrlich sein. Ich bin ein Bastard, der gerne etwas in die Luft jagt.«
    »Dann sind Sie hier ja genau richtig.«
    Barnes deutete nach rechts. Auf seiner Seite zuckten am Himmel in ununterbrochener Folge Lichtblitze auf wie bei einem Gewitter. Sie rasten durch Colburns ›Loch‹; zu ihrer Rechten lag die südliche Flanke der Kampfzone. Das Grollen der Geschütze war noch nicht zu hören.
    Schon zum drittenmal innerhalb einer Minute schaute Reynolds in den Rückspiegel.
    »Wußte ich’s doch. Sergeant, wir kriegen Gesellschaft. Ein Lastwagen kommt hinter uns her. Ich glaube, es ist so einer wie der, den Penn mit der Kanone abgeschossen hat.«
    »Wie weit hinter uns?«
    »Er hängt an unseren Rücklichtern, wird uns sicher jeden Moment überholen. Hat ein höllisches Tempo drauf.«
    »Geschwindigkeit beibehalten!«

    Barnes packte die Maschinenpistole, die auf seinen Knien lag. Colburn zog grinsend die Helme unter dem Sitz hervor.
    »Sergeant Barnes, wie viele Männer könnte der Lastwagen transportieren?«
    »Mindestens zwanzig«, antwortete Barnes gepreßt.
    »Und wir wollen nach Calais, nicht wahr? Oder tragen wir hier ›Custers letztes Gefecht‹ aus?«
    »Nein, unser Ziel ist Calais.«
    »Dann darf ich Ihnen sicher diesen netten Hut hier andrehen?
    Mir ist nämlich aufgefallen, daß man im Krieg weniger auf das Gesicht eines Soldaten als auf seine Uniform achtet. Und einen deutschen Soldaten erkennt man nun mal am besten an seinem eleganten Helm.«
    Dem konnte niemand widersprechen, und die drei Männer stülpten die Helme auf. Dabei wurde Barnes bewußt, daß kein deutscher Soldat, von denen er in den bisherigen Kämpfen eine ganze Anzahl zu Gesicht bekommen hatte, so typisch deutsch ausgesehen hatte wie jetzt Reynolds mit dem Jerry-Stahlhelm.
    Zu ihrem Glück, denn der Fahrer saß dem Beifahrer im überholenden Wagen am nächsten. Hinter ihnen wurde auf die Hupe gedrückt, um das Überholen anzukündigen. Im Führerhaus des Transporters stieg die Spannung. Keiner der Männer sagte ein Wort.
    Barnes mußte wieder an Penns Worte denken, wie er die an ihm vorbeidonnernden offenen Lastwagen und das Meer auf ihn herabstarrender Gesichter an der Brücke geschildert hatte.
    Wenn diese Burschen da Verdacht schöpfen, dachte Barnes grimmig, brauchen sie uns nur ganz normal zu überholen und dann von der Ladefläche aus das Feuer zu eröffnen. Eine Salve – und wir drei sind erledigt.
    Der Sergeant machte sich auf seinem Sitz klein und spähte unter dem Rand des Helms hervor, der ihm viel zu groß war.
    Die Maschinenpistole hielt er schußbereit, so daß er aus der Bewegung heraus feuern konnte. In dieser Situation war es gut zu wissen, daß Reynolds starke Nerven hatte und stur weiterfahren würde, solange er dazu körperlich in der Lage war.
    Und da kamen sie schon.
    Der Sergeant konnte die Scheinwerfer des Lasters sehen.
    Zentimeter um Zentimeter schob sich der Kühler des Fahrzeugs ins Blickfeld und blieb auf gleicher Höhe.
    Hatte sich die Plane losgerissen? Konnten die im anderen Wagen bemerkt haben, daß sich kein deutscher Panzer darunter befand?
    Barnes sah durch das kleine Rückfenster nach hinten. Der Panzer versperrte ihm den Blick, aber er sah, daß sich die Plane fest über das Heck von Bert spannte. Doch leider kam es auf die Seitenbespannung an.
    Die Schnauze des Lasters schob sich vorwärts, das Fahrerhaus kam in Sicht und schwebte vorbei, gefolgt von der mit einer Plane überzogenen Ladefläche.
    Jetzt kam es darauf an.
    Der Laster zog vorbei und scherte auf ihre Spur ein. Eine Handvoll behelmter deutscher Soldaten blinzelte in die grellen Scheinwerfer des Transporters, ihre Gesichter leuchteten bleich.
    Barnes ließ keinen Blick von ihnen. Er wußte, sie konnten ihn im Gegenlicht der Scheinwerfer nicht sehen. Der Laster rollte davon.
    Barnes fragte sich, wie viele dieser Männer da

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