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Gehetzte Uhrmacher

Titel: Gehetzte Uhrmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Deaver
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unter ihrem Schreibtisch vorgefunden; er sei zuvor noch nicht da gewesen, und sie wisse auch nicht, wer ihn dort abgestellt habe. Einer ihrer Kollegen gab an, einen Mann in einem Overall gesehen zu haben, aber er konnte sich weder an Einzelheiten erinnern, noch erkannte er das Phantombild wieder oder wusste, wohin der Mann gegangen war.
    »Wisst ihr schon Näheres über den Brandsatz?«, fragte Haumann über Funk.
    »Einen Zeitschalter habe ich nicht gesehen, aber das Manometer zeigt keinen Druck an, also könnte das der Zünder sein«, meldete ein Beamter. »Und ich rieche Alkohol. Das Räumkommando hat den Feuerlöscher in einen Schutzbehälter gesteckt und fährt ihn raus nach Rodman’s Neck. Wir suchen weiter nach dem Täter.«
    »Gibt es schon eine Spur von ihm?«, fragte Baker.
    »Negativ. Das Gebäude hat zwei Treppenhäuser und die Aufzüge. Er könnte auf diesem Weg rausgekommen sein. Und es gibt im ersten Stock noch vier oder fünf weitere Firmen. Vielleicht hat er sich dort irgendwo versteckt. Sobald die Etage freigegeben wird, fangen wir mit der Durchsuchung an.«

    Zehn Minuten später kam die Nachricht, es würden sich keine weiteren Bomben in dem Gebäude befinden.
    Sachs befragte Sarah, rief dann Rhyme an und brachte ihn auf den neuesten Stand. Die Frau kannte die anderen Opfer nicht und hatte noch nie von einem Gerald Duncan gehört. Sie war bestürzt darüber, dass die Frau des Mannes vor ihrer Wohnung gestorben sein sollte, konnte sich allerdings nicht daran erinnern, jemals Zeugin eines tödlichen Unfalls gewesen zu sein.
    Schließlich teilte Haumann ihnen allen mit, seine Beamten hätten die Durchsuchung abgeschlossen; der Uhrmacher sei entkommen.
    »Verdammt«, fluchte Dennis Baker. »Wir waren so nah dran.«
    »Also gut«, seufzte Rhyme. »Untersucht den Tatort und sagt mir, was ihr findet.«
    Sie unterbrachen die Verbindung. Haumann schickte zwei Teams, um das Lagerhaus zu beobachten, das dem Killer als Versteck gedient hatte. Vielleicht würde Duncan ja dorthin zurückkehren. Sachs zog sich ihren Tyvek-Overall an und nahm einen Metallkoffer, in dem die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände zur Sicherstellung von Spuren und Beweisstücken verstaut waren.
    »Ich helfe Ihnen«, sagte Pulaski und stieg ebenfalls in einen der weißen Anzüge.
    Sie gab ihm den Koffer und nahm sich einen anderen.
    Im ersten Stock blieb sie stehen und schaute den Korridor hinunter. Nachdem sie ihn fotografiert hatte, betrat Sachs die Räume der Firma Lanam und ging zu Sarah Stantons Arbeitsplatz.
    Sie und Pulaski stellten die Koffer ab und versorgten sich mit einigem Material: Tüten, Röhrchen, Tupfern, Kleberollern, Matrizen für die Anfertigung elektrostatischer Abdrücke von Fußspuren sowie Chemikalien und Utensilien zur Sicherung von Fingerabdrücken.
    »Was soll ich übernehmen?«, fragte Pulaski. »Die Treppenhäuser?«
    Sie überlegte. Die Aufgänge mussten zwar inspiziert werden, aber sie beschloss, das später lieber selbst zu erledigen; der Uhrmacher hatte sich wahrscheinlich auf genau diesem Weg genähert und wieder entfernt, und sie wollte sichergehen, dass keine Spur übersehen wurde. Sachs musterte Sarahs Schreibtisch und
bemerkte dann, dass sich hinter einer halbhohen Trennwand ein weiterer, leerer Arbeitsplatz befand. Eventuell hatte der Uhrmacher dort auf den geeigneten Moment gewartet, die Bombe zu platzieren. »Nehmen Sie sich die Nische da vor«, wies Sachs den Neuling an.
    »Alles klar.« Er trat vor, zückte seine Taschenlampe und fing an, das Gitternetz abzuschreiten. Er machte das tadellos. Sachs sah, dass er sogar prüfend die Luft durch die Nase einsog, was zu Lincoln Rhymes Vorschriften für die korrekte Untersuchung eines Tatorts gehörte. Dieser Junge wird es weit bringen, dachte sie.
    Sachs betrat den Bereich, in dem der Brandsatz gefunden worden war. Sie hörte ein Geräusch und wandte sich um. Es war nur Dennis Baker. Er kam den Flur entlang und blieb etwa sechs Meter vor den Schreibtischen stehen, damit er den Tatort nicht versehentlich durch eigene Partikel verunreinigen würde.
    Sie war sich nicht ganz sicher, wieso er gekommen war, aber da sie immer noch nicht wussten, wo der Uhrmacher steckte, hatte sie nichts gegen die zusätzliche Rückendeckung einzuwenden.
    Lass dir keine Einzelheit entgehen, aber pass auf dich auf...
     
    Das war der Unterschied:
    Detective Dennis Baker hatte – gemeinsam mit einem Cop aus dem Hundertachtzehnten – Benjamin Creeley und Frank Sarkowski

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