Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gehetzte Uhrmacher

Titel: Gehetzte Uhrmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Deaver
Vom Netzwerk:
empfand die Zufriedenheit am ganzen Körper, obwohl sein Leib doch nichts spüren konnte.
    Rhyme war sich nicht sicher, aber er glaubte, der Name Luponte sei aus irgendeinem Grund wichtig.
    »Ich brauche eine Akte.« Rhyme sah zu Sellitto, der mittlerweile vor einem Computermonitor saß. »Eine Akte!«
    Der massige Detective wandte den Kopf. »Redest du mit mir?«
    »Ja, ich rede mit dir.«
    Sellitto lächelte. »Eine Akte? Habe ich sie?«
    »Nein. Du musst sie für mich finden.«
    »Worum geht es? Um einen Fall?«
    »Ja, vermutlich. Ich weiß aber keinen genauen Zeitpunkt. Ich weiß nur, dass der Name Luponte etwas damit zu tun hat.« Er buchstabierte ihn. »Es ist schon eine Weile her.«

    »Luponte war der Täter?«
    »Kann sein. Vielleicht auch ein Zeuge, einer der Ermittler oder sein Vorgesetzter. Oder sogar ein hohes Tier. Ich weiß es nicht.«
    Luponte …
    »Du siehst aus wie die Katze, die sich die Sahne geholt hat«, sagte Sellitto.
    Rhyme runzelte die Stirn. »Ist das eine Redensart?«
    »Keine Ahnung. Ich mag bloß das Bild. Okay, die Akte Luponte. Ich höre mich mal um. Ist es wichtig?«
    »Da draußen ist ein psychotischer Killer unterwegs, Lon. Glaubst du wirklich, ich würde dich deine Zeit damit verschwenden lassen, etwas Unwichtiges für mich zu finden?«
    Ein Fax kam an.
    »Unsere ASTER-Thermalaufnahmen?«, fragte Rhyme neugierig.
    »Nein, es ist für Amelia«, sagte Cooper. »Wo ist sie?«
    »Oben.«
    Rhyme wollte sie rufen, aber in diesem Moment betrat sie auch schon das Labor. Ihr Gesicht war trocken und nicht mehr rot, ihr Blick klar. Sie schminkte sich so gut wie nie, aber er fragte sich, ob sie von dieser Regel abgewichen war, um die Tatsache zu verbergen, dass sie geweint hatte.
    »Für Sie«, sagte Cooper mit einem Blick auf das Fax. »Die weiteren Untersuchungsergebnisse der Asche aus dem Haus dieses Mr. Sowieso.«
    »Creeley.«
    »Das Labor hat endlich das Logo wiederherstellen können, das auf dem Dokument war«, sagte der Techniker. »Es stammt von einer Buchhaltungssoftware für Firmen. Nichts Ungewöhnliches. Sie wird zu Tausenden im ganzen Land verwendet.«
    Sachs zuckte die Achseln, nahm das Blatt und las es. »Und der Experte hat die Einträge entschlüsselt. Es handelt sich bloß um normale Gehalts- und Vergütungsbeträge für leitende Angestellte irgendeines Konzerns. Ebenfalls nichts Besonderes.« Sie schüttelte den Kopf. »Es scheint nichts Wichtiges zu sein. Ich schätze, die Einbrecher haben einfach alles verbrannt, was ihnen in die Hände gefallen ist, um sicherzugehen, dass nichts mehr sie mit Creeley in Verbindung bringen kann.«

    Rhyme sah ihren besorgten Blick. »Es ist außerdem üblich, Material zu verbrennen, das nichts mit dem Fall zu tun hat«, sagte er. »Um die Ermittler auf eine falsche Fährte zu locken.«
    Sachs nickte. »Ja, stimmt. Du hast Recht, Rhyme. Danke.«
    Ihr Telefon klingelte.
    Amelia nahm das Gespräch an. »Wo?«, fragte sie angespannt. »Okay.« Sie machte sich ein paar Notizen. »Ich komme sofort.« Sie unterbrach die Verbindung und wandte sich an Pulaski. »Das könnte uns zur Akte Sarkowski führen. Ich kümmere mich darum.«
    »Soll ich Sie nicht lieber begleiten?«, fragte er zögernd.
    Sie wurde etwas ruhiger und lächelte, wenngleich Rhyme sehen konnte, dass es ein gekünsteltes Lächeln war. »Nein, Sie bleiben hier, Ron. Danke.«
    Dann schnappte sie sich ihre Jacke und eilte ohne ein weiteres Wort hinaus.
    Als die Haustür hinter ihr ins Schloss fiel, klingelte Sellittos Telefon. Er nahm das Gespräch an und merkte sofort auf. Dann sah er die anderen an. »Hört mal. Es wurde ein weiterer gelbbrauner Explorer gesichtet; die Insassen sind zwei Weiße, und sie wollten vor einem unserer Streifenwagen abhauen. Die Einheit hat die Verfolgung aufgenommen.« Er hörte weiter zu. »Verstanden.« Er unterbrach die Verbindung. »Unsere Jungs sind dem Wagen bis zu dem großen Parkhaus am Fluss gefolgt, Höhe Houston Street, am West Side Highway. Alle Ausgänge wurden abgeriegelt. Mit etwas Glück kriegen wir sie zu fassen.«
    Rhyme ließ sein Funkgerät auf die verschlüsselte Frequenz einstellen, und alle im Labor starrten die kleinen schwarzen Plastiklautsprecher an. Zwei Streifenbeamte meldeten, der Explorer sei in der ersten Etage entdeckt worden, aber die beiden Männer seien verschwunden.
    »Ich kenne dieses Parkhaus«, sagte Sellitto. »Das reinste Sieb. Die könnten mühelos durchgeschlüpft sein.«
    Bo Haumann und ein Lieutenant gaben

Weitere Kostenlose Bücher