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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Kognak. Sonst war niemand zu sehen außer Mercier, der hinter der Theke stand und Gläser polierte. Die Gelegenheit war günstig; Chavasse wandte sich um, spazierte durch das Zimmer und ging in den Flur.
     Er nahm zwei Stufen auf einmal, lief auf Zehenspitzen durch den oberen Korridor und blieb vor Rossiters Tür stehen. Das Schloß war ein Kinderspiel; eine alte Konstruktion, die schon beim ersten Versuch vor dem Dietrich kapitulierte. Chavasse ging hinein.
     Das Zimmer sah fast genauso aus wie sein eigenes, es war klein und kahl, hatte ein einzelnes Bett und eine alte Kommo­ de. Es war düster, das graue Tageslicht konnte den Raum kaum erhellen; aber zwei große Altarkerzen brannten zu beiden Seiten einer Statue der Jungfrau Maria; sie gaben genug Licht für das, was er vorhatte.
     Unter dem Bett lag ein Koffer, aber er enthielt nur Kleidungs­ stücke. Er tat alles wieder an seinen Ort und schob den Koffer außer Sichtweite. Dann ging er die Schubladen durch und fand die Fotos. Sie entsprachen genau Jones’ Beschreibung. Cha­ vasse sah sie sich in dem flackernden Kerzenlicht an, und Rossiters Gesicht war unverkennbar; er hatte sich wenig
    verändert.
     Er legte sie wieder an ihren Platz und durchsuchte die ande­ ren Schubladen. Darin war nichts von Bedeutung. Blieben nur noch die Bücher, die auf dem Fensterbrett sehr ordentlich nebeneinander aufgestellt waren. Die Bibel, eine Biographie des heiligen Ignatius von Loyola, Das Reich Gottes und diverse Kommentare. Dann standen da noch ein paar Ausgaben der Worte des Vorsitzenden Mao und Das Kapital, eine wirklich vielfältige Sammlung von Büchern also.
     Er überzeugte sich noch einmal, daß er alles hinterließ, wie er es vorgefunden hatte, machte dann vorsichtig die Tür auf und ging hinaus. Jones trat aus einer dunklen Nische des Korridors und lächelte. »Habe ich recht gehabt?« fragte er gelassen.
     Chavasse nickte. »Haarscharf.«
     »Das verfolgt mich seit meiner Geburt. Immer behalte ich recht; es fängt an, mich zu langweilen.«
     Draußen auf dem Hof hörte man ein Auto anhalten. Sie gin­ gen an das Fenster am Ende des Flurs und sahen hinaus. Ein Mercedes stand vor dem Eingang zum Haus, Rossiter und Jacaud kamen auf den Hof. Jacaud hielt die hintere Tür auf, und ein Mann in einem schweren Mantel mit einem riesigen Kragen und einem schwarzen, altmodischen Filzhut stieg aus. Es war ein Chinese mit einem runden, glatten und undurch­ dringlichen Gesicht, das wenig über sein Alter verriet.
     »Mann, allmählich werden wir ja ein Verein wie die United Nations«, flüsterte Jones.
     Chavasse nickte. Der Mercedes fuhr wieder los, und Jacaud nahm den Koffer des Neuankömmlings. »Das muß der letzte Passagier sein. Am besten gehen wir jetzt runter und sehen ihn uns mal an.«
     Rossiter war schon dabei, den Chinesen allen übrigen Anwe­ senden vorzustellen, und als Chavasse und Jones erschienen, wandte er sich lächelnd an sie. »Aha, nun sind wir alle bei­
    sammen. Meine Herren, Mr. Cheung.«
     Der Chinese kam auf sie zu und schüttelte die Hände. Er lächelte liebenswürdig; aus der Nähe betrachtet, mochte man ihn auf fünfundvierzig Jahre schätzen. »So, Sie sind Austra­ lier?« sagte er zu Chavasse. »Ich mache sehr oft Geschäfte mit Firmen in Ihrem Land. Ich bin aus Hongkong.«
     Die Begrüßung mit Jones fiel ziemlich förmlich aus, und dann zog er sich mit Rossiter und Jacaud zurück; Jacaud sah bleich und krank aus, auf seiner Stirn klebte ein großes Heft­ pflaster.
     »Wenigstens hat er mir die Hand gegeben«, meinte Jones. »Die mögen die Schwarzen nicht, haben Sie das bemerkt?«
     »Ein Chinese hält jeden Angehörigen einer anderen Rasse für minderwertig«, sagte Chavasse. »Sie brauchen also kein Mitleid mit sich selbst zu haben. Mich verachtet er genauso.«
     Er nahm sich Ölzeug, das an den hölzernen Haken im Flur hing. Jones sah ihm zu. »Haben Sie was vor?«
     »Ich will ein bißchen an die frische Luft.«
     »Darf ich mich anschließen?«
     »Hab nichts dagegen.«
     Der Neger zog sich auch Ölzeug an, und sie gingen hinaus in den Regen. Der Wind hatte sich gelegt, und die Regentropfen fielen in senkrechten Bahnen auf die Erde. Saint-Denise war kaum noch zu erkennen. Chavasse schlug einen Weg ein, der durch die Kiefern über die Dünen zum Strand führte; er wollte nachdenken.
     Da gab es also die Organisation mit ihrer klaren und eindeuti­ gen Zielsetzung: sie brachte Leute über den Kanal nach England

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