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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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mußte ihn schnellstens nach Manningham ins Krankenhaus bringen.
     Die anderen Männer schrien erschrocken auf und rannten zu ihm, und während Youngbloods Körper sich zusammen­ krampfte, tat Chavasse das einzig Mögliche: er ließ ihn zurück auf die Werkbank sinken. Dabei streifte er mit dem linken Unterarm den Schleifstein, der eine etwa zwanzig Zentimeter lange Wunde verursachte. Ein dicker Strom Blut quoll hervor.
     Er ließ Youngblood los, umklammerte seinen Arm und sackte zusammen. Nevinson fing ihn im letzten Moment auf und setzte ihn auf einen Hocker. Seltsamerweise spürte Chavasse überhaupt keinen Schmerz, während er dasaß und seinen Daumen auf die Schlagader preßte, um die Blutung zu stoppen.
     Atkinson stürzte zur Tür herein und drängte sich zwischen den Männern durch. »Was ist denn passiert, verdammt noch mal?« fragte er den diensthabenden Wärter.
     »Youngblood hatte wieder einen Anfall. Er wäre in die Ma­ schine gestürzt, wenn Drummond ihn nicht aufgefangen hätte. Drummond hat sich an dem Schleifstein den Arm verletzt.«
     Atkinson sah sich die Wunde an. »Sieht ziemlich schlimm aus, was?« Er wandte sich zu dem Wärter. »Lassen Sie schnell zwei Tragbahren aus dem Krankenrevier herbringen. Rufen Sie im Krankenhaus an und sagen Sie, daß Youngblood wieder einen Anfall hatte und daß wir ihn hinbringen.«
    »Und Drummond?«
    »Den natürlich auch. Ich glaube kaum, daß wir so eine Ver­
    letzung hier behandeln können. Die Wunde muß bestimmt genäht werden. Los, beeilen Sie sich.«
     Merkwürdigerweise merkte Chavasse erst in diesem Augen­ blick, daß sein Arm wahnsinnig schmerzte.

    5

    Als er die Augen aufschlug, sah er über sich riesige graue Spinnweben, die sich von einer Wand zur anderen zogen und leise hin und her wehten. Er schloß die Augen und kämpfte gegen die schreckliche Angst, die in ihm hochstieg. Als er sie wieder öffnete, waren die Spinnweben verschwunden.
     Er lag in einem schmalen Krankenhausbett, und sein linker Arm war seltsam gefühllos. Als er einen Blick darauf warf, sah er, daß er dick verbunden war, und dann fiel ihm alles wieder ein, und er sah sich um.
     Das Zimmer war klein – höchstens ein halbes Dutzend Betten standen darin. Zwei davon waren belegt. In einem lag Brady mit einer Art Käfig über den Beinen, in dem anderen Young­ blood. Die beiden schienen zu schlafen oder bewußtlos zu sein.
     An einem kleinen Tisch neben der Tür saßen zwei Wärter und spielten Karten. Als Chavasse sich bewegte, blickten sie zu ihm herüber, und dann stand einer auf und trat an sein Bett. »Wie fühlen Sie sich?«
     »Schrecklich.« Chavasse fuhr sich mit der Zunge über seine trockenen Lippen. »Was haben sie mit mir gemacht?«
     »Man hat Sie narkotisiert und Ihren Arm zusammengeflickt.« Er wandte sich an seinen Kollegen. »Sag dem Arzt Bescheid. Wir sollten ihn doch holen, wenn er zu sich kommt.«
     Chavasse schloß die Augen, und der andere Wärter griff zum Telefon. Sein Mund war völlig ausgetrocknet, und er fühlte sich ein wenig schwindlig, doch ansonsten schien er in Ord­ nung. Er blickte auf seinen Arm. Außer dieser merkwürdigen Gefühllosigkeit spürte er nichts, und er fragte sich, ob die Verletzung wohl sehr schlimm war.
     Der Arzt, der hereinkam, war ein Afrikaner, ein großer Nige­ rianer mit einem Stammesmerkmal auf der einen Wange und einem freundlichen Lächeln. Er setzte sich auf den Bettrand und fühlte Chavasse den Puls.
     »Wie geht’s?«
     »Ich bin bloß ein bißchen schwindlig, und mein Mund ist trocken.«
     »Nachwirkungen der Narkose. Nicht weiter schlimm.« Der Nigerianer schenkte aus einem Krug, der auf dem Nachttisch stand, Wasser in ein Glas. »Da, trinken Sie – das wird Ihnen guttun.«
     Chavasse trank ein paar Schlucke und legte sich wieder zu­ rück. »Was ist mit meinem Arm – ist die Verletzung schwer?«
     Der Nigerianer schüttelte den Kopf und grinste. »Sie werden bald wieder Geige spielen können. Dreizehn Stiche – ich hoffe Sie sind nicht abergläubisch, aber für einen weiteren war leider kein Platz.«
     »Werden Sie mich gleich wieder zurückschicken?«
     »Nach Fridaythorpe?« Etwas wie Mitleid stand in den Augen des Nigerianers, als er sagte: »Nein, ein oder zwei Tage werden wir Sie bestimmt dabehalten.«
     Chavasse bemühte sich, seine Erleichterung nicht zu zeigen. »Und Youngblood – steht es sehr schlimm mit ihm?«
     Der Nigerianer zuckte die Achseln. »Ein zweiter Schlaganfall

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