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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ist meistens keine einfache Sache. Morgen, wenn wir die Laborbefunde haben, werden wir mehr wissen. Aber jetzt haben wir lange genug geredet. Sie müssen wieder schlafen.«
     Er ging, und der eine Wärter schloß die Tür hinter ihm ab. Die beiden vertieften sich wieder in ihr Kartenspiel, und Chavasse drehte sich um und sah Youngblood an. Er schlief tief und sein Gesicht wirkte seltsam arglos. Chavasse holte tief Luft. Er fragte sich, was nun wohl als nächstes passieren würde, und über diesem Gedanken schlief er ein.

    Als er aufwachte, war es halbdunkel im Zimmer, und Regen trommelte an die Fenster. Der eine Wärter lag auf dem Bett und schlief, der andere saß am Tisch und las in einer Illustrier­ ten. Er hörte, wie Chavasse sich bewegte, und drehte sich zu ihm um. »Alles in Ordnung?«
     Chavasse nickte. »Ich muß mal einen Moment raus.«
     Er stand auf und ging zur Toilette. Seine Beine waren ein wenig schwach, doch es hätte schlimmer sein können.
     Als er sich wieder auf sein Bett setzte, sah er, das Young­
    bloods Augen offen waren. Er starrte Chavasse mit einem merkwürdigen Blick und leicht gerunzelter Stirn an. Chavasse schob einen Stuhl an sein Bett und setzte sich zu ihm.
     »Wie fühlst du dich, Harry?«
     »Was ist denn los?« sagte Youngblood. »Wo bin ich?«
     »Im Krankenhaus Manningham, in einer geschlossenen Ab­
    teilung. Du hattest wieder einen Schlaganfall.«
     »Und wieso bist du hier?«
     »Als du zusammenklapptest, wärst du fast in die Maschine gestürzt. Ich hab dich aufgefangen und mir dabei an dem Schleifstein meinen Arm verletzt.«
     »Ist es schlimm?«
     »Dreizehn Stiche – könnte schlimmer sein. Ich muß ein paar Tage hier bleiben.«
     Der Wärter am Tisch telefonierte kurz und trat dann zu ihnen.
     »Der Arzt kommt gleich. Wie geht’s Ihnen?«
     »Ich hab schrecklichen Hunger«, sagte Youngblood. »Ob ich
    was zu essen kriegen kann?«
    »Mal sehen, was der Doktor sagt.«
     Gleich darauf klopfte es an der Tür. Der Wärter sperrte auf, und der Nigerianer trat ein. Er setzte sich auf Youngbloods Bett und untersuchte ihn. »Sehr schön – ausgezeichnet. Schla­ fen Sie schön weiter.«
     »Er möchte gern was zu essen«, sagte Chavasse. »Und ich auch. Wir haben beide schrecklichen Hunger.«
     Der Nigerianer lächelte. »Mal sehen, was sich machen läßt, aber Sie müssen sich wieder ins Bett legen.« Er wandte sich zu dem Wärter. »Ich sag in der Küche, sie sollen was heraufschik­ ken, Mr. Carter. Mein Dienst ist jetzt zu Ende, und Dr. Mackenzie löst mich ab. Wenn Sie irgendwas brauchen, klingeln Sie nach der Nachtschwester, aber Dr. Mackenzie wird bestimmt bald hereinschauen.«
     Carter schloß die Tür hinter ihm zu und kam zum Bett zu­ rück. Er war ein älterer, recht freundlicher Mann, den die meisten seiner Kollegen für zu weich hielten. »Sonst noch was?«
     »Ich müßte mal zur Toilette«, sagte Youngblood. »Diese verdammten Leibschüsseln kann ich nicht ausstehen. Vielleicht könnten Sie und Drummond mir ein bißchen helfen.«
     Sie nahmen ihn zwischen sich, und er stützte sich auf sie. Chavasse war überzeugt, daß er bluffte, doch als sie ihn zu­ rückführten, war seine Stirn voll Schweiß, und als sie ihn aufs Bett legten, schien er völlig erschöpft. Aber vielleicht waren das nur die Nachwirkungen des Medikaments?
     Es klopfte an der Tür, und als Carter öffnete, schob ein Kran­ kenpfleger einen kleinen Wagen herein. Er stellte ihnen beiden einen Teller mit Rührei, ein paar Scheiben Toast und eine Tasse Tee hin und ging wieder hinaus.
     Während Chavasse aß, beobachtete er Youngblood aufmerk­ sam. Er schien immer noch sehr schwach und war nicht sehr gesprächig, doch Chavasse hatte das Gefühl, daß er von einer merkwürdigen Spannung erfüllt war. Immer wieder blickte er auf die elektrische Uhr an der Wand.
     Als sie fertig waren, nahm Carter die Tabletts und stellte sie auf den Wagen, den der Pfleger neben der Tür hatte stehen lassen.
     »Wie war’s mit einer Zigarette, Mr. Carter?« fragte Young­ blood.
     Carter sah ihn zweifelnd an. »Ich weiß nicht, ob das gut für Sie wäre.«
     »Nur eine – das wird uns doch wohl nicht umbringen.«
     »Also schön.«
     Er gab beiden eine Zigarette und Feuer und vertiefte sich wieder in seine Illustrierte. Es war fünf Minuten vor neun. Chavasse hatte ein Gefühl, als sei die Atmosphäre in dem Zimmer elektrisch geladen. Youngblood legte sich auf sein Kissen zurück und

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