Gehorche mir!
Whirlpool.“
„Ich schau mir das erst mal in Ruhe an. Wo sind die Duschen? Ah da.“ Sie hatte sie bereits selbst entdeckt.
Franklin setzte sich auf und sah ihr zu, wie sie sich umdrehte und auf die Duschen zusteuerte. Drei frische Striemen zierten ihre Oberschenkel. Die Form ihrer Pobacken zog seinen Blick magisch an. Rund und fest, ein wenig zu groß – verglichen mit ihren Brüsten – so wie er es mochte.
Devin war zuerst fertig und sprang in den Pool, in dem sich nur zwei weitere Schwimmer befanden. Er kraulte los, wendete, kraulte zurück. Franklin ließ den Bademantel von seinen Schultern gleiten und war mit vier ausholenden Schritten bei Leanne, die mit nach oben gerichtetem Kopf und mit geschlossenen Augen den Wasserstrahl genoss. Ein paar Spritzer trafen Franklin. Sie duschte lauwarm bis kühl. Das Wasser lief in ihren offenen Mund und perlte wieder heraus. Sie jetzt zu packen und zu küssen – die Versuchung war enorm. Sie würde sich verschlucken, um Atem ringen, sich ihm zu entwinden versuchen.
Schnell drehte Franklin die Dusche daneben auf und stellte sich darunter, bevor er seinen Jagderfolg durch eine unbedachte Handlung aufs Spiel setzte.
Sei nicht kindisch
, schalt sich Leanne.
Doch sie wäre am liebsten unter der Dusche geblieben, weil sie sich dort unsichtbar fühlte. Dabei war ihr absolut bewusst, dass das Wasser sie nicht vor Blicken schützte, sondern eher das Gegenteil bewirkte. Bestimmt leuchteten ihre Striemen jetzt umso mehr. Gott, was sollte sie nur tun?
So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Franklin wollte sie begegnen, wenn sie schick angezogen, geschminkt und selbstsicher war. Sie hätte gesagt: „Erinnern Sie sich? Meine Schwester hat uns vor Jahren einander vorgestellt.“ Small talk, gepflegte Konversation. Sie wollte in Ruhe sein Gesicht studieren, seine Bewegungen. Wollte sich versichern, dass sie ihn immer noch so begehrte wie bei ihrer ersten Begegnung. Ihre Gefühle wollte sie sorgfältig ausloten und sie mit denen vergleichen, die sie für Devin empfand.
Und jetzt das! Sie stand nackt unter einem Wasserstrahl und wusste nicht, was sie tun sollte, weil er zwei Meter entfernt in einem Liegestuhl lag.
Ruhig bleiben! Er kennt dich doch gar nicht. Du bist einfach nur eine von vielen nackten Frauen, die er während seines Aufenthalts jeden Tag zu Gesicht bekommt. Und Striemen hat er bestimmt auch schon genug gesehen. Niemand merkt dir an, dass die Situation für dich neu und ungewohnt ist, wenn du dich ganz natürlich gibst
.
Entschlossen stellte Leanne das Wasser ab, pustete die Tropfen weg, die ihr übers Gesicht liefen und öffnete die Augen.
Sie drehte sich wieder um und sah, immer noch mit wasserverschleiertem Blick, dass der Liegestuhl leer war. Erst dann hörte sie es neben sich plätschern und erkannte ihn aus dem Augenwinkel. Franklin Larsson, in ganzer Pracht neben ihr unter der Dusche! Sie hätte am liebsten laut gelacht. Wenn man ihr das vor zehn Jahren gesagt hätte, wäre sie in Ohnmacht gefallen. Nun ja, sehr weit davon entfernt war sie jetzt auch nicht. Sie sah sich nach Devin um, ihrem einzigen Halt in dieser fremden Welt.
Devin kraulte so kraftvoll und gleichmäßig, als trainierte er für die Durchquerung des Ärmelkanals. Eine perfekte Wende, ein Abstoßen von der Wand, dann schnellte er wieder an die Oberfläche und kraulte weiter. Von ihm hatte sie keine Hilfe zu erwarten. Wie war das noch mal mit den Gepflogenheiten hier?
Man verhält sich förmlich, macht keine anzüglichen Bemerkungen
.
Das war eine Regel, mit der sich prima umgehen ließ.
Leanne nahm ihr Handtuch von dem Haken an einer Säule und trocknete sich das Gesicht ab. Als sie zum Pool ging, waren ihre Bewegungen so unsicher, als hätte sie noch die hochhackigen Stiefel an. Devin hatte sie gekauft und auf die Suite bringen lassen. Leanne überlegte, ob sie sie heute Abend schon tragen sollte, um ihre Striemen richtig schön in Szene zu setzen. Unwillkürlich griff sie mit der rechten Hand nach hinten und befühlte die wunde Haut. Sie konnte nicht anders, als sich umzudrehen, um zu sehen, ob Franklin sie beobachtete. Enttäuscht stellte sie fest, dass er ihr den Rücken zugedreht hatte. Er lehnte mit erhobenen Händen an der Wand, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und ließ das Wasser über sein Gesicht perlen, so wie sie es eben getan hatte. Immerhin gab ihr das eine Gelegenheit, ihn nackt zu sehen. Davon hatte sie lange genug geträumt. Er war nicht so athletisch gebaut wie
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