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Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
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Sexy, aber nicht zu billig. Zudem wollte sie einen Hauch Dominanz ausstrahlen.
    Im Foyer blieb sie stehen und verschaffte sich einen Überblick. Es war mehr los als vorhin. Anscheinend erwachte Glowcastle erst nach Sonnenuntergang richtig zum Leben. Viele waren korrekt gekleidet, aber andere erweckten in Celia entweder den Wunsch, neugierig hinzustarren – wie der Mann im Scheichgewand und seine Freundin vom Typ „Bezaubernde Jeannie“ – oder aber beschämt wegzusehen – wie die pralle Rubensschönheit, die in viel zu enge Latex-Kleidung geschnürt war. Manche auch beides zugleich – wie die nackte Schönheit mit den filigranen Nippelpiercings und dem aufreizend zwischen ihren Schenkeln baumelnden Intimschmuck.
    Sie war froh, als sie etwas entdeckte, das sie anschauen konnte ohne zu erröten, und das ihr zudem helfen würde, sich zurechtzufinden: Eine goldfarben gerahmte Hinweistafel, die neben dem Aufzug hing. Sie studierte sie interessiert. Was es wohl mit dem Turmverlies auf sich hatte? Das Scheich-Jeannie-Pärchen war sicher auf dem Weg zum „Orientalischen Traum“ gewesen. Das „Verhörzimmer“ ließ Celia aufmerken. „Jetzt weiß ich, welches Outfit ich möchte“, murmelte sie. „Den Agentin-wider-Willen-Look.“

    Alan schenkte sich Kaffee ein, zog sein Jackett aus, lockerte die Krawatte und krempelte die Ärmel hoch. Dann machte er es sich im Besprechungszimmer so gemütlich wie möglich, indem er den Sessel bis zum Anschlag zurückkippte und die Füße auf den runden Glastisch legte. Er war allein, da Tess an der Rezeption telefonierte und Greg noch in seinem Büro mit jemandem redete. Greg hatte kein Vorzimmer und keine Sekretärin. Schreibarbeiten wurden von den Rezeptionistinnen erledigt. Darum hatte Greg ein Türschild, das er umdrehte, wenn er nicht gestört werden wollte.
    Alans Büro war sein Laptop. Damit konnte er arbeiten wann und wo er wollte, bei schönem Wetter am liebsten im Wintergartencafé. Er wählte sich ins Internet ein und schickte Greg die Protokolle der Verhandlungen, die er in London geführt hatte.
    Kurz darauf erschien Tess und schloss die Tür hinter sich. „Es wäre mir sehr recht, wenn wir ein paar Minuten allein hätten“, sagte sie. „Es gab wieder einen Zwischenfall mit Franklin Larsson.“
    Alan nahm die Füße vom Tisch und ließ die Sessellehne hochschnappen. „Was ist passiert?“
    „Fiona Spinner, seine Begleiterin, ist vor ihm geflohen. Sie …“
    Weiter kam Tess nicht, denn da wurde die Tür aufgerissen.
    „Willkommen zurück, Alan. Konnten Sie den ganzen Finanzkram klären?“
    „Sicher.“ Alan warf Tess einen entschuldigenden Blick zu. Sie zuckte die Schultern. Sie wussten beide, dass sie in Bezug auf Larsson sowieso keine Entscheidung über Gregs Kopf hinweg treffen konnten. „Einen Nachfolgepächter für das Café habe ich auch gefunden. Die Daten sind in Ihrer Inbox.“
    „Fein, fein.“ Eine leichte Alkoholfahne wehte zu Alan herüber, als Greg sich ihm gegenüber in einen Sessel fallen ließ.
    Alan bedeutete Tess, sich ebenfalls zu setzen. „Sie ist vor ihm geflohen?“
    „Wer vor wem?“, fragte Greg.
    „Fiona Spinner vor Franklin Larsson“, erklärte Tess. „Sie hatte Schnittverletzungen, die er ihr zugefügt haben muss. Leider hat Fiona sich geweigert, sich von Dr. Lawrence untersuchen zu lassen.“
    „Ach das.“ Greg machte eine wegwerfende Handbewegung, die auf Alan gekünstelt wirkte. „Das ist längst geklärt. Larsson hat mich informiert, dass seine Begleiterin ein familiäres Problem hat, das sie völlig aus der Bahn geworfen hat. Sie wollte mit Larssons Wagen nach Hause fahren, hat es sich dann aber zum Glück anders überlegt. Der Mann hat aber auch ein Pech mit den Frauen!“
    Greg verzog den Mund. Tess blickte ihn finster an, und auch Alan runzelte die Stirn.
    „Messerspiele sind gegen die Regeln“, sagte er.
    „Als ob ich das nicht wüsste.“ Greg schüttelte den Kopf. Seine ganze Körpersprache, die übertriebenen Gesten, die laute Stimme, waren ein eindeutiges Zeichen, dass er log. Um das zu erkennen, hätte Alan nicht einmal auf die psychologische Schulung durch seine Großmutter zurückgreifen müssen. „Larsson hat sie nicht geschnitten. Er sagte, sie hätte sich die Verletzungen selbst beigebracht. Er hat sie damit erwischt, wie sie sich ein Muster in den Bauch und die Brüste geritzt hat.“
    Alan warf Tess einen fragenden Blick zu.
    Die räumte ein: „Nun, Larsson hat tatsächlich behauptet, Fiona litte

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