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Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
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und verwinkelt war, und daher schwer überschaubar. Dort würde er sich nach einem geeigneten Raum umsehen.
    „Es ist nur ein Untergeschoss“, sagte Franklin zu sich selbst, als er das Zittern seiner Fingerspitzen bemerkte. „Es ist kein Keller.
Kein
Keller!“
    Und doch brach ihm der kalte Schweiß aus, als er in den Lift stieg, und seine Eingeweide zogen sich zusammen, als die Tür aufglitt. Aber er war noch nicht am Ziel. Es stieg nur ein Pärchen zu. Sie fuhren ebenfalls ins Untergeschoss.
    Franklin ließ ihnen den Vortritt und wartete, bis sie den Weg zum Verhörzimmer eingeschlagen hatten.
    Es war unnatürlich warm hier unten. Er trat in den Gang und atmete tief durch.
    Nur vage erinnerte er sich daran, wie es gewesen war, als er als Kind in den Keller gesperrt worden war. Aber das Gefühl war geblieben, dieses hilflose, wimmernde Gefühl – und einzelne Eindrücke. Die Worte seiner Mutter, von Panik durchsetzt: „Du musst das verstehen, ich beschütze dich vor dem Leben.“
    Viele Jahre später hatte Franklin verstanden, was sie damit gemeint hatte, doch damals hatten ihn Angstfantasien gequält. Er glaubte, während er in eine Decke gehüllt im Licht einer nackten Glühbirne wartete, sie ginge auf Raubtierjagd. Denn unter seinem Bett lebte ein Tiger, der ihn fressen wollte. Abends sang er dem Tiger Schlaflieder vor, um ihn einzulullen. Im Keller war er vor dem Tiger sicher, doch da er wusste, dass seine Mutter mit ihm kämpfte, konnte er nicht aufhören sich vorzustellen, wie die Krallen in ihre Haut schnitten. Sie überlebte jedes Mal, auch wenn sie Blessuren davontrug. Denn woher sonst konnten ihre Blutergüsse stammen, wenn nicht von Prankenhieben; und ihre Schnitte, wenn nicht von scharfen Zähnen und Krallen? An dem Morgen, als er sie blutüberströmt in der Küche fand, glaubte er, der Tiger hätte es geschafft, sie zu überwältigen.
    Franklin ging bis zu der Stelle, an der sich der Gang verzweigte. Eine Frau mit einem Karren voller frisch gewaschener, zusammengelegter Handtücher kam ihm entgegen.
    Diesen Teil des Kellers kannte Franklin. Rechts lag Raum 3, Alans „Spielzimmer“. Dort waren auch der Weinkeller und die Wäscherei. Beides ungeeignet, da sehr frequentiert, sowohl von Gästen als auch vom Personal, wie er ja eben gesehen hatte.
    Er folgte dem linken Gang, und bald wurde es kühler. Er probierte jede Tür, merkte sich jede Abzweigung und musste sich verstecken, als jemand eine Treppe herunterkam und etwas aus einem Kühlraum holte.
    Die Suche dauerte lange und bescherte ihm immer wieder angstvolle Momente von Beinahe-Flashbacks.
    Ich tue es für Leanne. Sie ist das Opfer wert
.
    Und dann, als er schon glaubte, dass die Suche niemals enden würde, gab eine Türklinke nach, und er betrat den Raum, in dem sein Schicksal sich erfüllen würde.

    Celia legte den Weg von der Bibliothek zu Alans Wohnung schwebend zurück, zog sich schwerelos aus, duschte ohne Bodenkontakt und stellte sich anschließend mit ausgebreiteten Armen auf den Balkon, um sich vom Sommerwind trocknen zu lassen.
    Wie beflügelnd es war zu lieben, wie befreiend!
    Sie ging wieder hinein und ins Schlafzimmer, in dem sie einen hohen Spiegel vermutete. Tatsächlich musste sie nur ein paar darübergehängte Jacken und Hosen wegräumen, und schon kam ein geneigter Standspiegel zum Vorschein.
    Sie betrachtete sich so genau wie noch nie. War sie sich eigentlich jemals so deutlich bewusst gewesen, dass sie einen Körper hatte? Sie streichelte ihren Bauch und die Brüste, presste sie zusammen und dachte an das Gefühl, Alans Glied zwischen ihnen zu spüren.
    Im Spiegel sah sie sich selber zu, wie sie ihre Brüste liebkoste und ihre Nippel sanft mit den Fingerspitzen rieb. Natürlich war es viel erregender, wenn Alan das tat. Und wenn er dabei Handschuhe trug, hob sie regelrecht ab. Ja, er wusste genau, wie er sie glücklich machen konnte.
    Irgendetwas an dem Gedanken störte sie plötzlich. Es war nur eine leise Stimme aus ihrem Unterbewusstsein, die sie sofort zum Schweigen brachte, indem sie sich auf ihren Schoß konzentrierte. Sie strich über das flauschige Dreieck ihrer Schamhaare. Ihre Schamhaare mochte sie, rasierte sich im Sommer nur immer ein wenig die Seiten, damit sie Badeanzüge mit hohem Beinausschnitt tragen konnte. Und diese weichen Locken sollte sie jetzt mit Wachs rausrupfen lassen? Von einer Fremden namens Emma, die das seit Jahren machte? Und warum? Weil Alan ihr multiple Orgasmen versprochen hatte.
    Da war

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