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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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verschmelzen, seinem Rhythmus zu folgen, seine Umarmung auskosten und ihm das gleiche Glück zu schenken, das er ihr bot.
    Und dann spürte sie, wie er sich anspannte. Eine neue goldene Explosion überwältigte sie und die Hitze seines Körpers vereinte sich mit ihrer. Wie auf einer leuchtenden Wolke schwebte sie dahin. Ganz langsam erlosch der Glanz, und sie sah wieder den flackernden Kerzenschein, das Kaminfeuer. Aber der Raum hatte sich verändert - so wie sie selbst. Nie mehr würde sie so sein wie früher. Brendan hielt sie immer noch fest und sie wollte sich auch gar nicht von ihm trennen. In seinen Augen sah sie den Widerschein des Feuers und glaubte, er hätte sich ebenfalls verändert - auch für ihn könnte es keine Rückkehr geben.
    Sie dachte, wenn er sein Schweigen brechen würde, so würde seine Stimme sanft klingen, erfüllt von dem Wunder, das ihn genauso wie sie in Erstaunen versetzen müsste. Stattdessen lächelte er unergründlich und strich ihr das Haar aus der Stirn. »Welch ein interessanter Abend, Lady ...«
    »Interessant?« Ihr Atem stockte. »Besten Dank, Sir!«
    Sein Lächeln vertiefte sich. »Interessant und höchst erstaunlich.«
    Was sie ihm gestehen wollte, blieb ungesagt. Sie hatte beteuert, dass sie es wünschte und nichts bedauern würde. Und jetzt ... Vielleicht würde sie nie wieder ein so süßes Glück erleben. »Also - dann ...« Sie versuchte in beiläufigem Ton zu sprechen. Doch es fiel ihr schwer, denn seine intime Nähe schnürte ihr fast die Kehle zu. »Danke ...«
    Plötzlich nahm sein Gesicht ernste Züge an. »Ich habe dir zu danken. Bis zur Stunde meines Todes werde ich mich an diese Nacht erinnern.«
    »Bevor es so weit ist, wirst du sicher noch viele Frauen umarmen - Schottinnen, Französinnen, Engländerinnen. Und eines Tages deine Ehefrau. Dann wirst du kaum mehr an mich denken - die Feindin, die zu bereitwillig kapituliert hat.«
    »Nur die unterschiedliche Herkunft und die Umstände haben zu unserer Feindschaft geführt.«
    »Du wolltest dich an mir rächen.«
    »Weil du mich beinahe getötet hättest.«
    »Vielleicht hast du heute Nacht Vergeltung geübt.«
    Wie er darüber dachte, erfuhr sie nicht. In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. »Lebst du noch, Brendan?«, erklang Erics Stimme. »Oder hat dich die Lady ermordet?«
    »Alles in Ordnung!«, rief Brendan. Seufzend stand er auf und zog sich an. Sein Kettenhemd ließ er am Boden liegen. »Wenn du schlafen willst, wird man dich nicht stören, Eleanor. Die Gefangene, für die du dich hältst, bist du nicht. Trotzdem musst du unsere Gesellschaft vorerst ertragen, und wir bitten dich, unsere Gastfreundschaft anzunehmen.«
    Die Pelzdecke an die Brust gepresst, richtete sie sich im Bett auf. »Obwohl ich keine Gefangene bin, lässt du mich nicht gehen.«
    »Betrachte dich einfach als Schützling der Schotten, die für deine Sicherheit sorgen.«
    Ohne ein weiteres Wort verließ er das Zimmer. Nachdenklich starrte sie die Tür an, die er hinter sich geschlossen hatte.

8. Kapitel
    »Sire, die Schotten sind in Calais eingetroffen.«
    Immer noch im Nachthemd, saß König Philipp von Frankreich an einem Tisch in seinem großen Schlafgemach, verspeiste genüsslich eine Mahlzeit, die aus gebratenem Fasan und Käse bestand, und nahm Comte Rene Breslieus Nachricht zur Kenntnis. »Ah ...« Dass Wallace die französische Küste ansteuerte, hatte er bereits gewusst. Solche Neuigkeiten überquerten den Kanal erstaunlich schnell.
    Breslieu, ein charmanter, intelligenter junger Aristokrat, diente ihm häufig als Bote, besonders in derart heiklen Angelegenheiten. Seine Ohren waren fast ebenso scharf wie seine Klinge. »Anscheinend verlief die Reise überaus dramatisch, Sire«, fuhr er fort und blieb in einiger Entfernung vom königlichen Tisch stehen. »Während Lady Eleanor of Clarin nach Frankreich segelte, um Comte de Lacville aufzusuchen, wurde ihr Schiff von dem Piraten Thomas de Longueville attackiert.«
    Um ein Haar hätte sich der König am saftigen Fasanenfleisch verschluckt.
    »Aber ein junger Ritter unter Wallaces Kommando überwältigte den Seeräuber. Nach einem kurzen Kampf schlossen die Schotten ein Abkommen mit de Longueville, wobei ...«
    »Und die Engländer an Bord?«, unterbrach Philipp den Comte.
    »Alle, die den Angriff der Piraten überlebt hatten, wurden verschont - also die meisten. Wie so oft wollte de Longueville nicht morden, sondern Schätze erbeuten. Die englische Besatzung kehrte in kleinen

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