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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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geklebt«, sagte Peter statt einer Entgegnung.
    Â»Der Entführer hat mich vorhin gesehen, Peter. Er erwartet mich«, beharrte Justus.
    Â»Im Canyon ist es dunkel. Ich bezweifle, dass dich jemand erkennen kann.«
    Â»Peter, dafür haben die Menschen Taschenlampen erfunden!«
    Â»Das sind so Dinger, mit denen man sich bei Dunkelheit ins Gesicht leuchten kann, Peter«, meldete sich Bob von hinten. »Ich schlage vor, wir beenden das Thema.«
    Peter schwieg. Nur an seiner herausfordernden Fahrweise merkte man, dass er sauer war. Ohne anzuhalten überquerten sie den Colorado auf der Navajobridge. Sie passierten mehrere seitlich an der Straße aufgebaute Verkaufsstände der Indianer, nahmen die Steigung hoch zu einem Bergrücken und schossen auf der anderen Seite die gerade Straße hinunter. Als sie die ersten Häuser von Page erreichten, war es bereits dunkel. Inzwischen machte sich bemerkbar, dass sie den ganzen Tag fast nichts gegessen hatten, und die drei ??? parkten vor einem Supermarkt, um sich mit Essen und Getränken einzudecken. Danach war das Auto dran und bekam eine neue Ladung Sprit verpasst. Zufrieden steckte Justus das Restgeld zurück in seine Brieftasche. »An das ungebundene Leben auf der Straße könnte man sich fast gewöhnen!«
    Peter grinste.
    Es war nicht mehr lange bis Mitternacht.

Canyon bei Nacht
    Von Page aus waren es nur wenige Meilen zum Antelope Canyon, dem Ort, den der Entführer der Geige als Treffpunkt bestimmt hatte. Fast hätte Peter die kleine sandige Ausfahrt verpasst, die zu dem staubigen Parkplatz führte. Von dort aus starteten tagsüber die Jeeps mit den Touristen zum Canyon, der eine gute Meile abseits in der sandigen Wüste lag. Doch nun, nach Einbruch der Dunkelheit, war die Anlage zugesperrt und keine Menschenseele mehr vor Ort. Die drei ??? ließen das Fahrzeug vor der Schranke stehen und stiegen aus. Es war einsam, und der Wind pfiff ihnen den Sand um die Ohren. Etwas knatterte ohne Unterlass. Bob war das Geräusch unheimlich. Er schaltete seine Taschenlampe ein und sah, dass es eine Abdeckplane war, unter der die Besucher auf die nächste Fahrgelegenheit warten konnten. Plötzlich knirschten hinter ihnen Reifen auf den Steinen, ein weiteres Fahrzeug war abgebogen. Sie brauchten sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass ihr neuer Dauerschatten eingetroffen war. Der Schnüffler aus Santa Monica. Schon fuhr Dick Perry heran und kurbelte sein Seitenfenster herunter. »Wohl wieder so ein Trick von euch?«, fragte er. »Zwei Mal lasse ich mich nicht durch die Gegend jagen!«
    Â»Eigentlich hatten wir heute Abend eine neue Trainingseinheit für Sie vorgesehen«, grinste Peter und tat ganz gelassen. Noch war Zeit. Zeit, Dick Perry loszuwerden. »Halten Sie sich bereit, Mr Perry! Wir werden eine kleine Nachtwanderung unternehmen!«
    Â»Und mich in einen Hinterhalt locken, wie?«
    Â»Hinterhalt?«, sagte Peter. »Wir heißen doch nicht … Perry …«
    Â»Du gehst mir auf den Geist!« Dick Perry schaltete in den Rückwärtsgang, stellte den Wagen gut fünfzig Meter weiter hinten ab und blieb im Auto sitzen. Er schien der Sache nicht recht zu trauen.
    Die drei ??? packten alles zusammen, was sie vom Einkauf übrig hatten, und hockten sich unter die Abdeckplane. Während sie es sich noch einmal schmecken ließen, überlegten sie, wie sie weiter vorgehen sollten. Die Verfolgung durch Dick Perry hatte sie mürbe gemacht – mehr als sie wahrhaben wollten. Sie hatten sich jetzt eigentlich auf die Übergabe des Geldes zu konzentrieren und mussten sich statt dessen wieder mit diesem Kerl rumschlagen. Zu allem Unglück klingelte auch noch das Handy. Es war O’Sullivan, der es vor Neugier nicht mehr aushielt und wissen wollte, ob bei den drei ??? alles nach Plan lief.
    Â»Klar«, bestätigte Justus und verschwieg ihr kleines Perry-Problem. »Ich melde mich nach Mitternacht bei Ihnen. Bitte versuchen Sie nicht, mich anzurufen. Das könnte gefährlich für mich werden.«
    Â»Selbstverständlich«, sagte O’Sullivan. »Entschuldigung. Ich kann es nur kaum …«
    Â»â€¦ erwarten. Ich weiß. Bitte verlassen Sie sich auf uns.« Justus unterbrach die Verbindung und wandte sich dem Zweiten Detektiv zu, der gerade vergeblich versuchte, sein Sandwich vor dem sandigen Wind zu schützen. »Peter, der Anruf kam gerade zur rechten
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