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Geisterbahn

Geisterbahn

Titel: Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Licht.
    Liz schaute den pechschwarzen Tunnel entlang.
    »Nein«, sagte sie. »Nein, ich kann nicht durch diese Dunkelheit gehen. Was, wenn er dort auf uns wartet?«
    »Du hast in deiner Handtasche Streichhölzer«, sagte Amy. »Wir können sie benutzen, um den Weg zu finden.«
    »Gute Idee!« sagte Buzz.
    Liz stöberte mit zitternden Fingern in ihrer Handtasche und fand zwei Schachteln Streichhölzer, die eine voll, die andere halbleer.
    Buzz nahm sie ihr ab. Er machte ein paar Schritte in der Dunkelheit und zündete ein Streichholz an, so daß er wieder zu sehen war. »Gehen wir.«
    »Warte«, sagte Liz. »Warte noch einen Augenblick. Vielleicht ... «
    »Was ist?« fragte Amy.
    Buzz blies die Streichholzflamme aus, damit er sich nicht die Finger verbrannte, und trat in das grüne Licht zurück.
    Liz schüttelte heftig den Kopf, als könne sie so die Angst abwerfen. »Ich bin so verdammt fertig. Ich bin wirklich hinüber. Ich kann nicht mehr klar denken.
    Könnte es nicht sein, daß das in Wirklichkeit gar nicht passiert? Könnte das nicht nur ein schlechter Trip sein?
    Ich habe die letzten beiden Joints mit PCP versetzt. Ihr wißt ja, von Engelsstaub kann man auf einen schlechten Trip kommen. Auf einen furchtbar schlechten Trip. Vielleicht sind wir gerade auf einem. Vielleicht ist das alles nur ein lausiger Horrortrip.«
    »Dann hätten wir aber nicht alle dieselbe Halluzination«, erwiderte Buzz.
    »Woher soll ich wissen, ob es euch überhaupt gibt?«
    fragte Liz. »Vielleicht existiert ihr nur in meiner Einbildung. Vielleicht sitzt der echte Buzz neben Amy hinten in dieser Gondel und hat die halbe Fahrt schon hinter sich.
    Vielleicht sitze ich auch in diesem Wagen und bin so high, daß ich gar nicht mehr weiß, wo ich bin.«
    Amy gab Liz eine sanfte Ohrfeige.
    »Hör zu. Hör mir zu, Liz. Das ist kein Horrortrip. Das ist die Wirklichkeit, und ich habe eine höllische Angst.
    Also hören wir auf, so einen Unsinn zu reden, und verschwinden von hier.«
    Liz blinzelte und fuhr mit der Zunge über ihre Lippen.
    »Ja. Du hast recht. Es ist nur ... ich wünschte, ich wäre nicht so hinüber.«
    Buzz zündete ein Streichholz an, und dann noch eins und noch eins, und sie folgten ihm in den dunklen Tunnel zum Eingang der Geisterbahn.
    Joey stand mit dem Ausrufer vor der Geisterbahn und versuchte sich zu erinnern, warum ihm dieser Mann am Nachmittag solche Angst eingeflößt hatte. Jetzt war der Schausteller so freundlich, wie man es sich nur vorstellen konnte, und lächelte so nett, daß Joey unwillkürlich ebenfalls lächeln mußte.
    »Warst du schon in meiner Geisterbahn, mein Sohn?«  fragte der Ausrufer.
    »Nein«, sagte Joey. »Aber ich war auf vielen anderen Karussells.«
    Trotz der beiden Freikarten hatte er die Geisterbahn gemieden, weil ihm in Conrad Strakers Gegenwart unbehaglich zumute gewesen war.
    »Meine Geisterbahn ist die größte Attraktion auf dem Mittelgang«, sagte Conrad. »Warum kommst du nicht mit auf eine Fahrt mit persönlicher Führung? Wie wäre das?
    Nicht nur eine gewöhnliche Fahrt, wie alle normalen Kunden sie machen, sondern eine mit dem Besitzer. Ich kann dir zeigen, wie die Ungeheuer konstruiert sind, wie sie sich bewegen und knurren und die Zähne fletschen. Ich werde dir Dinge zeigen, die jemand, der aus dem richtigen Holz geschnitzt ist, gern sehen würde.«
    »Mann«, sagte Joey, »das würden Sie wirklich tun?«
    »Aber sicher«, versicherte der Ausrufer herzlich. »Wie du bestimmt schon festgestellt hast, habe ich die Geisterbahn für heute abend geschlossen. Wie du siehst, ist das Kassenhaus zu. Ich habe gerade den letzten Wagen hindurchgeschickt, vier nette Teenager.«
    »Eine davon war meine Schwester«, sagte Joey.
    »Ach, wirklich? Laß mich raten. Eine hat tatsächlich wie du ausgesehen. Das dunkelhaarige Mädchen in den grünen Shorts.«
    »Das ist sie«, sagte Joey. »Sie weiß nicht, daß ich heute abend hier bin. Ich wollte hier auf sie warten ... und ihr guten Tag sagen. He, vielleicht würde ihr so eine Tour mit Führung auch gefallen. Kann sie mitkommen? Ich wette, Amy würde das wirklich gefallen.«
    Die vorderen Tore der Geisterbahn öffneten sich auf hydraulischen Widdern nach innen. Sie waren nicht mit Griffen versehen, an denen man sie fassen und öffnen konnte.
    »Wenn ich einen Vorsprung ergreifen könnte«, sagte Buzz, »könnte ich sie vielleicht aufbrechen. Aber sie sind so verdammt dicht geschlossen.«
    »Es würde auch nicht helfen, wenn du die Finger in

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