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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Haus!«
    Über dem braunen Gestrüpp erkannten sie ein dunkles Dach. Sie fuhren weiter und hielten gleich darauf vor einem dunkelbraunen Haus, das seine besten Zeiten in den Vierzigerjahren hatte. Keiner seiner Besitzer schien sich je die Mühe einer Renovierung gemacht zu haben. Überall an den Außenwänden blätterte der Putz in großen Stücken ab. Die Fensterrahmen waren noch nie gestrichen worden und die Fensterläden hingen schief. Vor vielen Jahren hatte jemand einmal versucht, einen Garten anzulegen, aber jetzt erinnerte daran nur noch ein alter Zaun, der ein struppiges Stück Wildnis und einen windschiefen kleinen Schuppen eingrenzte.
    Aber das Haus war bewohnt; vor der Tür stand ein staubiger blauer Wagen und weitere Reifenspuren verrieten, dass hier vor Kurzem noch ein anderes Auto gehalten und gewendet hatte.
    Die drei ??? stiegen aus und gingen zur Tür. Justus drückte auf die Klingel und sie hörten, wie der schrille Ton im Haus widerhallte.
    Nach kurzer Zeit öffnete ein junger Mann die Tür. Er war recht rundlich und hatte ein kluges, freundliches Gesicht unter einem Schwung struppiger rötlicher Haare. Allerdings zog er die Brauen finster zusammen, als er die drei ??? sah. »Ja?«, fragte er kurz.
    »Mr Sapchevsky?«, fragte Justus.
    »Ja. Und wer seid ihr?«
    »Wir sind Detektive.« Justus zog eine Visitenkarte aus der Hosentasche und überreichte sie dem Mann. »Wir interessieren uns für eine alte Fliegeruhr, die Sie vor einigen Jahren aus dem Nachlass des Pfandleihers Maruthers gekauft haben. Mrs Maruthers hat uns Ihre Adresse –«
    Mr Sapchevskys Gesicht wurde noch finsterer. »Diese alte Hexe!«, stieß er wütend hervor. »Wie kommt sie dazu, meine Adresse herauszugeben? Wozu bin ich denn Privatsammler – damit hier ganz Los Angeles einmarschiert und mich beraubt?«
    »Sind Sie beraubt worden, Sir?«, fragte Bob sofort.
    »Allerdings! Kommt rein und seht euch die Schweinerei an!« Er stieß die Tür auf und ließ die drei ??? eintreten. Dann ging er voran durch einen dunklen Flur, in dem es nur wenig kühler war als draußen. Er führte die Jungen in einen Raum, dessen einziges Fenster kein Glas mehr hatte und mit Brettern zugenagelt war. An den Wänden standen drei Glasvitrinen. Alle waren aufgebrochen und leer.
    »Das da«, sagte Mr Sapchevsky wütend, »war bis heute Nacht meine Uhrensammlung. Alles weg! Alles! Jedes einzelne Stück! Wisst ihr eigentlich, welchen Wert so eine Sammlung hat?«
    »Was für Uhren waren es denn?«, fragte Justus.
    »Markenuhren! Armbanduhren! Ich liebe Uhren, ich kann gar nicht genug davon haben, und jetzt seht euch das hier an!«
    Die drei ??? nickten mitfühlend. »Haben Sie denn keine Alarmanlage?«, fragte Peter.
    »Doch, hatte ich auch«, sagte Mr Sapchevsky noch wütender. »Sie liegt jetzt beim Tierarzt und erholt sich hoffentlich von der Schusswunde, die ihr diese verdammten Verbrecher verpasst haben!«
    Erschrocken sahen sich die drei ??? an. Von Pistolen war bisher noch nicht die Rede gewesen! »Das tut uns leid«, sagte Justus. »Ist der Hund schwer verwundet?«
    »Kein Hund«, sagte der junge Mann. »Eine Gans. Meine Wachgans Nelly. Besser als jeder Hund. Aber jetzt haben sie ihr den linken Flügel glatt durchschossen! Also, warum interessiert ihr euch für diese spezielle Uhr?«
    »Wir vermuten, dass sie einen Hinweis auf die Lösung eines Rätsels enthält.«
    »Aha. Und der Einbruch heute Nacht hat nicht zufällig auch etwas mit diesem Rätsel zu tun?«
    »Nun ja, wir sind nicht die Einzigen, die danach suchen.«
    »Was ist es?«
    Justus zögerte.
    »Weiß die Polizei Bescheid?«, fragte Mr Sapchevsky weiter.
    »Nun, Inspektor Cotta aus Rocky Beach –«
    »Rocky Beach? Was haben die denn damit zu tun? Ich meine die Polizei von Waterside.«
    »Wir haben noch nicht genügend Erkenntnisse, um –«
    »Junge, für Erkenntnisse ist die Polizei zuständig. Wenn ihr etwas über diesen verdammten Einbruch wisst, dann meldet das! Meine Uhren bekomme ich nicht zurück, die sind längst bei einem Hehler gelandet, aber ich will diese Mistkerle hinter Schloss und Riegel sehen!«
    »Ja, Sir. Wenn Sie uns aber sagen könnten, ob Sie jemals etwas Ungewöhnliches an dieser Uhr bemerkt haben, könnte es uns und der Polizei weiterhelfen.«
    »Warum sollte ich etwas Ungewöhnliches bemerkt haben? Ich bin doch bloß ein Sammler. Ich kaufe Uhren und schmeiße sie unbesehen in meine Vitrinen.«
    »Wirklich?«, fragte Justus verblüfft.
    »Nein.«
    Bob und Peter

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