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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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Augen beschattete, bemerkte sie weißes Haar, das unter kompakten Helmen hervorragte.
    Televek. Oder Drosary. Oder wie sie sich an diesem Morgen nannten.
    »Captain…« Tuvok hob seinen Tricorder und klopfte einmal darauf. »Die Biostrukturen der Televek, die das Shuttle bewachen, entsprechen denen der Drosary, die als Mittler an Bord der Voyager kamen.«
    »Sie lesen meine Gedanken, Mr. Tuvok.«
    Der Vulkanier neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Ich kann mich nicht daran entsinnen, solche Aktivitäten entfaltet zu haben, Captain.«
    »Nun, ich nehme an, dann denken wir in den gleichen
    Bahnen.«
    »Ich empfange die gleichen Biowerte, Captain«, sagte Kim, der ebenfalls eine Sondierung vorgenommen hatte. »Läßt sich daraus der Schluß ziehen, daß man uns hereingelegt hat?«
    »Das ist die einzige logische Erklärung«, erwiderte Janeway.
    Tuvok sah sie an. »Captain…«
    »Ich weiß.« Janeway lächelte. »Ich lese Ihre Gedanken.« Sie blickte wieder zur Raumfähre. »Es bedeutet auch, daß uns Gantel und seine angeblichen ›Mittler‹ Lügen erzählt haben.
    Zumindest müssen wir von einer solchen Annahme ausgehen.
    An Bord der Voyager befinden sich nicht etwa drei Drosary, sondern drei Televek, und sie belügen Chakotay. Leider wissen wir nicht, worauf sie aus sind. Wir müssen einen Kontakt mit dem Schiff herstellen, und zwar so schnell wie möglich.«
    »Vermutlich beschränkt sich die Präsenz der hiesigen Televek nicht nur auf die Wächter«, sagte Tuvok. »Ich bin ziemlich sicher, daß weitere im Shuttle sind. Die Streitmacht ist zu groß für einen Frontalangriff.«
    »Wir müssen uns etwas einfallen lassen.« Janeway sah erneut zu den Wächtern. Sie hielten Strahlengewehre bereit und bildeten einen weiten Halbkreis um das Shuttle. Kniehohes Gras wuchs auf der Lichtung; nirgends gab es eine Möglichkeit, sich zu verbergen.
    »Deutet irgend etwas auf Sensoren hin?« wandte sie sich an Tuvok.
    »Bisher habe ich keine geortet, Captain«, erwiderte der Vulkanier und berührte dabei einige Schaltflächen des Tricorders.
    »Die Burschen brauchen gar keine Sensoren«, meinte Kim.
    »Das offene Gelände genügt ihnen. Wir kommen nicht einmal in die Nähe des Shuttles, ohne daß die Televek das Feuer auf uns eröffnen.«
    »In der Tat«, pflichtete ihm Tuvok bei. »Die bei meinem letzten Scan ermittelten Daten deuten auf mehrere Leichen hin, die etwa zwanzig Meter vor dem Shuttle im Gras liegen.
    Wahrscheinlich sind es Drenarianer.«
    »Nan Loteths Leute«, murmelte Janeway.
    »Der Tod muß völlig überraschend für sie gekommen sein«, sagte Kim.
    Janeway stellte sich die Szene vor: tödliche Blitze, die jähes Verderben brachten und viel weiter reichten als die primitiven drenarianischen Waffen. Sie versuchte, das düstere Bild aus sich zu verdrängen, blickte wieder zum Shuttle – und glaube, mehrere dunkle Schemen im Gras zu erkennen.
    Eine Zeitlang beobachteten die drei Starfleet-Offiziere den Bereich des Shuttles, ohne daß etwas geschah. Die Situation auf der Lichtung veränderte sich nicht.
    Janeway sah nach links, zu dem Hang, an dem sie abgestürzt war. Die Form der Anhöhe hatte sich durch das starke Beben am vergangenen Tag erheblich verändert, doch die Flanken des Hügels erwiesen sich nach wie vor als recht steil. Eine Idee nahm in ihr Gestalt an. Es gab einige Variablen, die ihr nicht gefielen, aber darüber konnte sie sich später Sorgen machen.
    »Wir müssen uns teilen«, sagte Janeway schließlich. »Tuvok, Sie bleiben hier. Versuchen Sie, etwas näher heranzukommen, aber behalten Sie den Kopf unten. Und achten Sie darauf, daß Mund und Nase bedeckt bleiben; sonst ersticken Sie an Ruß und Asche. Kim und ich klettern dort hoch, um einige Wächter vom Shuttle fortzulocken. Wenn das klappt, liegt der Rest bei Ihnen.«
    Tuvok dachte kurz nach und nickte dann. »Ich verstehe, Captain.«
    »Gut. Wenn Sie es irgendwie schaffen, an Bord zu gelangen, so versuchen Sie zuerst, das Kommunikationssystem in Ordnung zu bringen. Setzen Sie sich mit der Voyager in Verbindung und übermitteln Sie Chakotay einen Bericht.
    Nehmen Sie sich anschließend den Transporter vor.«
    »Selbst wenn ich den Transporter des Shuttles einsatzfähig machen kann, Captain…«, sagte Tuvok. »Das Transferfeld könnte von den gleichen magnetischen Interferenzen
    beeinträchtigt werden, die auch unsere Kom-Signale stören.«
    »Ich weiß«, erwiderte Janeway. »Aber ich habe etwas anderes im Sinn. Und ich verlange keine

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