Geisterhafte Visionen
Erfolgsgarantie von Ihnen.«
Tuvok sah zur Raumfähre. »Na schön. Ich werde mir alle Mühe geben.«
Janeway berührte den Vulkanier an der Schulter, als er durchs Gebüsch kriechen wollte. »Sie geben sich immer alle Mühe.
Und wir beide wissen, daß wir hier zumindest einen Versuch wagen müssen. Aber ich bin nicht bereit, dafür mit dem Leben eines meiner besten Offiziere zu bezahlen.«
Tuvok wandte sich ihr kurz zu. »Das wäre eine unvertretbare Verschwendung.« Sein Gesichtsausdruck blieb bei diesen Worten unverändert. Janeway hatte es auch nicht anders erwartet und entließ den Vulkanier mit einem Nicken.
Eine Zeitlang beobachteten sie, wie Tuvok durchs hohe Gras kroch. Dann robbte Janeway entlang der Böschung zurück und bedeutete Kim, ihr zu folgen. Zusammen mit dem Fähnrich eilte sie der Anhöhe entgegen.
»Warten Sie auf meine Anweisung.« Chakotay saß im
Kommandosessel und beobachtete, wie der kleinste Mond auf dem Hauptschirm anschwoll. Nur eine geringfügige
Kurskorrektur war notwendig gewesen, um dieses optische Ergebnis zu erzielen: Der neueste Trabant von Drenar bewegte sich in einem Orbit, der nur ein wenig höher lag als der des Föderationsschiffes.
Die drei Drosary standen auf der linken Seite der Brücke. Der Commander hatte sie gebeten, dort zu warten – er wollte nicht riskieren, daß sie jetzt jemandem im Weg waren. Es
widerstrebte ihm, sie ganz aus dem Kontrollraum zu verbannen; er beabsichtigte nur, sie an den Rand des Geschehens zurückzudrängen. Jonal und seine beiden Begleiterinnen erhoben keine Einwände, zeigten sogar Verständnis. Chakotay sah darin ein weiteres Zeichen dafür, daß er die Mittler richtig einschätze – und daß sich B’Elanna irrte.
Die Voyager nutzte nur einen Bruchteil der Impulskraft, um sich dem dritten Mond zu nähern, der daraufhin immer mehr Details preisgab. Seine Oberfläche erwies sich als erstaunlich glatt.
»Wir erreichen jetzt die optimale Position«, sagte Paris. Sein Blick wanderte zwischen Navigationspult und zentralem Projektionsfeld hin und her. »Wo auch immer sich dieser Himmelskörper früher befand – es kann dort nicht viele Meteoriten und Asteroiden gegeben haben.«
»Vielleicht lag die Oberfläche unter einer dicken Eisschicht«, vermutete Chakotay. »Die später verdampfte, als er der Sonne näher kam.«
»Wie ein riesiger Komet«, sagte Paris. »Wenn ich an den Schweif denke… Sicher war er enorm.«
»Wir sollten eigentlich in der Lage sein, die aus
Materierückständen bestehende Spur des Schweifs zu orten«, erwiderte Chakotay.
»Wenn Sie mit Ihrer Plauderei fertig sind…«, klang B’Elannas Stimme aus den Lautsprechern der internen Kommunikation.
»Hier unten ist alles soweit.«
»Gut«, sagte der Erste Offizier. »Mr. Paris, aktivieren Sie das Warptriebwerk. Mr. Rollins, erhöhen Sie das energetische Niveau des Hauptdeflektors.«
Er stand auf und trat zur Funktionsstation, an der noch immer Fähnrich Stephens saß. Chakotay blickte ihm über die Schulter und betrachtete die Darstellungen des Monitors, der ihm das Warpfeld zeigte: eine deforme Blase, die vom Bug der Voyager ausging und dem Mond entgegenstrebte, der viel größer war als das Raumschiff. Langsam dehnte sich die Blase aus, bis sie etwa ein Drittel der lunaren Oberfläche umfaßte.
»Mehr ist nicht möglich«, meldete B’Elanna. Einige Minuten lang herrschte Stille.
»Die Sensoren registrieren Bewegung«, sagte Stephens schließlich. Hier und dort wurde erleichtertes Seufzen laut.
»Warppotential bei dreiundsechzig Prozent stabil«, berichtete Paris.
»Alle drei Graviton-Polaritätsgeneratoren sind aktiv«, fügte Torres hinzu. »Ihre Funktion entspricht fast der Norm.«
»Gute Arbeit«, lobte Chakotay.
»In Hinsicht auf die Dichte-Variationen des Mondes muß Rollins manuell kompensieren«, erklärte die Chefingenieurin.
»Ich behalte die Entwicklung von hier unten aus im Auge.
Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden… Ich möchte versuchen, Ihren Erwartungen gerecht zu werden und an anderer Stelle Wunder zu vollbringen. Torres Ende.«
Es würde Stunden dauern, bis sie mit diesem Mond fertig waren, und dann kamen die beiden anderen an die Reihe.
Anschließend mochte es notwendig werden, erneut die
Umlaufbahn des dritten Trabanten zu modifizieren. Selbst wenn alles nach Plan lief: Es verging sicher noch viel Zeit, bevor sich die Lage auf dem Planeten besserte. Und dennoch… Seit die Voyager in den Orbit von Drenar Vier
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