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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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kam mir schlecht vor, doch wenn ich mit einer Polizeieskorte auftauchte, würde ich so schnell nichts erreichen. Vor dem Chocolate Coffee Café angelangt, blickte Cookie mich hoffnungsvoll an. »Haben wir was übersehen? Bist du auf neue Hinweise gestoßen?«
    »Nicht ganz. Ich habe eine Idee. Es wird für Norma und Brad, und wer sonst noch drin ist, zwar sonderbar aussehen, aber mit deiner Hilfe wird’s schon gehen.«
    »Solange ich nicht an der Stange tanzen muss.«
    Wir betraten das Café und schauten uns um. Norma hatte tatsächlich Dienst. Wer am Herd stand, war nicht zu sehen. Und an sehr ungelegenen Plätzen saßen zwei Gäste, aber damit würde ich mich später befassen.
    Ich gab Cookie ein Zeichen, und wir schlenderten an die Theke. Dort stand, auf die Ellbogen gestützt, einen Fuß über den anderen gekreuzt, mein Filmstar. Sein hellbrauner Fedora und der Trenchcoat waren original aus den Vierzigern. Humphrey-Bogart-Look. Ich fand ihn atemberaubend. Cookie und ich waren echte Fans.
    Ich setzte mich auf den Hocker neben ihn, als Norma angezockelt kam. »Na, ihr Süßen, habt ihr sie inzwischen gefunden?«
    Cookie setzte sich neben mich, aber auf die falsche Seite. Ich zupfte unauffällig an ihrer Jacke und dirigierte sie um mich herum. »Nein«, antwortete ich bedauernd. »Wir suchen noch.«
    Norma schnalzte mit der Zunge und goss uns, ohne weiter zu fragen, zwei Tassen Kaffee ein. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich mit meinem hämmernden Schädel überhaupt Kaffee trinken sollte. Aber ihn abzulehnen wäre fast so, als würde man Nein zum Weltfrieden sagen: Alle Beteiligten würden von einem schallenden Ja profitieren. Falls mal jemand Kaffee in Einmalspritzen auf den Markt brachte, wäre ich sofort Großkunde.
    Cookie setzte sich und warf mir einen nervösen Seitenblick zu.
    »Weißt du deinen Text noch?«, fragte ich sie.
    Sie zog die Stirn kraus, spielte aber mit und nickte.
    Ich lächelte. »Gut. Der muss bis zur Kostümprobe morgen Abend sitzen.«
    »Oh, ja«, sagte sie unsicher lachend, »die Kostümprobe.«
    »Ihr spielt bei einem Stück oder so was mit?«, fragte Norma und gab uns die Speisekarten.
    »Ja, im Theater. Nichts Besonderes.«
    »Toll«, sagte Norma und machte sich wieder daran, die Tische abzuwischen. »In der Highschool habe ich das auch mal gemacht. Gebt mir Bescheid, wenn ihr bestellen wollt.«
    »Danke«, sagte ich und schaute zu Cookie.
    Bogart war zwischen uns. Er beobachtete mich aus den Augenwinkeln.
    »Hi«, sagte ich in der Hoffnung, harmlos zu erscheinen.
    Sein Mund war ein grimmiger Strich, als er sich mir zuwandte. »Von allen Kaschemmen auf der ganzen Welt kommt sie ausgerechnet in meine.«
    Mein Herz setzte einen Schlag aus. Er war Bogart dermaßen ähnlich. Es tat mir echt leid, dass Cookie ihn nicht sehen konnte.
    »Sind Sie hier, um meine Seele zu kassieren?«, fragte er.
    Ich war ein bisschen überrascht, dass er meine Stellenbeschreibung kannte. »Wenn Sie nichts dagegen haben«, antwortete ich. Ich zog das Foto von Mimi aus der Tasche und hielt es hoch. »Haben Sie diese Frau schon mal gesehen?«
    Er drehte sich wieder zur Theke und starrte durch Brads Durchreiche. »Sehe selten mal eine an.«
    Ich lächelte. »Mich haben Sie angesehen.«
    »Sie sind schwer zu ignorieren.«
    Verständlich. »Warum wollen Sie nicht hinüber?«
    Er zuckte die Achseln. »Habe ich eine Wahl?«
    »Natürlich. Ich kann Sie nicht zwingen.«
    Überrascht drehte er den Kopf zu mir. »Süße, du bist die Einzige, die es kann.«
    Da wollte ich nicht widersprechen. »Aber ich werde es nicht tun. Wenn Sie nicht hinüber wollen, zwinge ich Sie nicht dazu.«
    Ich sah an ihm vorbei zu Cookie. Sie starrte mich an und nickte, als würde sie meine Darstellung kritisch begleiten. Ich prustete, und sie blickte sich unsicher um.
    »Lachst du über mich?«, fragte sie durch die Zähne wie ein Bauchredner.
    »Nein«, versicherte ich, ehe ich mich wieder auf Bogart konzentrierte.
    »Schätzchen!«
    Ich drehte den Kopf und grinste Brad an, der den Kopf durch die Durchreiche streckte. »Du bist zu mir zurückgekehrt.«
    »Aber klar. Und ich hin hungrig, Schöner.«
    Ein selbstbewusstes Grinsen brachte sein Gesicht zum Strahlen. »Du hast die Zauberworte gesprochen, Schätzchen.«
    Er zog sich zurück und fing an, irgendetwas zuzubereiten. Ich war mir ziemlich sicher, dass seine Kreation nichts weniger als ein Kunstwerk werden würde.
    »Manchmal sind unsere Erinnerungen tief vergraben«, sagte ich zu

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