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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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Philip ein freudiger Schauer, als er zu seiner ganz persönlichen Vergnügungsfahrt auf der Datenautobahn des Gebäudes aufbrach.
    Philips beruflicher Werdegang hatte nie infrage gestanden. Von Kind an zeigte er eine besondere Begabung für Computer und eine schnelle Auffassungsgabe für alles Mechanische. Seine Intelligenz lag weit über dem Durchschnitt, und so war es nur natürlich, dass er in die Fußstapfen seines Vaters trat. Schon bald glänzte er auf den Gebieten Design und Forschung, und nur wenige kritisierten Malcolms Entscheidung, ihn als seinen Nachfolger aufzubauen. Kein einziges Mal hatte Philip an der Richtigkeit dieses Entschlusses gezweifelt, hatte nie etwas gesehen, das er lieber getan hätte; bis vielleicht vor Kurzem.
    Oh, er vergegenwärtigte sich durchaus, dass er einen privilegierten Status genoss, und auf einer intellektuellen Ebene wusste er, dass sein Leben kaum besser sein konnte, und trotzdem …
    Diese verbotenen Exkursionen waren seine Methode, die gelegentlichen Anwandlungen von Neugier und wehmütigem Bedauern zu lindern, die ihn wie regelmäßig wiederkehrende Anfälle heimsuchten.
    Er kuschelte sich in den Sessel, verscheuchte alle nebensächlichen Grübeleien und konzentrierte sich auf die Abenteuer, die seiner harrten.
    Es begann stets mit einem eigenartigen Gefühl der Dislokation, eine Sekundenbruchteile dauernde Orientierungslosigkeit, die ihn immer wieder aufs Neue überrumpelte, obwohl er wusste, was ihn erwartete. Gerade als sein Geist anfing, sich an diesen neuen Zustand zu gewöhnen, wurde er weit aufgesprengt durch das wundervolle Gefühl der Ausdehnung, als sei irgendeine Barriere in seinem Kopf weggerissen worden, damit sein Bewusstsein in einer Weise hinausströmen konnte, für die es seit jeher bestimmt war. Diese Phase hinterließ in ihm später unweigerlich einen Anflug von Ehrfurcht – den nachhaltigen Eindruck, dass dieser Bewusstseinszustand richtig war, wie geschaffen für ihn und vielleicht sogar für die gesamte Menschheit.
    Voll eingestimmt auf seine Umgebung, bemerkte er nach und nach, was sonst noch diese erweiterte Realität beherbergte. Wie immer, so erlebte Philip auch jetzt die Dinge seltsam verzerrt, als sei er mehr Beobachter und weniger ein Teilnehmer; als würde jemand sein Gesicht in einen See hineintunken und er könne unter die Oberfläche spähen. Er war sich völlig darüber im Klaren, dass dies der große Unterschied zwischen seinem Erlebnis und den Erfahrungen der Piloten darstellte. Die Piloten tauchten gänzlich in diese Realität ein, verglichen mit seiner Person, die ihr Gesicht nur ins Wasser stippte, waren sie echte Schwimmer. Er verdrängte dieses Bild und konzentrierte sich auf das, was ihn erwartete.
    Als Erstes wurde er mit einer Liste von Aufgaben konfrontiert, Dinge, die der Computer über Nacht und während des darauffolgenden Tages als wichtig gekennzeichnet hatte. Es gab nichts derart Substanzielles wie eine Schrift, es handelte sich eher um eine Sequenz von Bedeutungen, die durch seine Wahrnehmung drifteten, unwirkliche Schleier streiften sein Bewusstsein, und jeder hinterließ einen Eindruck – hier das flackernde Objektiv einer Kamera, dort eine Störung in der Kommunikationsanlage eines Bewohners, was auf eine fehlerhafte Isolierung hindeutete, erratische Temperaturschwankungen in zwei benachbarten Apartments in der dreizehnten Etage – vermutlich eine defekte Prozessoreinheit –, eine lose Serviceluke im Parterre, die ein Elektriker nach seinem Einsatz nicht korrekt gesichert hatte, eine tote Zone in einem Korridor im dreiundzwanzigsten Stock, wo die Sensoren komplett ausgefallen waren – dieser Punkt war mit der höchsten Dringlichkeitsstufe markiert –, und ein weiteres Dutzend oder mehr kleinere Wartungsprobleme.
    Zum Glück funktionierte in seinem Apartment alles einwandfrei, sodass er wenigstens in dieser Hinsicht nicht in Versuchung geriet, doch dann stolperte sein Geist über einen vertrauten Namen: Cindra Broughton, eine gertenschlanke junge Blondine, die ein Apartment eine Etage unter ihm bewohnte und eine Zeit lang ziemlich häufig sein Bett gewärmt hatte. Sie hatten sich im Guten getrennt und waren ganz zwanglos Freunde geblieben. Offenbar hatte sie Probleme mit dem Sicherheitssystem, ihre Vordertür entriegelte und öffnete sich nicht immer gleich bei der ersten Aufforderung. Um der schönen alten Zeiten willen beförderte er den zu erledigenden Job von seiner früheren Position ziemlich am unteren Ende

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