Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
Vom Netzwerk:
Im Gegenteil, Philip wunderte sich, wieso der Mann nicht medizinische Hilfe in Anspruch genommen hatte, um dieses Aussehen zu vermeiden. Doch zurzeit war dies wirklich das geringste seiner Probleme.
    Philip versuchte, sein entwaffnendstes Lächeln mit seinem stählernen »Ich dulde keine Mätzchen« -Blick zu kombinieren.
    »Mr. McGovern, danke, dass Sie die Zeit für mich erübrigen konnten.«
    »Ich war versucht, Sie abzuweisen, doch dann obsiegte meine Neugier.«
    Es ging doch nichts über Ehrlichkeit! Philip beschloss, dieselbe Politik anzuwenden. »Mr. McGovern, ich habe genauso wenig Lust, mit Ihnen zu sprechen, wie Sie mit mir, aber ich muss Ihnen etwas mitteilen, das Sie interessieren dürfte. Wissen Sie, letzte Nacht, während ich einem meiner … Hobbys frönte, stolperte ich über ein paar Informationen bezüglich eines gewissen Individuums. Sensible Informationen, könnte man sagen – von der Sorte, die die betreffende Person nicht in der öffentlichen Domain sehen möchte. Nun, ich selbst bin ein großer Befürworter des Prinzips ›Leben und leben lassen‹. Die Dinge, die ich entdeckt habe, kümmern mich nicht im Mindesten, aber ich kann verstehen, warum jemand derlei Informationen privat halten will.
    Interessanterweise ist mein Name nach diesem Vorfall auf einem Schwarzen Brett in einem Lokal namens The Death Wish aufgetaucht, und wissen Sie was, es scheint, dass Leute versuchen, mich zu ermorden. Einen fehlgeschlagenen Attentatsversuch hat es bereits gegeben.«
    Dem fetten Kerl gelang es prächtig, eine gelangweilte Miene aufzusetzen. »Faszinierend, ohne Zweifel, aber was hat das mit mir zu tun?«
    »Haben Sie bitte Verständnis für mich. Aus offensichtlichen Gründen kann ich es nicht zulassen, dass diese Situation bestehen bleibt. Ich wünsche mir aufrichtig, ich könnte die Uhr zurückdrehen und hätte nie etwas gesehen, aber da das nicht geht, habe ich Schritte unternommen, um mich zu schützen. Die fragliche Information wurde aufgezeichnet und an einem sehr sicheren Ort verwahrt. Und wenn Sie wissen, wer ich bin, werden Sie auch wissen, dass das nicht so dahingesagt ist. Die Information bleibt an diesem Ort versteckt, bis zu dem Tag, an dem ich sterbe. Wie ich bereits erwähnte, reizt mich besagtes Material nicht im Geringsten. Doch im Falle meines Todes geht eine Kopie der kompletten Information an jede Justizvollzugsbehörde und an jedes Medienzentrum auf diesem Planeten; darüber hinaus werden die zuständigen Stellen etlicher weiterer Welten in Kenntnis gesetzt.
    Zweifelsohne verfügt das Individuum, auf das sich die Informationen beziehen, in vielen dieser Organe über Einfluss, aber nicht in allen, dafür garantiere ich. Natürlich strebe ich ein langes Leben an und dass diese Information niemals an die Öffentlichkeit gelangt, aber damit das geschieht, muss mein Name ziemlich schnell von der Wand in The Death Wish verschwinden und darf nie wieder dort auftauchen.«
    McGoverns Starren war noch eisiger geworden. »Mir scheint«, erwiderte er seelenruhig, »dass der arme Depp, mit dessen Informationen Sie sich auf und davon gemacht haben, verdammt in der Klemme steckt. Einerseits hängt die Drohung, bloßgestellt zu werden, für den Rest seines Lebens wie ein Schwert über seinem Kopf, zum anderen muss er sich sowohl auf Ihre Ehrlichkeit als auch auf Ihre permanent gute Gesundheit verlassen.«
    Philip zuckte mit den Schultern. »Was kann ich dazu sagen? Ich beabsichtige, sehr, sehr lange zu leben, und was meine Ehrlichkeit betrifft, so bin ich mir über eines durchaus im Klaren: Sollte ich jemals enthüllen, was ich weiß, wäre ich sehr schnell ein toter Mann und bekäme gar keine Gelegenheit mehr, irgendeine Form von Satisfaktion zu genießen. Ich werde mich gut benehmen. Es gibt keinen besseren Grund, ehrlich zu sein, als das Wissen um seine eigene Sterblichkeit.« Das war der Stock, offen gezeigt und extravagant geschwungen; jetzt wurde es Zeit für die Karotte. »Nachdem ich meinen Standpunkt verdeutlicht habe, räume ich ein, dass diesem Individuum ein erheblicher Nachteil entstanden ist, und zwar durch meine Schuld. Deshalb dachte ich daran, ihm etwas anzubieten – als Wiedergutmachung und um seinen Groll zu lindern. … Und in diesem Punkt hatte ich auf Ihre Hilfe gehofft.«
    »Sprechen Sie weiter.«
    »Nun, da mir bekannt ist, dass Sie ein Mann sind, der in der Geschäftswelt über beträchtliche Erfahrung verfügt, erbitte ich Ihren Rat. Glauben Sie, dass eine Viertelmillion

Weitere Kostenlose Bücher