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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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dass der Auftrag abgeblasen worden war? Woher sollte man überhaupt wissen, wer diese Typen waren? Er fragte sich, ob McGovern immer noch das Kopfgeld löhnen würde, falls der Attentäter Erfolg hatte. Wahrscheinlich ja.
    Er fühlte sich nun hellwach; das Stimulans übte die Wirkung aus, für die es konzipiert war. »Die Polizei?«, überlegte er laut.
    »Würde es nie und nimmer schaffen, rechtzeitig hier einzutreffen.«
    »Haus-Security?«
    »Die könnten es schaffen, gerade so eben.«
    »Aber wären die von irgendwelchem Nutzen?«
    »Ich glaube nicht.«
    Philip stieß einen brummenden Laut aus. »Und wir verfügen nicht über irgendein Mittel, um dieses Ding aufzuhalten, oder?«
    »Schwer zu sagen, bevor wir nicht mehr über den Eindringling wissen, aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass wir das Ding stoppen können.«
    Jetzt konnte er den ersten richtigen Blick auf die Bedrohung werfen, als ein seltsamer, gedrungener Mechanismus durch die kreisrunde Öffnung im Glas in den Raum schwebte. Philip schätzte, dass das Objekt ungefähr halb so groß war wie ein Mann, vielleicht ein wenig kleiner, und es besaß die Form einer unregelmäßigen Sphäre. Die Symmetrie war gestört durch Höcker und Buckel und zusätzlich durch ein Paar dreifingriger Klauen, wobei ein Finger den beiden anderen gegenüberstand; zurzeit schmiegten sich diese Greifer, die Philips Vermutung nach ausgefahren werden konnten, eng an den Rumpf der Kugel. Mittlerweile stand er auf den Füßen und beobachtete das Schauspiel mit morbider Faszination. Er streifte sich einige Kleidungsstücke über, aus keinem besonderen Grund, sondern lediglich, weil die Gewohnheit es ihm gebot.
    »Bewaffnung?«
    »Es ist unmöglich, die Art der Bewaffnung auch nur einigermaßen akkurat festzustellen, dazu ist das Objekt viel zu gut isoliert; mit Sicherheit verfügt es über einen Laserschneider, und ich könnte mir vorstellen, dass es mit mindestens einer hochkalibrigen Schusswaffe und ein, zwei Klingen ausgestattet ist. Das entspräche dem Standard-Equipment für diesen Typus von modifiziertem Gerät.«
    »Sie besitzen Standards? Na so was. Das ist ja beruhigend.« Die fast schon komisch aussehende Maschine flog nun tiefer ins Zimmer hinein und steuerte auf den Korridor zu; dadurch vermied sie es geschickt, die Streifen des Smart-Teppichs zu berühren, die alles, was darüberlief oder -rollte, fest an den Boden geklebt hätten.
    Philip runzelte die Stirn. »Das ist eine Aufklärungsdrohne, nicht wahr?«
    »Ursprünglich war es eine, das stimmt. Konzipiert für extreme Umgebungen und nun obendrein noch ziemlich extrem verändert.« Ein gewaltiger Vorteil, den ein Partial gegenüber seinem physischen Original besaß, war ein unverzüglicher Zugang zu Informationen.
    Der Eindringling hatte die Tür erreicht, die verführerisch offen stand.
    »Dieses Dingsbums ist verdammt heimtückisch, so viel steht schon mal fest«, meinte das Partial. »Der Türrahmen bemerkt es nicht einmal. Zum Glück kann ich es orten.« Die Drohne driftete durch die Tür, nur um von einem Vorhang aus Energie getroffen zu werden, der es von drei Seiten her angriff, als Phil die in den Rahmen einmontierten Verteidigungsanlagen aktivierte. Eine elektrische Entladung tanzte über die Außenhülle des Objekts, sodass es eine Sekunde lang in Licht getaucht war. Das Gerät verlangsamte nicht einmal sein Tempo.
    »Zäher kleiner Bastard, was?«, murmelte Philip.
    »Und wie – aber darauf wurde das Ding ja auch ausgelegt; gerade wegen ihrer Robustheit eignen sich Aufklärungsdrohnen ideal für diese Art von Auftrag.«
    »Danke. Du gibst mir ja so viel Zuversicht. Hast du schon die Frequenz ermittelt?«
    »Fast. So einfach ist das nicht. Die Trägerwelle wechselt ständig die Frequenzen, sie oszilliert nicht nach einem vorgegebenen Muster. Schlüsselcodes, die in die Transmission selbst eingebettet sind, machen den Receiver in dem Gerät auf die Veränderungen aufmerksam. Sie verursachen, dass sich die Reaktionszeit der Drohne um eine Mikrosekunde verzögert, und diese Mikrosekunde muss ich nutzen, um die Transmissionen zu blockieren. Zuerst muss ich natürlich die Codes knacken.«
    Wer auch immer dieses Ding steuern mochte, wusste ganz genau, was er tat. Zum ersten Mal fing Philip an, sich Sorgen zu machen. Hier gab es keinen Notausgang, keine weitere Möglichkeit, den Raum zu verlassen. Seine Hoffnungen, die nächsten paar Minuten zu überleben, ruhten gänzlich auf dem Partial. Phil

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