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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Seiten schleuderte. Ich starrte zu dem Riesen hoch, der seine Fäuste in die Seiten gestemmt hatte.
    »Ich bin Colonel Nicodemus Niemeyer. Ich leite die Abteilung Staatssicherheit des Capital District. Wir sind nicht die Gendarmerie. Meine Leute sind mir persönlich verantwortlich, und ich bin Count Hector verantwortlich. Er mag meine Arbeit. Sehr. Wir kümmern uns um die Probleme, die für die Gendarmen eine Nummer zu groß sind.«
    Ich hob die Hände. »Ich denke ...«
    »... ich verwechsele Sie mit jemand anderem?« Seine dunkelblauen Augen verengten sich zu wütenden Schlitzen, und der buschige weiße Schnauzbart zitterte.
    »Obwohl Sie hier sind, gehe ich davon aus, dass Sie kein Dummkopf sind, und Sie werden mir dieselbe Höflichkeit erweisen. Com-Star mag nicht mehr allzu gut funktionieren, aber ich pflege, Strafsachen mit Interesse zu verfolgen. Wir sind hier sehr gewissenhaft, wenn es darum geht, die Namen und Identifikationsnummern von Unruhestiftern zu registrieren. Sie, Sam Donelly, fallen in diese Kategorie. Welchen Zweck verfolgt Ihr Besuch auf Basalt?«
    Ich ließ die Hände sinken, schob mich nach hinten und lehnte mich ans Kopfbrett. »Sie wollen nicht, dass ich Sie wie einen Dummkopf behandle, aber Sie benehmen sich selbst wie einer. Wir sind hier in der Republik. Ich bin nicht verpflichtet, diese oder irgendeine andere Frage ohne Beratung mit meinem Anwalt zu beantworten. Nachdem das klar gestellt ist: Ich bin hier, um Basalts Naturschönheiten zu bewundern.«
    »In dem Fall möchte ich Sie an die Grundregeln Ihres Wildnisabenteuers erinnern. Lassen Sie alles so zurück, wie Sie es vorfinden. Stören Sie die einheimischen Lebensformen nicht. Bleiben Sie auf den gekennzeichneten Wegen und wandern Sie nicht auf eigene Faust durchs Gelände. Da draußen ist es gefährlich.«
    Ich hörte ihm zu und betrachtete ihn, wie er da vor mir stand, und ich konnte mir ohne Schwierigkeiten Commander Reis vorstellen, wie er in derselben Pose dastand und dasselbe sagte. Der Hauptunterschied zwischen den beiden war, dass es bei Reis nur hohle Worte gewesen wären. Niemeyer war, was Reis hätte sein mögen, aber ohne implantiertes Rückgrat aus Stahl und literweise nachgefüllte Neuronen im Schädel nie werden konnte.
    Ich wollte den Mann sympathisch finden, aber bis ich die politischen Gegebenheiten hier besser kannte, war er eine der Gefahren, die in der Wildnis auf mich lauerten.
    »Ich werde mich bemühen, es nicht zu vergessen.«
    »Schön. Jetzt kommt der Teil unserer Unterhaltung, der nie stattgefunden hat. Ich weiß, warum Sie hier sind. Ich weiß, warum Sie alle hier sind, und ich denke gar nicht daran, das auf meinem Planeten zuzulassen. Falls es Ärger gibt und ich herausfinde, dass Sie dahinter stecken, werde ich mich nicht mit gerichtstauglichen Schuldbeweisen abgeben. Falls ich Sie festnehme und anklage, erwarten mich ein stundenlanger Papierkrieg und Monate im Gerichtssaal. So was hasse ich. Falls ich Ihnen mit dem Laser den Hinterkopf wegbrenne und Sie irgendwo da draußen für die Nibbler liegen lasse, fülle ich eine Vermisstenanzeige aus und bin fertig. Um genau zu sein, Ihre habe ich schon ausgefüllt.«
    »Oh, dann schicken Sie die doch bitte an meine Ex. Sie wird von Ihrer Arbeit begeistert sein.«
    Seine Miene verdunkelte sich und die weiße Bürste auf seinem Schädel schien sich wortwörtlich aufzustellen. »Sie haben das schon früher versucht, Donelly, und irgendwie sind Sie mit heiler Haut davongekommen, aber hier verlässt Sie das Glück. Ich werde Sie besonders gründlich im Auge behalten, denn Sie sind schlauer als die anderen.«
    »Schlau genug, Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, Colonel.«
    »Das hoffe ich für Sie, Donelly. Ich habe schon genug damit zu tun, mich mit einheimischen Problemen herumzuschlagen. Das Letzte, was ich hier gebrauchen kann, sind Söldnerrüpel, die mir das Leben schwer machen. Ich sträube mich noch gegen die Vorstellung, dass nur ein toter Söldner ein guter Söldner ist, aber der Gedanke wird mir zunehmend sympathischer.«
    »Ich werde Ihnen keinen Ärger machen, Colonel.«
    »Versuchen Sie es beim nächsten Mal mit mehr Überzeugung, Trottel.« Er schnaubte. »Sie sind nicht so schlau, wie Sie meinen. Sie werden stolpern.«
    »Und Sie sind zur Stelle, um mich aufzufangen?«
    »Ich bin zur Stelle, um dafür zu sorgen, dass Sie nicht wieder aufstehen.« Seine Miene wurde drohend. »Basalt ist eine friedliche Welt. Sie ist es mehr oder weniger seit

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