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Geisterlicht: Roman (German Edition)

Geisterlicht: Roman (German Edition)

Titel: Geisterlicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Winter
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deutete auf das Zauberbuch, das aufgeschlagen vor Fiona auf dem Tisch lag.
    »Nein. Ich habe nach Informationen über die Erlösung von Geistern gesucht. Ich dachte, Catriona ist erst mal wichtiger.«
    »Ist sie ja auch. Aber Aidan ist mir auch wichtig. Sehr sogar. Deshalb bitte ich dich um den Liebeszauber. Selber kann ich es nicht. Du bist die älteste Tochter. Du besitzt die Zauberkraft dazu.«
    »Ja, aber ich habe doch trotzdem keine Ahnung …«, setzte Fiona an, doch Dawn zeigte mit einem bedeutungsvollen Blick auf das aufgeschlagene Buch auf dem Tisch. Wahrscheinlich meinte sie die Stelle, an der der Band sich von selbst geöffnet hatte, als er auf den Boden gefallen war. Die Seite mit dem Liebeszauber für störrische Männer, die Fiona wohlweislich noch nicht wieder aufgeschlagen hatte.
    »Du musst nur ein bisschen üben, dann kannst du bestimmt fast alles, was da drin steht, da bin ich mir sicher. Ich wünschte, ich wäre die Erstgeborene.« Dawn stieß einen tiefen Seufzer aus.
    Fiona schwieg. Plötzlich sah sie Aidans blaue Augen vor sich. Augen wie ein Waldsee an einem Sommertag.
    »Du musst ihn unbedingt noch besser kennenlernen, dann verstehst du mich sicher. Weißt du was? Wir fahren zu ihm!« Dawn sprang von ihrem Stuhl auf.
    »Ich kenne ihn schon, das weißt du doch«, erinnerte Fiona ihre Schwester und rührte sich nicht von der Stelle. »Gestern war er zum Telefonieren hier, und wir haben zusammen Tee getrunken. Und heute Vormittag kam er, um seinen Kugelschreiber zu holen.« Anklagend richtete sie ihren Blick auf den unterschlagenen Stift auf dem Küchentisch.
    »Ja, aber du musst sehen, wo und wie er lebt, und möglichst viel über ihn wissen. Dann funktioniert der Zauber besser«, behauptete Dawn. »Außerdem will ich ihn sehen. Also besuchen wir ihn. Schließlich muss ich dich ihm noch offiziell vorstellen.«
    »Bist du sicher, dass er Wert auf unangemeldeten Besuch legt? Er wirkte ziemlich beschäftigt, als er heute Morgen hier war«, gab Fiona zu bedenken.
    »Wenn ich warte, bis der mal nichts zu tun hat, werde ich darüber alt und runzelig! Er schreibt nämlich an einem Buch«, erklärte Dawn stolz. »Einem dicken historischen Roman, der hier in den Highlands spielt. Trotzdem freut er sich bestimmt über meinen Besuch, du wirst schon sehen. Jetzt komm! Wir bleiben nur auf eine Tasse Tee. Falls er uns nicht zum Abendessen einlädt…«
    »Aber wir können doch nicht einfach …« Fiona redete nur noch mit dem Rücken ihrer Schwester, die bereits auf dem Weg zur Haustür war. Also folgte sie ihr seufzend. Auch Lillybeth strebte zur Tür, indem sie munter von der Anrichte zur Stuhllehne und zum Küchenschrank hüpfte und schließlich auf Dawn Schulter landete, als diese bereits in der offenen Haustür stand.
    Vor dem Haus stand ein rotes Auto einer undefinierbaren Marke, mit einem blauen Kotflügel und einer grünen Beifahrertür.
    »Es ist nicht mehr das Jüngste, aber wenn man es richtig anstellt, fährt es«, erklärte Dawn in munterem Ton.
    Seufzend öffnete Fiona die grüne Tür, die nicht abgeschlossen war. Immerhin hegte sie angesichts des altersschwachen Wagens eine gewisse Hoffnung, dass sie gar nicht erst bei Aidan ankamen.
    Lillybeth flog auf einen Baum am Straßenrand, und Dawn setzte sich hinters Steuer und murmelte ein paar unverständliche Worte vor sich hin. Dann drehte sie den Zündschlüssel herum – und nichts geschah.
    Fiona atmete heimlich auf und schaute mit unbeteiligtem Gesicht nach vorn.
    »Hör auf damit!«
    Erstaunt wandte sie sich Dawn zu. »Womit soll ich denn aufhören?«
    »Ich weiß nicht, warum du dir wünschst, dass mein Auto nicht fährt, aber du tust es.«
    »Überhaupt nicht!«, behauptete Fiona spontan und biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe.
    Dawn kniff die Augen zusammen und sah sie streng an. »Warum willst du nicht zu Aidan? Immerhin ist er der Mann, den ich liebe, also solltest du als meine Schwester ein gewisses Interesse daran haben, ihn besser kennenzulernen.«
    »Natürlich. Ich wollte ja auch gar nicht … Glaubst du wirklich, das Auto fährt nicht, weil ich es nicht will?«
    Offenbar hielt Dawn es nicht für nötig, diese Frage zu beantworten. Sie rollte nur mit den Augen. »Wir können jetzt gern einen albernen Wettbewerb anfangen, wessen Kräfte die stärkeren sind, aber dazu habe ich, ehrlich gesagt, keine Lust. Ich will zu Aidan! Außerdem wäre so ein Kräftemessen unfair. Du bist nun mal die Ältere.«
    »Aber ich habe keine

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