Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterlicht: Roman (German Edition)

Geisterlicht: Roman (German Edition)

Titel: Geisterlicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Winter
Vom Netzwerk:
persönliches Erinnerungsstück. Eigentlich müsste er auf dem Schränkchen in der Diele liegen. Ich habe mir beim Telefonieren Notizen gemacht.«
    »Schauen wir einfach nach.« Fiona stapfte in ihren Gummistiefeln zur Hintertür, und Aidan folgte ihr wortlos. Sie meinte seinen Blick auf ihren nackten Beinen zu spüren, und in ihren Kniekehlen kribbelte es merkwürdig. Energisch rief sie sich zur Ordnung und warf im Vorbeigehen einen Blick in den Garderobenspiegel. Wie erwartet sah sie tatsächlich ziemlich … hexenhaft aus. Ihr dunkles Haar hätte nach einem Besenritt nicht zerzauster sein können, ihre grünen Augen funkelten, und wenn sie sich jetzt noch einen Raben auf ihrer Schulter vorstellte, konnte sie Aidans Bemerkung durchaus verstehen.
    »Hier ist er nicht, dabei war ich mir sicher, ihn neben das Telefon gelegt zu haben.« Aidan wühlte zwischen den Sachen herum, die auf dem Schränkchen im Flur lagen, auf dem auch das Telefon seinen Platz hatte.
    »Vielleicht hat Dawn ihn weggeräumt«, vermutete Fiona.
    »Möglich.« Aidan rückte den Schrank von der Wand ab, um dahinter zu schauen. Außer den Staubflocken, die er aufwirbelte, entdeckte er jedoch auch dort nichts.
    »Ich frage sie, wenn sie von der Arbeit kommt.« Nachdem sie die plumpen Gummistiefel ausgezogen hatte, stand Fiona mit ihren nackten Füßen auf dem kalten Fliesenboden. Sie krümmte die Zehen und machte sie dann wieder lang, was aber auch nicht half.
    Ihr Gezappel weckte Aidans Aufmerksamkeit. Er richtete seinen Blick auf ihre Füße, die erstaunlicherweise sofort warm wurden.
    »Vielleicht liegt er ja in der Küche«, schlug Fiona hastig vor.
    Sofort eilte er in die Küche, um dort nachzusehen. Offenbar war er so häufig bei Dawn, dass er sich hier schon ziemlich heimisch fühlte.
    Fiona folgte ihm zögernd und sagte sich dabei immer wieder, dass sie den Mann da drinnen kaum kannte und deshalb auch nichts für ihn empfinden konnte. Es hatte alles nur am Tee gelegen, ganz allein an diesem seltsamen Liebeskraut.
    »Was ist das denn für ein Buch?«, rief Aidan aus der Küche. »Das sieht ja uralt aus.«
    Fiona zuckte zusammen. Jetzt hatte er auch noch das Zauberbuch entdeckt! Wie sollte sie ihm erklären, was das für ein seltsames Werk war? Dawn hatte ihm ja bestimmt nicht erzählt, dass sie aus einer uralten Hexenfamilie stammte.
    Eilig stürmte sie nun in die Küche, wo Aidan sich gerade über den Tisch beugte und mit den Fingerspitzen über das glatte, abgegriffene Leder des Einbands strich.
    »Das ist …« Sie eilte an seine Seite und riss das Buch an sich. In der Eile glitt es ihr aus der Hand und fiel auf den Boden. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Fiona hinunter auf die Seite, die sich von selbst aufgeschlagen hatte. Aidan stand neben ihr und tat das Gleiche. Liebeszauber für störrische Männer stand in großen, verschnörkelten Buchstaben oben auf der Seite.
    »Das ist ein historisches Dokument«, stieß Fiona kraftlos hervor. »Ich brauche es zu … Forschungszwecken.«
    »Was für ein skurriler Text«, stellte Aidan fest, während er sich nach dem Buch bückte und es vorsichtig wieder auf den Tisch legte. »Das Buch sieht sehr alt und wertvoll aus. Und das liegt hier einfach so in der Küche herum?«
    Hilflos zuckte Fiona mit den Schultern und murmelte etwas vor sich hin, dessen Bedeutung sie selbst nicht ganz verstand.
    »Auf welchem Gebiet forschst du denn?«, erkundigte Aidan sich interessiert.
    »Äh. Geschichte. Familiengeschichte. Nur als Hobby. Wegen unseres Stammbaums. Das machen viele Menschen.« Fiona begleitete ihre hervorgestoßenen Worte mit einer fahrigen Handbewegung und hätte beinahe ein gefülltes Saftglas umgeworfen und seinen Inhalt über das Zauberbuch geschüttet, wenn Aidan nicht im letzten Moment ihren Arm festgehalten hätte.
    Sie erstarrte, hob langsam den Kopf und sah ihn an. Obwohl sie immer noch die Regenjacke über ihrem Nachthemd trug, war es, als würde seine Hand sie unter Strom setzen. Ihre Knie zitterten, und ihre Kehle wurde eng.
    Aidan stand ebenso bewegungslos da wie sie und sah sie einfach nur an. Sein blau-goldener Blick machte sie ganz willenlos. Sie musste sich gegen die Tischkante lehnen. Doch wenigstens fand sie ihre Stimme wieder.
    »Könntest du bitte … deine Hand …?«
    »Natürlich. Entschuldige.« Als hätte er sich verbrannt, ließ er sie ruckartig so los, dass ihr Arm kraftlos herunterfiel.
    »Du bist also Hobbyhistorikerin. Mit dem Spezialgebiet störrische Männer im

Weitere Kostenlose Bücher