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Geisterlicht: Roman (German Edition)

Geisterlicht: Roman (German Edition)

Titel: Geisterlicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Winter
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Burgkeller erschien ihr nun heller und wärmer als zuvor. Sie lächelte ihm ins Gesicht, das von den am Boden stehenden Kerzen beleuchtet wurde.
    »Wir sollten sehen, dass wir hier herauskommen, Aidan. Ich weiß auch schon, wie. Komm.«
    Die Erkenntnis war wie aus dem Nichts gekommen. Sie brauchten kein Werkzeug, um die Tür zu öffnen. Lächelnd löste sie sich aus Aidans Armen und hob die beiden Kerzenhalter vom Boden hoch. Einen reichte sie Aidan, der ihn geschickt in die Hand nahm, in der er immer noch die Weinflasche hielt.
    Dieses Mal war sie es, die nach seiner Hand griff und ihn in Richtung Treppe führte. Ihr Herz klopfte schnell, doch es war ein glückliches Pochen, das sich anfühlte, als wollte da drinnen ein kleiner Vogel die Flügel ausbreiten und hoch hinauf in den Himmel fliegen.
    Es war ein seltsames Gefühl für ihn, dass Fiona die Führung übernahm. Vorher hatte sie ängstlich und unsicher gewirkt, nun zog sie ihn entschlossen durch den schmalen Gang in Richtung Treppe. Sie gingen so schnell, dass die Kerzen heftig flackerten und zuckende Schatten an die Wände malten. Glaubte sie wirklich, dass sie nun die Tür zur Halle aufbekamen, obwohl sie nicht einmal Werkzeug hatten? Na, wenigstens konnten sie jetzt etwas sehen.
    Dann standen sie auch schon wieder zwischen den Regenmänteln und Jacken. Fiona ließ Aidans Hand los, eilte zur Tür und stellte die Kerze neben sich auf den Boden. Ohne sich nach ihm umzudrehen, legte sie beide Hände flach gegen das raue Holz der Tür, senkte den Kopf und verharrte in dieser Haltung, als würde sie in sich hineinlauschen. Aidan meinte, sie irgendetwas vor sich hin murmeln zu hören, war sich aber nicht sicher, weil das Heulen des Windes bis in den fensterlosen Raum drang.
    Eine Minute verging, vielleicht auch zwei, dann ließ Fiona die Arme sinken, wandte sich um und sah ihn an. »Jetzt können wir es versuchen.« Ihr Blick wirkte ein wenig verschwommen, ihre Wangen waren gerötet.
    »Was sollen wir versuchen?«, erkundigte er sich irritiert.
    »Mach die Tür auf. Versuch es einfach«, forderte sie ihn in selbstverständlichem Ton auf.
    Er stellte seine Kerze und die Weinflasche auf den Mauervorsprung an der Längsseite des Raums und ging zögernd zu ihr. Weshalb meinte sie, er könne jetzt plötzlich die Tür öffnen? Hatte sie gebetet? Er fragte lieber nicht, sondern hob die Klinke vom Boden auf und schob sie in das dafür vorgesehene Loch im Metallbeschlag. Natürlich wusste er, dass es zwecklos war, die Klinke zu benutzen, wenn das Gegenstück an der Außenseite fehlte. Aber um Fiona den Gefallen zu tun, bewegte er den Metallgriff dennoch nach unten – und erschrak fast, als die Tür lautlos aufschwang und das flackernde Kerzenlicht in die dunkle Eingangshalle fiel. Irgendetwas schien mit der Zeit passiert zu sein, denn obwohl Fiona ihn früh am Morgen aufgesucht hatte, war inzwischen die Sonne untergegangen, und der graue Regentag hatte sich in finstere, stürmische Nacht verwandelt.
    »Die Tür ist auf«, teilte er Fiona verblüfft mit, obwohl sie direkt hinter ihm stand.
    »Ja.« Im schwachen Licht der Kerzen lächelte sie ihn an.
    Er schluckte die Frage hinunter, was sie getan hatte. Wenn sie es ihm verraten wollte, würde sie es von allein tun, ansonsten nicht, wusste Aidan inzwischen. Er tastete nach dem Lichtschalter und drückte ihn herunter. Nichts geschah. Offenbar war durch das Unwetter die Elektrizität im ganzen Gebäude ausgefallen. Vielleicht sogar die der gesamten Umgebung.
    Fiona schien nichts anderes erwartet zu haben. Sie hielt bereits wieder ihre Kerze in der Hand. Als sie ihm hinaus in die Halle folgte, sah sie im flackernden Licht wunderschön aus. Ihre vollen Lippen glänzten feucht und verlockend, und ihre grünen Augen funkelten. Er kämpfte verzweifelt gegen seinen Wunsch, sie erneut in seine Arme zu reißen und zu küssen. Warum fiel es ihm nur so schwer, in Gegenwart dieser Frau vernünftig zu bleiben? Wahrscheinlich weil er einfach nicht vernünftig sein wollte.
    »Ich habe Hunger«, erklärte Fiona, nachdem sie einander eine kleine Ewigkeit stumm angesehen hatten.
    »Oh … ja … sicher.« Seit wann stotterte er eigentlich? Aidan atmete tief durch und konzentrierte sich auf seine Worte. »Da es keinen Strom gibt, werden wir nicht kochen können. Aber es ist Brot da und Obst und Salat.« Erleichtert registrierte er, dass sie offenbar ihren verrückten Plan aufgegeben hatte, bei Sturm und Regen zum Haus ihrer Schwester

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