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Geisterlicht: Roman (German Edition)

Geisterlicht: Roman (German Edition)

Titel: Geisterlicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Winter
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sicher sein, dass alles, was ich tue, geschieht, weil ich es wirklich so will.«
    Fionas Herz schlug ihr bis zum Hals. Das Blut rauschte so laut in ihren Ohren, dass sie kaum ihre eigene Stimme hören konnte. Und als Aidan seinen Blick tief in ihren tauchte, kribbelte ihr ganzer Körper. Dennoch waren ihre Gedanken so klar wie noch nie. Sie wusste, was sie wollte – und verbot sich jeden Gedanken an morgen. Denn wenn sie jetzt nicht ihrer Sehnsucht folgte, würde sie sich ihr Leben lang fragen, was in dieser Nacht geschehen wäre, was sie gefühlt und erlebt hätte, wenn sie nur mutig genug gewesen wäre. Sie stand auf und streckte ihm die Hand hin.
    Stumm verschlang er seine Finger mit ihren, nahm eine der Kerzen vom Tisch, führte sie zur Tür und hinaus in die Halle. In ihrem kleinen Kegel aus goldenem Licht bewegten sie sich fast lautlos auf die Treppe zu, die dunkel vor ihnen aufragte. Als sie sich der untersten Stufe näherten, meinte Fiona, oben auf der Galerie ein graues Huschen zu sehen. Doch sie ging furchtlos weiter.
    Auf der Treppe wandte sie den Kopf und sah Aidan an. Spürte ihn an ihrer Seite. Spürte sich selbst und die Erregung, die mit jeder Stufe hinauf in die Dunkelheit in ihrem Körper weiter aufstieg.
    Mit sanften Fingern legte sich das Verlangen um ihre Knöchel und glitt an ihren Beinen hinauf. Jetzt hatte das sehnsüchtige Ziehen ihre Schenkel erreicht, deren Innenseiten prickelten wie von zahllosen kleinen Nadelstichen. Nun war das Kribbeln an der verborgenen Stelle zwischen ihren Beinen angekommen. Es tanzte um ihren Bauchnabel herum, schlug Purzelbäume in ihrem Magen und machte ihre Brüste schwer und warm. Als sie die Galerie am oberen Ende der Treppe erreichten, war Fiona atemlos wie nach einem langen, steilen Aufstieg.
    Aidan blieb stehen, hob die Kerze, so dass ihr Schein auf Fionas Gesicht fiel, und schaute sie aufmerksam an. »Bist du dir sicher?« fragte er mit leiser, rauer Stimme.
    Sie schluckte, öffnete den Mund und brachte kein Wort heraus. Doch sie konnte nicken, konnte ihm in die Augen sehen, konnte einen Schritt nach vorn tun, um ihm zu zeigen, dass sie weitergehen wollte.
    Mehr war nicht nötig. Er packte ihre Hand fester und eilte mit raschen Schritten den breiten Korridor entlang. So schnell, dass sie fast rennen musste, um mit ihm Schritt zu halten. Dabei flackerte die Kerze in seiner Hand so wild, wie ihr Herz klopfte.
    Vor einer hohen, breiten Tür blieb Aidan stehen und stieß sie auf. Im selben Moment teilte ein Blitz den schwarzen Nachthimmel in zwei Hälften und tauchte für eine Sekunde Aidans Schlafzimmer in grelles Licht. Es war sehr groß und hatte bodentiefe Fenster, ein riesiges Bett mit geschnitzten Pfosten aus dunklem Holz, einen Kleiderschrank, der fast die gesamte linke Wand einnahm, und eine kleine Sitzgruppe vor dem Kamin auf der gegenüberliegenden Seite. Dann war der Himmel wieder schwarz, und außerhalb des goldenen Kegels, der sie umgab, herrschte samtige Finsternis, während draußen der Donner über den Himmel grollte.
    »Du brauchst keine Angst haben. Es hat hier noch nie eingeschlagen. Der See zieht die Blitze an, hier sind wir sicher.« Aidan führte sie zu einem der Sessel vor dem Kamin.
    »Ich habe keine Angst.« Fiona war mit den Gefühlen, die in ihr tobten, viel zu beschäftigt gewesen, um sich vor dem Gewitter zu fürchten.
    Lächelnd beugte Aidan sich über sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. So zart, als hätten Schmetterlingsflügel sie berührt. »Ich mache rasch Feuer im Kamin«, flüsterte er. »Dann habe wir es warm und ein bisschen mehr Licht.«
    Während er sich beim Schein der Kerze, die er auf den Kaminsims gestellt hatte, mit ein paar Holzscheiten zu schaffen machte, saß Fiona auf der Kante des Sessels und ließ ihn nicht aus den Augen.
    Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte sie bemerkt, wie selbstbewusst und harmonisch aufeinander abgestimmt Aidans Bewegungen waren. Auch jetzt war nicht zu übersehen, wie geschickt er sich anstellte. Doch er schien nervös zu sein, und das rührte sie.
    Seine Hände griffen mehrmals daneben, als er im Korb bei der Feuerstelle nach passenden Holzscheiten suchte, und es gelang ihm erst beim zweiten oder dritten Anlauf, ein Streichholz anzuzünden. Schließlich aber züngelten die Flammen im Kamin und wurden rasch kräftiger und größer.
    Als Aidan sich aufrichtete und ihr zuwandte, umgab ihn ein rotgoldener Schein, und ihr stockte der Atem, als sie ihn so sah: hochgewachsen, mit

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