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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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Sie schützten die Tür. Schützten die Bewohner dieses Raumes. Seine Kinder?
    Seine Kinder. Sie würgte und versuchte erfolglos, es wie Husten klingen zu lassen. Das Aufblitzen seiner Augen verriet ihr, dass er nicht darauf hereingefallen war.
    Terrible meldete sich zu Wort. »Wir suchen hier nach was ganz anderem.«
    »Oh nein ... nein. Das glaube ich nicht. Mir scheint, hier spaziert man nicht zufällig herein. Du Hexe! Du hast meine Tür zerstört.«
    Es lag ihr auf der Zunge, »Tut mir leid« zu sagen, aber sie brachte es nicht über sich, die Worte auszusprechen, auch wenn sie wusste, dass es klüger gewesen wäre. Terrible hatte ihre Fluchtchancen ziemlich gut eingeschätzt. Mit vereinten Kräften wurden sie mit vielem fertig, aber eine Armee von Inzucht-Mutanten - noch dazu wahrscheinlich Kannibalen, den herumliegenden Schädeln nach zu urteilen - war einfach eine Nummer zu groß. So wie die Chancen standen, sich den Weg hier raus zu erkämpfen, hätte nicht mal ein Spielsüchtiger mit einem fatalen Hang zu aussichtslosen Partien auf sie gesetzt.
    »Ich dachte, sie würde woandershin führen«, sagte sie. »Die Kirche wird dir den Schaden ersetzen, wenn du Beschwerde einreichst.«
    Sie hielt es zwar für ziemlich ausgeschlossen, dass er das wirk-lieh tun würde, aber vielleicht brachte ihn ja die Erwähnung der Kirche dazu, die Mord-und-Fress-Pläne, die er sich in seinem kranken Hirn zurechtlegte, noch einmal zu überdenken.
    Aber natürlich erwartete sie auch das nicht wirklich. Einen Versuch war es immerhin wert.
    Er blinzelte träge wie eine Kröte. »Die Kirche ... ah, ich verstehe. Dann seid ihr ihnen gefolgt, ja? Den anderen Hexern.«
    Meinte er die Lamaru? »Willst du mir irgendwas über sie erzählen?«
    »Ich glaube nicht, nein.«
    »Aber du weißt, wer sie sind. Du hast sie gestern Nacht angegriffen.« Jetzt lächelte er. Das Lächeln gefiel ihr kein bisschen. Es jagte ihr einen nervösen Schauer über den Rücken.
    »Ich weiß vieles. Ich weiß, dass sie finstere Pläne schmieden, die vereitelt werden müssen. Ich weiß nicht, was sie sind.«
    »Und warum willst du dann ...«
    »Ich sehe sie. Sie stören mich. Und meine Kinder. Du verschwendest unsere Zeit, Hexe. Sie fangen. Das solltest du, so viel weiß ich immerhin.«
    »Warum? Was haben sie dir angetan?« Scheiße, das sollte sie jetzt lieber lassen. Seine schrecklichen »Kinder« leckten sich auf den Stufen weiter unten immer noch die Lippen. Sie konnte die hungrigen Blicke auf dem Körper spüren.
    Die hungrigen Blicke ... seine Kinder. Hatten die Lamaru sie getötet? Waren seine Kinder dieselben genetisch veränderten Bastarde, von denen im Bericht die Rede war? Wenn sie wirklich das Produkt jahrelanger Inzucht waren ... bärks! »Sie sind (leinen Kinder zu nahe gekommen?«
    Seine Augenbrauen verschwanden in der verfilzten Masse seiner Haare. »Hab ich doch gesagt, oder?«
    »Was haben sie ihnen angetan? Hast du das alles deshalb gemacht?«
    »Geht dich nichts an.«
    »Ich glaube schon.« Glocken läuteten in ihrem Kopf, ohrenbetäubende Glocken. Wenn die Lamaru Maguinness’ Kinder getötet hatten ... dann war das doch Grund genug zur Rache, oder?
    Und jetzt wusste er, wer sie war. Und er wusste auch, dass sie über ihn Bescheid wusste und dass sie - wenn auch nur am Rande - in die Geschichte verwickelt war. Solche Wechselwirkungen waren doch echt zum Kotzen. Ihr wurde noch kälter als ohnehin schon.
    Aber offensichtlich wollte er den Mund nicht aufmachen, und im Moment hatte sie kein Druckmittel, um ihn dazu zu zwingen. Klar, sie konnte Terrible bitten, die Muskeln spielen zu lassen, aber selbst wenn zwischen ihnen nicht alles total im Eimer gewesen wäre, wäre er auf solche Muskelspiele vielleicht gar nicht so scharf gewesen, solange er eine Horde inzestuöser Mondkälber im Rücken hatte, die sich just in diesem Moment die Zähne feilten.
    Und am Ende würde sie erklären müssen, wie sie an die Informationen gekommen war. Natürlich war es allein ihr überlassen, mit wem sie sich in ihrer Freizeit auf der Straße herumtrieb, und wenn sie dabei zufällig über Maguinness supergeheime Höhle stolperte, auch gut, aber für ein echtes Verhör musste sie Lauren hinzuziehen. Es sei denn, sie brachte ihn dazu, dass er von sich aus redete und sich aus freien Stücken ans Messer lieferte.
    »Wir können sie aufhalten, das ist dir doch klar, oder?« Sie sah ihm direkt in die Augen und bereute es sofort wieder, als ihr ein elektrischer Strom

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