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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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Downside, klar. Über der Erde. Nur Slobag und seine Leute benutzten die Tunnel.
    Eine Sekunde lang kitzelte sie das Lachen wie verrückt im Magen. Dachte er wirklich, Terrible würde noch mit ihr reden?
    Aber andererseits tat er das ja auch irgendwie. Gewissermaßen. Solange er nicht rangehen musste, wenn sie anrief.
    »Hexen in meinen Tunneln, Tülpi. Finden da unten alles Mögliche, echt alles Mögliche. Frösche und Finger und so ’ne Scheiße wie die Leichenhand, die du da mit dir rumschleppst? Was habt ’n ihr da unten zu suchen, hm?«
    Frösche und Finger. Der Fetisch. Maguinness. Die Lamaru. Ihr Mund wurde staubtrocken; sie stürzte ihr halbes Bier runter und war sich vollkommen darüber im Klaren, dass sie nicht schuldbewusster hätte aussehen können, wenn sie sich ein Schild auf die Stirn gepappt hätte, auf dem stand: Ich war s.
    »Brauchst gar nicht erst rumzudrucksen. Hätt ja nicht gedacht, dass es zwischen uns mal so weit kommt, aber wenn du hier Spielchen spielen willst ...«
    »Ich war’s nicht, Lex.«
    »Ach, jetzt komm schon, lass doch ...«
    »Ich war’s nicht, Lex. Echt nicht. Es waren die Lama ... Aah!«
    Verdammt! Das hatte sie ganz vergessen. Die Bindung und den rasenden Schmerz. Ein Abend mit Lauren und einer offenen Aussprache, ein Abend voller Stress, Feuer und spaßigen Nahtoderfahrungen, und schon war ihr dieses kleine Problem komplett entfallen.
    Und jetzt lag sie in einer Bierpfütze am Boden, Blut lief ihr über die Handgelenke, und der Oberschenkel tat vom Sturz unglaublich weh.
    Lex überraschte sie, indem er etwas Anständiges tat - er kam zu ihr und half ihr auf. »Was zum Teufel war’ n das?«
    »Ich habe einen Bindenden Eid geleistet. Und das sind die Spuren der Bindung. Ich kann nicht darüber sprechen. Alles, was ich sagen kann, ist, dass ich es nicht war. Und die Kirche steckt auch nicht dahinter, es hat nicht mal was mit Bump zu tun.«
    Auf dem Weg zur Couch musste er sie stützen. Ihre Muskeln fühlten sich an, als kämen sie aus der Mikrowelle. Was trieben die denn da unten in den Tunneln? Und was noch wichtiger war, wie hatten sie überhaupt von den Tunneln erfahren? Sie selbst hatte sie bis vor Kurzem noch für eine Legende gehalten, und soweit sie wusste, ging das allen bis auf Slobag und seine Gang so. »Was hatten die denn da unten zu suchen? Du hast was von Kröten und Fingern gesagt - was war sonst noch da? Hast du es gesehen? Wo war es?«
    »Pscht.« Er zog seinen kleinen magischen Beutel aus der Jackentasche und wühlte darin herum, dann streckte er die Handfläche aus. Zwei Cepts und zwei Oozer. Damenwahl.
    Sie sollte das nicht tun. Sie brauchte jetzt einen klaren Kopf. Ihre Cepts würden sie nicht allzu sehr aus der Bahn werfen; wenn sie die intus hatte, konnte sie sich noch genug Notizen machen, um nichts Wichtiges zu vergessen. Aber die Oozer ... auf so einem Trip konnte sie nicht mehr schreiben. Da konnte sie eigentlich so ziemlich gar nichts mehr machen.
    Verdammt, klang das toll!
    »Diese Schnitte, tun die weh?«
    »Wonach sieht’s denn aus?«
    »Sehen ziemlich sexy aus, wenn du mich schon so fragst.« Aber sein Lächeln war einfach nur nett, als er ihr die ausgestreckte Hand hinhielt, damit sie ihre Wahl treffen konnte.
    Ach, scheiß drauf! Sie wischte ihm die Hand leer und schüttete sich den ganzen Inhalt auf einmal in den Mund. Dann spülte sie mit Bier nach. Sie würde zu Wasser wechseln müssen; ein Bier konnte ihr nichts anhaben, nicht mal zusammen mit den Oozern, aber noch mehr zu trinken war vermutlich keine so gute Idee. »Danke.«
    Er nickte. »Diese Lamaru sind also zurück, ja?«
    Die purpurnen Male unter ihrer Haut regten sich. Eine Warnung? Sie bewegten sich sowieso ständig, aber bewegten sie sich jetzt lebhafter? Hätten die ihr nicht eine Alarmanlage einbauen können, die nicht so wehtat? Ja, nicht über den Fall reden, so viel war klar. Aber sie kam nicht ganz drum herum, wenn sie am Leben bleiben wollte.
    »Darfste mir nichts drüber sagen, hm?«
    Sie sah ihn wortlos an und hob das Handgelenk, sodass er die schwarz verschorften Schnitte sehen konnte.
    »Was ist denn da bloß mit deinem Bein passiert? Die Jeans ist ja total zerrissen.« Er fuhr ihr mit sanfter Hand über den Oberschenkel. »Das sollten wir mal sauber machen, Tülpi. So was darf man nicht sich selbst überlassen, finde ich.«
    »Ja.« Er hatte recht. Sie sollte sich wirklich darum kümmern. Die Pillen hatten noch nicht angefangen zu wirken, aber es konnte nicht mehr

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