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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Street.«
    Die drei Jungs sahen sich fragend an.
    »Sie ist eine Bekannte von mir, von Oames und von mir, eine junge Spieleerfinderin«, erklärte Mandy. »Seit er weg ist, ist sie auch verschwunden.« Sie sah die Jungs traurig an. »Ich mache mir große Sorgen. Um beide.«
    Bob hatte einen Notizblock aus der Tasche gezogen und ließ sich von Mandy die Adresse der Frau in Virginia City geben. Ebenso eine Personenbeschreibung: Sie war etwa 1,70 Meter groß, trug kurze rote Locken und hatte blaue Augen.
    »Ich weiß«, nahm Mandy den Faden wieder auf, »dass sich Michael vor einigen Tagen mit ihr in San Francisco treffen wollte. Aber sie ist nicht erschienen.«
    Einige Touristen betraten das Haus.
    »Lasst uns verschwinden«, kommandierte Mandy. Mit raschen Schritten ging sie über den Vorplatz, die drei ??? im Gefolge.
    »Hat Deborah einen Kleinwagen?« Justus wollte ihre Auftraggeberin mit dieser Frage überraschen und sah sie von der Seite scharf an.
    Mandy runzelte die Stirn. »Die Spur im Schnee«, sagte sie ernst.
    »Glauben Sie, dass Deborah Street die Entführerin ist?«, setzte der Erste Detektiv nach. Mandy verzog keine Miene. »Ja«, sagte sie schlicht und stieg in ihren Wagen.
    »Wo können wir Sie erreichen?« Peter hielt die Tür des Fiats fest.
    »Ich melde mich.« Justus glaubte plötzlich, in ihrem Gesicht Angst zu erkennen. »Ich glaube, ich bin vorhin verfolgt worden. Ich habe den Wagen aber abgeschüttelt. Es ist besser, wenn ihr da nicht mit hineingezogen werdet.« Sie zog Peter die Tür aus der Hand, ließ den Motor an und fuhr grußlos davon.
    »Die ist gut«, meinte Bob verdutzt. »Was heißt denn hier nicht mit hineingezogen. Erstens sind wir sowieso schon mittendrin, und zweitens will sie dann auch noch von uns, dass wir diese Deborah finden.« Er schüttelte heftig den Kopf und sah dem Wagen nach.
    Justus pflanzte sich vor Peter auf. »Und jetzt zu dir. Darf man fragen, wie du hergekommen bist?«
    Bob fiel seine Idee von vorhin wieder ein. »Es gibt da neuerdings geräuschlose Hubschrauber auf dem Markt«, feixte er.
    Sie gingen langsam zu ihrem Honda, während Peter berichtete, dass er Mandy Gibson-Taylor nicht hatte entdecken können, nachdem er den Berg hinuntergelaufen war. Er hatte auf dem Vorplatz gestanden, sich umgesehen und bemerkt, dass sich die Tür der Villa langsam öffnete. Bei der Suche nach einem Versteck war sein Blick auf den Fiat gefallen. »Es war so eine Blitzidee. Ich bin einfach eingestiegen und habe mich hinten auf den Boden gelegt. Und schon war sie da.«
    »Und dann?«
    »Keinen Muckser habe ich von mir gegeben. Ich wollte wissen, was sie tut. Außerdem brauchen die im Haus ja nicht zu wissen, dass wir Mandy kennen.« Peter stockte, dann musste er lachen. »Und als wir dann unterwegs waren, habe ich mich nicht mehr getraut, sie zu erschrecken.«
    »Sehr einfühlsam«, kommentierte Justus. »In voller Fahrt plötzlich von hinten angesprochen zu werden – das kann ein Schock fürs Leben sein.«
    »Und im Graben enden«, fügte Bob hinzu, erleichtert darüber, dass die drei ??? wieder komplett waren.
    »Erst hier auf dem Parkplatz hat sie mich entdeckt«, fuhr Peter fort. »Ganz schön zusammengefahren ist sie. Dann habe ich ihr von uns erzählt. Und sie hat mir berichtet, dass sie just nach uns sucht.«
    »Was hast du von ihr erfahren?«
    »Nichts eigentlich. Sie war nicht sehr gesprächig. Ich glaube, sie hat ziemliche Angst.« Er startete den Wagen und sah auf den Zündschlüssel. Dann stutzte er. »Und wie seid ihr hergekommen?«
    Stumm deutete der Erste Detektiv auf die herunterhängenden Drähte. »Du weißt doch, für Notfälle haben wir einen routinierten Autoknacker im Team.«

In der Geisterstadt
    Sie beschlossen, sofort nach Deborah Street zu suchen. Peters eher halbherzigen Vorschlag, ihn ein Stück in Richtung Süden an der Hauptstraße abzusetzen, damit er zur Villa zurücktrampen und die Vorgänge dort im Auge behalten konnte, lehnten die beiden anderen rundweg ab. »Ein Alleingang pro Tag reicht«, entschied Justus, »auch wenn er erfolgreich war.«
    Über schmale Straßen, vorbei am verschneiten Lake Washoe, auf dem sich einige Schlittschuhläufer tummelten, fuhren sie nach Virginia City. Im 19.Jahrhundert hatte die Stadt als Inbegriff des Reichtums gegolten. Damals wurden hier große Mengen Gold und Silber gefunden. Auf den Boom folgte allerdings der Niedergang, nachdem der Weltmarkt mit Silber aus Nevada überschwemmt wurde und die Preise drastisch

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