Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
Vom Netzwerk:
welches mit Knack-Geräuschen unterfüttert wurde.
    Und dann hörte ich eine Stimme. Es hörte sich an, als käme die Stimme aus einem tiefen Brunnenschacht. Ich musste nicht lange nachdenken, um zu dem Schluss zu kommen, dass es Peter war.
    Die Stimme gab zunächst nur unverständliche Laute von sich.
    Laute, die kein lebendes Wesen zustande bringen konnte.
    Dann hörte ich zwischen unverständlichen Rufen und Wehklagen einzelne Worte heraus.
    »Jack... wichtig... kalt...«
    Ich stand mit ausdruckslosem Gesicht wie versteinert neben dem Telefon. Die Nachrichtenaufzeichnung schien unendlich lange zu dauern.
    Schließlich artikulierte sich Peters Stimme in einer fremden aber verständlichen Weise.
    »Jack, es tut mir so Leid. Ich will dir etwas Wichtiges sagen, aber ich verstehe es einfach nicht.
    Diese Kälte! Mir ist so kalt, Jack!
    Du allein kannst das Rätsel lösen. Du hast keine Wahl.
    Lass es nicht so enden!«
    Dann war die Aufzeichnung beendet.
    Es gab für mich keinen Zweifel: Peter hatte nach seinem Tod eine Wahrheit erfahren, die er mir mitteilen wollte, aber aus irgendeinem Grund nicht konnte. Meine Vermutung, dass sein Tod und auch der von Melissa in einem Zusammenhang mit dem, was ich hier in meinem Haus erlebte, stand, wich einer grausamen Gewissheit.
    Und Peter wusste auch, dass es eine Möglichkeit gab, dem Horror ein Ende zu bereiten. Doch selbst wenn mir das gelingen würde, würde es ihn und Melissa nicht wieder zum Leben erwecken. Was spielte es also noch für eine Rolle?
    Ich hatte es satt.
    Ich legte mich auf die Couch und schlief auf der Stelle ein.
     
     
    11
     
    8. Oktober. Amys Geburtstag.
    Mehrmals versuchte ich mir einzureden, dass ich es auch genauso gut unterlassen könnte, mich telefonisch zu melden.
    Vielleicht aber hätte ich diesmal Glück und Amy selbst würde den Hörer abnehmen.
    Ich nahm das Mobilteil des Telefons mit in die Küche und setzte mich an den Tisch. Ich betrachtete ruhig und nachdenklich die Zwei-Liter-Wodkaflasche, die ich ausgepackt und auf den Küchentisch abgestellt hatte.
    Wenn ich es schaffen würde, Amy zu erreichen, dann würde ich die Flasche gegen die Wand schmeißen und mir selber eine Ohrfeige dafür verpassen, dass ich sie gekauft hatte.
    »Also schön«, sagte ich und wählte die Telefonnummer zu dem Haus, das einst mein Lebensmittelpunkt gewesen war.
    Es klingelte.
    Einmal. Zweimal.
    Mein Puls beschleunigte sich.
    Dreimal.
    Ich versuchte, die Flasche zu ignorieren.
    Viermal.
    Ich tippte nervös mit dem Finger auf die Tischplatte.
    Fünfmal.
    Ich war kurz davor, den Mut zu verlieren und aufzulegen.
    Sechsmal.
    Bitte! Geh ran Amy. Ich bin es doch nur!
    Jemand nahm ab. »Hallo?«
    Ich erkannte die Stimme. Sie stammte weder von meiner Tochter noch von meiner Ex-Frau. Es war meine Ex-Schwiegermutter.
    Mir schwante Übles.
    »Hallo Laura. Ich bin es, Jack«, sagte ich bestimmt.
    »Du? Lange nichts mehr von dir gehört«, antwortete sie kühl.
    Was machte diese Frau schon am Vormittag in meinem Haus? Ja, in meinem Haus! Wahrscheinlich saß sie gerade in meinem Wohnzimmer und trank Kaffee aus meinem Becher und sah fern mit meinem Fernseher.
    »Was willst du?«, fragte sie scheinheilig.
    Ich unterdrückte meine Wut. »Bitte hol mir Amy ans Telefon.«
    Ich hörte ein zögerliches Seufzen. »Hach, Ich weiß nicht.«
    »Was weißt du nicht?«
    »Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.«
    »Wovon sprichst du bitte?«
    »Na ja, ich meine in deinem Zustand.« Wobei sie 'Zustand' aussprach, als handele es sich dabei um etwas Hochansteckendes.
    »Was denn für ein Zustand?«, fragte ich provozierend.
    »Na, du weißt doch, was ich meine. Michelle hat gesagt, dass es nicht gut für Amy wäre, sie in deinem Zustand mit dir sprechen zu lassen.«
    »Deine Tochter, Laura, hat wohl versäumt dir zu erzählen, dass ich seit über zwei Jahren keinen Alkohol mehr angerührt habe. Das ist Vergangenheit, verstehst du? Ich bin trocken.«
    »Also Michelle hat mir das sehr wohl erzählt, aber sie glaubt dir nicht – verständlicherweise. Schließlich hast du sie schon so oft belogen, dass es schwer fällt, dir noch irgendetwas zu glauben.«
    Es erforderte einen immensen Kraftaufwand, Laura meine Wut über diese Verleumdung nicht ins Ohr zu brüllen. Diese Genugtuung würde ich ihr nicht bieten.
    »Abgesehen davon, dass Michelle diejenige war, die gelogen hat, weil sie während unserer Ehe mit anderen Männern ins Bett gesprungen ist, werde ich nicht versuchen, dich vom

Weitere Kostenlose Bücher